von Ariane(YCH) am 27. Januar 1999 13:38
: Hallo, Leserinnen und Leser des Yorkie-Forums,
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: ich frage mich, warum Hundeerziehung (hier wie auch im Alltag) immer von einem Gedankenaustausch zu einer Art Glaubenskrieg ausarten muss. Ich habe mich hier schon einige Male mit Fragen an die Leute gewandt und oft sehr gute Tips, bzw. Ratschlaege erhalten, allerdings denke ich, dass man generell ausprobieren muss, was im speziellen Fall nun Wirkung zeigt, oder eben nicht. Wenn ich waehrend des Spazierganges mit anderen Hundebesitzern ueber eine Problemloesung disktutiere, hoere ich zum Beispiel zum Thema "Jagen" fuenf verschiedene Antworten. Ich bewerte nicht, sondern ueberlege und manchmal versuche ich es mit positiver Konditionierung, ein anderes Mal bleibe ich bei der Leine. Mein Jagdhundmischling liess sich eines Tages zwar von einer Faehrte abrufen (dank gleichzeitiger Faehrtenarbeit am Hundeplatz), aber dafuer lief er ploetzlich Fahrradfahrern nach, die ihn vorher ueberhaupt nicht interessiert hatten. Hier scheint auch wenig zu helfen, ich rufe ihn einfach sofort zu mir, wenn ich in der Ferne einen Radfahrer sehe, nehme ihn an die Leine und warte ab, bis der Fahrradfahrer weg ist. Ab einer gewissen Distanz ist er wieder voellig uninteressant fuer meinen Hund. Diese Methode wirkt zwar bei meinem Hund, meine Freundin mit ihrem Briard, der dieselbe Angewohnheit hat, nimmt ihn jedoch lieber nicht an die Leine, weil sich dort sein Verhalten vielfach verstaerkt. Und bei Frau X. ist all das gar kein Thema, ihr Spitz jagt hoechstens einem geworfenen Ball nach (aber auch nicht immer). Warum kann man die verschiedensten Ratschlaege nicht einfach gelten lassen? Man kann doch unterschiedlicher Meinung sein. Muss man die Anderen gleich als "unfaehig" "krank" oder wie auch immer bezeichnen? Ich wage es nicht zu sagen, dass es so etwas wie die optimale Erziehungsmethode fuer alle Hunde aller Rassen/Mischungen gibt, denn
: Irren ist menschlich.
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Hallo Michaela
Günther Bloch antwortet auf die Frage: Haben Sie auch selbst im Laufe
der Jahre Ihr eigenes Verständnis für das Wesen des Hundes verbessern
können?
Zitat Bloch: ES IST EIN STÄNDIGER UMDENKUNGSPROZESS. HUNDEERZIEHUNG HEISST IM PRINZIP IMMER WIEDER, NEUE SACHEN DAZULERNEN. "DER MODERNE
HAUSHUND", WIE ICH DAS NENNEN MÖCHTE, IST NOCH WENIG ERFORSCHT. ES IST
EIN PROZESS, DER STÄNDIG WEITERGEHT, AUFGESTELLTE THESEN MÜSSEN QUANTITIV NACHGEWIESEN WERDEN. HUNDEERZIEHUNG IST IMMER EINE INDIVIDUELLE SACHE, EINE PERSÖNLICHE MENSCH-HUND-BEZIEHUNG. WIR KÖNNEN IMMER WIEDER NEUE DINGE HERAUSFINDEN.
Liebe Grüsse
Ariane