Kastration - was denn nun? :: Gesundheit & Hund

Kastration - was denn nun?

von Jettie(YCH) am 31. Juli 2003 08:30

Hallo,

ich weiss, dieses Thema wurde schon ausgiebig behandelt......

Ich habe mich durchs Archiv gewühlt, aber ich werde immer ratloser, je tiefer ich wühle. Ich habe eine Junghündin, DSH-Mix, nun 6 Monate alt und die erste Läufigkeit könnte jederzeit eintreten.

Ich fasse mal kurz zusammen, was ich gefunden habe:

Vorteile sind keine Läufigkeit, keine Blutungen, keine Scheinträchtigkeit, ruhigeres Wesen, leichter zu führen, konstantes Verhalten, Ausgeglichenheit, keine Welpen, geringeres Brustkrebs- und Gebärmutterkrebsrisiko

Nachteile sind, je nach Zeitpunkt der Kastration, Wachstumsstörungen, kindliches Verhalten, Welpenfell, Gewichtszunahme, Inkontinenz, Hormonstörungen, Knochenprobleme, Verhaltensveränderungen

Habe ich was vergessen?

Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass die Kastration eher von der persönlichen Einstellung der Hundebesitzer abhängt, als von der medizinischen Seite. Die Vor- und Nachteile wiegen sich gegenseitig auf, mal abgesehen davon, dass die Blutungen der Hündin nicht jedermanns Sache sind, aber dennoch mit einfachen Massnahmen schnell aufzuwischen sind.

Ich tendiere gerade trotz der Vor- und Nachteilsliste dazu, meine Hündin überhaupt nicht kastrieren zu lassen, weil ich keine teuren Teppiche habe, mich in der Lage sehe, sie in den kritischen Tagen zu bewachen, es noch mehr Krebsarten als die oben genannten gibt, ich das Verhalten meiner Hündin über die Erziehung beeinflussen möchte, ich mir auch nicht vorsichtshalber die Eingeweide entfernen lasse um Krebs vorzubeugen, unser kastrierter Rüde sehr zur Rundlichkeit neigt und ich ein Dauertröpfeln aus der Blase sowieso viel unangenehmer finde als die kurzzeitigen Blutungen werden Läufigkeit.

Habe ich was Wichtiges übersehen? Gibt es noch was, über das ich mir Gedanken machen sollte??

Liebe Grüsse,

Jettie

von Kathi(YCH) am 31. Juli 2003 08:45

Hi,

: Ich habe mich durchs Archiv gewühlt, aber ich werde immer ratloser, je tiefer ich wühle.

und Du meinst es wird besser wenn das Thema noch 20mal durchgekaut wird ;-) ?
Die Entscheidung kann Dir keiner Abnehmen.
Ich persönlich würde keinen Hund ohne medizinischen Grund kastrieren lassen. Warum auch???
Aus reiner Bequemlichkeit käme eine Kastration für mich auch nicht in Frage.
Das ist aber nur meine Meinung :-)

lg
Kathi

von tessa(YCH) am 31. Juli 2003 08:58

Hallo Jettie.

Ich bin der Meinung, dass eine Kastration wie jede andere Operation nur durchgeführt werden sollte, wenn es eine eindeutige medizinische Indikation gibt.

Und damit meine ich nicht, dass man der Hündin vorbeugend was raus schnippelt.

Meine Hündin ist nicht kastriert und sie wird auch nicht kastriert, solange keine medizinischen Gründe vorliegen.

Klar, jeder Hund kann krank werden, jeder Hund kann Krebs bekommen. Wenn nicht Mammatumore, dann Knochenkrebs, Lungenkrebs, Lymphknotenkrebs...

Mein Rüde ist auch nicht kastriert, weil es einfach nicht notwendig ist.
Mein alter Rüde hatte im Alter vomn 14 Jahren Hodenkrebs - aber bitte! In dem Alter hatte er wesentlich schlimmere Krankheiten, an dem Krebs wäre er nicht gestorben.

Gerade bei Dobermännern mit der tiefen Brust und dem aufgezogenen Bauch tritt sehr, sehr häufig Inkontinenz als "Nebenwirkung" der Kastration auf - ich kenne viele kastriert Dobis und keine der Hündinnen ist nach der OP wirklich "dicht". Viele Tierärzte verschweigen dieses Risiko bzw. tun das mit "kann mal passieren" ab.

Eine bedauernswerte Hündin (7 Jahre) ist sogar dermaßen inkontinent, dass nicht mal Caniphedrin hilft, die Tierärzte sind ratlos. Sie läuft aus, wo sie steht und geht. Morgens wacht sie in einer riesigen Urinlache auf. Und keiner kann ihr helfen.

Und das Argument der "unkontrollierten Vermehrung" vorzubeugen...
Bei Freigänger-Katzen trifft das in jedem Fall zu.
Aber Hunde sind nicht unkontrolliert (sollten es jedenfalls nicht sein), und können sich demnach nicht unkontrolliert vermehren.
Jedenfalls nicht bei verantwortungsbewussten Haltern.

Ist meine Meinung dazu.

Gruß
tessa

PS: Ich kann in Deiner Hündin keinen Dobi erkennen. Sie ist in meinen Augen eine dunkel gefärbte Schäferhündin, ein hübsches Mädel.

von Anne(YCH) am 31. Juli 2003 09:34

Hallo Jettie,

für mich ist der wichtigste Grund für die Kastration:
Die Welt braucht nicht noch mehr Tierelend.

Habe gerade wieder drei Beispiele von "ich passe auf meine Hündin halt auf" in meinem persönlichen Umfeld:

1. Halter hat die Wohnung EINMAL nicht richtig zugemacht; Hündin raus, wird immer dicker "Warum nimmt sie bloß plötzlich so viel zu?", 7 Welpen - bis auf einen vermittelt, wie gut? Keine Ahnung.

2. Hündin lebt auf dem Grundstück, wird urplötzlich und heimlich gedeckt und bekommt im tiefen kalten Winter zwei Junge. Das eine stirbt noch in der gleichen Nacht 1 m von der Mutter entfernt, das zweite kommt durch, wird vermittel, die Leute sind nach 7 Monaten total überfordert und Hund muß in Hauruck-Aktion weg. Gottseidank wurde ein sehr guter Platz schnell gefunden!

3. Hündin wird kurzfristig von der Mutter des Halters betreut, die kann den Hund kräftemäßig nicht halten und so haut die Hündin ab und wird gedeckt. Ergebnis: 10 Junge; nach langer Suche werden die Hunde untergebracht, zwei bleiben in der dusseligen Familie.

usw. usw. usw.

Wann dieser Nachwuchs im Tierheim landet? Kann man nicht wissen. Aber, die Tierheime in Deutschland sind voll mit auf solche Art produziertem Nachwuchs.

Ich wünsche Dir wirklich gutes Gelingen beim Aufpassen und für den Notfall einen guten und umsichtigen Hundesitter.

Meine Hündin ist mit 3 Jahren kastriert worden und es gibt Null Probleme.

LG Anne



von Conni(YCH) am 31. Juli 2003 09:28

: Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass die Kastration eher von der persönlichen Einstellung der Hundebesitzer abhängt, als von der medizinischen Seite. Die Vor- und Nachteile wiegen sich gegenseitig auf, mal abgesehen davon.....

Ja - genauso ist es und deshalb denke ich auch, dass Du hier im Archiv schon genug Infos in den Beiträgen findest, um Dir selber eine Meinung zu bilden und eine Entscheidung für Dich bzw. Deine Hündin zu treffen.
lG,
Conni

von cris(YCH) am 31. Juli 2003 09:38

hi, wenn du nicht züchten willst, so ist eine kastration nach der 1. läufigkeit präventiver wie lebenslange läufigkeiten.

gebärmuttervereiterungen, brustkrebs, milchdrüsenleistenkrebs usw. sind dann sehr wahrscheinlich.

nach jeder läufigkeit die folgt ist das risiko von scheinträchtigkeit und den nachfolgenden gebärmutterveränderungen bis zum absoluten notfall wahrscheinlicher.

da deine hündin nun kurz vor der läufigkeit steht, bringt eine kastration nur wenig, da sonst der hormonhaushalt nicht mehr stimmt.

kastriert wird normalerweise dann wenn die läufigkeit und der zyklus total abgeklungen ist und auf dem tiefpunkt ist. d.h. theoretisch 8 - 10 wochen nach der läufigkeit.

spritzen gegen läufigkeit davon rate ich dir komplett ab. das verschlimmert alles nur noch.

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