Hundeerziehung, die ewige Debatte :: Hundeerziehung + Soziales

Hundeerziehung, die ewige Debatte

von Michaela(YCH) am 27. Januar 1999 09:14

Hallo, Leserinnen und Leser des Yorkie-Forums,

ich frage mich, warum Hundeerziehung (hier wie auch im Alltag) immer von einem Gedankenaustausch zu einer Art Glaubenskrieg ausarten muss. Ich habe mich hier schon einige Male mit Fragen an die Leute gewandt und oft sehr gute Tips, bzw. Ratschlaege erhalten, allerdings denke ich, dass man generell ausprobieren muss, was im speziellen Fall nun Wirkung zeigt, oder eben nicht. Wenn ich waehrend des Spazierganges mit anderen Hundebesitzern ueber eine Problemloesung disktutiere, hoere ich zum Beispiel zum Thema "Jagen" fuenf verschiedene Antworten. Ich bewerte nicht, sondern ueberlege und manchmal versuche ich es mit positiver Konditionierung, ein anderes Mal bleibe ich bei der Leine. Mein Jagdhundmischling liess sich eines Tages zwar von einer Faehrte abrufen (dank gleichzeitiger Faehrtenarbeit am Hundeplatz), aber dafuer lief er ploetzlich Fahrradfahrern nach, die ihn vorher ueberhaupt nicht interessiert hatten. Hier scheint auch wenig zu helfen, ich rufe ihn einfach sofort zu mir, wenn ich in der Ferne einen Radfahrer sehe, nehme ihn an die Leine und warte ab, bis der Fahrradfahrer weg ist. Ab einer gewissen Distanz ist er wieder voellig uninteressant fuer meinen Hund. Diese Methode wirkt zwar bei meinem Hund, meine Freundin mit ihrem Briard, der dieselbe Angewohnheit hat, nimmt ihn jedoch lieber nicht an die Leine, weil sich dort sein Verhalten vielfach verstaerkt. Und bei Frau X. ist all das gar kein Thema, ihr Spitz jagt hoechstens einem geworfenen Ball nach (aber auch nicht immer). Warum kann man die verschiedensten Ratschlaege nicht einfach gelten lassen? Man kann doch unterschiedlicher Meinung sein. Muss man die Anderen gleich als "unfaehig" "krank" oder wie auch immer bezeichnen? Ich wage es nicht zu sagen, dass es so etwas wie die optimale Erziehungsmethode fuer alle Hunde aller Rassen/Mischungen gibt, denn
Irren ist menschlich.

Liebe Gruesse,
Michaela

von Birgit S.(YCH) am 27. Januar 1999 09:52

Hallo Michaela,

da bin ich voll und ganz deiner Meinung.
Wenn ich mich mit einem Problem hier an das Forum wende, bin ich immer froh, wenn ich viele möglichst auch unterschiedliche Lösungsvorschläge bekomme. Ich kann dann selber entscheiden, was ich ausprobiere. Wenn eine Methode bei meinem Hund nicht funktioniert, ist sie deshalb nicht falsch oder schlechter als eine andere, die funktioniert hat. Sie war halt nur für meinen Hund dann nicht die richtige. Wenn es für Prpbleme immer nur eine mögliche Lösung gäbe, müßte sich ja niemand hier an dieses Forum wenden. So einfach ist es aber leider nicht.
Jeder Hund ist anderst und man sollte nicht nur auf seine Meinung pochen, sondern auch andere gelten lassen.

Viele Grüße

Birgit S.

P.S.
Ich habe jetzt meinen 2. Cocker, den ich bei manchen Sachen einfach anderst erziehen muß als den ersten, da er vom Wesen her ganz anderst reagiert.

von Martin + Mirko(YCH) am 27. Januar 1999 13:00

Grüß Dich Michaela,

: Warum kann man die verschiedensten Ratschlaege nicht einfach gelten lassen? Man kann doch unterschiedlicher Meinung sein. Muss man die Anderen gleich als "unfaehig" "krank" oder wie auch immer bezeichnen? Ich wage es nicht zu sagen, dass es so etwas wie die optimale Erziehungsmethode fuer alle Hunde aller Rassen/Mischungen gibt, denn
: Irren ist menschlich.

vieles was als "methode" bezeichnet wird, ist kurieren am symptom. deswegen geben sich manche im board die mühe, die ausbildung in einen etwas weiteren rahmen zu stellen. aber die meisten wollen nur ein rezept, das sie auch bekommen und das bei anderen hunden voll ins auge gehen kann. das wird dann von anderen zu recht moniert. das ist doch berechtigt.
das schreiben und lesen von büchern z.b. ist die einzigartige möglichkeit, erfahrungen in einem gewissen rahmen weiterzugeben. oder warum liest man z.b. einen reiseführer?
daß praxis dazugehört, um die verbindung von wort und realität besser beurteilen zu können, ist eine selbstverständlichkeit. in diesem bereich muß jeder seine erfahrungen selber machen.
was mich im board z.zt. stört, ist daß es leute gibt, die nicht einen einzigen ratschlag gegeben haben, nicht eine einzige konkrete frage beantworten, andere in einem selbstherrlichen stil herabsetzen, der hier bisher nicht üblich war. insofern werde ich mich nur noch auf die beantwortung von fragen zum clickertraining beschränken.
wen interessiert ob die hunde dann programmierte automaten oder fröhliche hunde sind, braucht nicht zu diskutieren, sondern kann jederzeit unangemeldet zu mir auf den platz kommen und zuschauen.

tschüß martin & mirko

von Ariane(YCH) am 27. Januar 1999 13:38

: Hallo, Leserinnen und Leser des Yorkie-Forums,
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: ich frage mich, warum Hundeerziehung (hier wie auch im Alltag) immer von einem Gedankenaustausch zu einer Art Glaubenskrieg ausarten muss. Ich habe mich hier schon einige Male mit Fragen an die Leute gewandt und oft sehr gute Tips, bzw. Ratschlaege erhalten, allerdings denke ich, dass man generell ausprobieren muss, was im speziellen Fall nun Wirkung zeigt, oder eben nicht. Wenn ich waehrend des Spazierganges mit anderen Hundebesitzern ueber eine Problemloesung disktutiere, hoere ich zum Beispiel zum Thema "Jagen" fuenf verschiedene Antworten. Ich bewerte nicht, sondern ueberlege und manchmal versuche ich es mit positiver Konditionierung, ein anderes Mal bleibe ich bei der Leine. Mein Jagdhundmischling liess sich eines Tages zwar von einer Faehrte abrufen (dank gleichzeitiger Faehrtenarbeit am Hundeplatz), aber dafuer lief er ploetzlich Fahrradfahrern nach, die ihn vorher ueberhaupt nicht interessiert hatten. Hier scheint auch wenig zu helfen, ich rufe ihn einfach sofort zu mir, wenn ich in der Ferne einen Radfahrer sehe, nehme ihn an die Leine und warte ab, bis der Fahrradfahrer weg ist. Ab einer gewissen Distanz ist er wieder voellig uninteressant fuer meinen Hund. Diese Methode wirkt zwar bei meinem Hund, meine Freundin mit ihrem Briard, der dieselbe Angewohnheit hat, nimmt ihn jedoch lieber nicht an die Leine, weil sich dort sein Verhalten vielfach verstaerkt. Und bei Frau X. ist all das gar kein Thema, ihr Spitz jagt hoechstens einem geworfenen Ball nach (aber auch nicht immer). Warum kann man die verschiedensten Ratschlaege nicht einfach gelten lassen? Man kann doch unterschiedlicher Meinung sein. Muss man die Anderen gleich als "unfaehig" "krank" oder wie auch immer bezeichnen? Ich wage es nicht zu sagen, dass es so etwas wie die optimale Erziehungsmethode fuer alle Hunde aller Rassen/Mischungen gibt, denn
: Irren ist menschlich.
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Hallo Michaela

Günther Bloch antwortet auf die Frage: Haben Sie auch selbst im Laufe
der Jahre Ihr eigenes Verständnis für das Wesen des Hundes verbessern
können?
Zitat Bloch: ES IST EIN STÄNDIGER UMDENKUNGSPROZESS. HUNDEERZIEHUNG HEISST IM PRINZIP IMMER WIEDER, NEUE SACHEN DAZULERNEN. "DER MODERNE
HAUSHUND", WIE ICH DAS NENNEN MÖCHTE, IST NOCH WENIG ERFORSCHT. ES IST
EIN PROZESS, DER STÄNDIG WEITERGEHT, AUFGESTELLTE THESEN MÜSSEN QUANTITIV NACHGEWIESEN WERDEN. HUNDEERZIEHUNG IST IMMER EINE INDIVIDUELLE SACHE, EINE PERSÖNLICHE MENSCH-HUND-BEZIEHUNG. WIR KÖNNEN IMMER WIEDER NEUE DINGE HERAUSFINDEN.

Liebe Grüsse
Ariane

von Gillas(YCH) am 27. Januar 1999 17:57

Hallo Ariane

Ist das Zitat aus Bloch's neuestem Buch und wenn ja, findest Du empfehlenswert? Stocke zur Zeit gerade meine Bücher auf und möchte sowenig teure Flops als möglich erleben.

Herzliche Grüsse
Gillas der Bücherwurm

von Michaela(YCH) am 28. Januar 1999 08:58

Hallo Martin,

ich moechte Dir noch kurz etwas zu dem beruehmt-beruechtigten "Umgangston" schreiben: Ist dieser nicht oft eine Frage der eigenen Interpretation? Ich glaube, das Internet ist zwar ein tolles Medium, allerdings ist man natuerlich gerade was den Ton anbelangt immer auf die eigene Deutung der Zeilen angewiesen und man kann sich somit leicht taeuschen. "Zwischen den Zeilen zu lesen" kann leicht zu Missverstaendnissen fuehren. Ich schreibe dies ganz allgemein und denke, der Eindruck kann leicht taeuschen. Es ist eben anders, wie in einem direkten Zwiegespraech, wo der Ton, die Mimik ja schon sehr viel verraet, bzw. abschwaecht, zum Beispiel wurden hier oft Meldungen ernst genommen, von denen dann nachtraeglich gesagt wurde, dass sie ironisch gemeint waren. Natuerlich gibt es auch hier wie ueberall Eitelkeit und anscheinend glauben manche Leute, es besser zu wissen,doch genau darauf spielt ja meine Mitteilung an, sich selbst weniger ernst zu nehmen und keine Wertung vorzunehmen. Ich bin ja auch nicht beleidigt,w enn ich meiner Freundin irgendeinen Rat gebe und sie mir dann antwortet, dass das fuer sie so nicht gilt, bzw. funktioniert.

Salute,

Michaela + Henry

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