Hund knurrt uns an :: Hundeerziehung + Soziales

Hund knurrt uns an

von Katja + Indy(YCH) am 12. Januar 2002 16:08

Hallo Sarah!

: Aus der Hand füttern tun wir auch erst seit ca 2 Wochen und wir versuchen es weiterhin. Er frißt dann wild knurrend mit aufgestelltem Nackenfell und eingeklemmtem Schwanz aus der Hand.Zugeschanppt hat er erst einmal, als seinem Napf jemand zu Nahe kam und ihn berührt hat.

Das "übliche" Vorgehen wäre, dem Hund einen leeren Napf vorzusetzen. Vor dem steht Hundi dann meist erstmal mit dummem Gesicht. Man selbst hat das Futter und tut etwas in den Napf (was sehr Leckeres vorzugsweise). Es gibt so lange Futter, bis Hundi knurrt. Dann geht man (mit dem Futter, das man noch hat) weg. Damit der Hund nicht verhungert, kann man das anfangs sicher auch häufiger machen als zu den normalen Zeiten. Die Verknüpfung, die entstehen soll, ist "Mensch am Napf = angenehm". Ich kenne, muß ich aber dringlich dazu sagen, dieses Verfahren nur bei Hunden, die ihre Leute am Napf anknurren, weil sie sich für den Chef halten. Und ich weiß nicht, ob sich das für Euren Fall eignet. Ganz sicher reicht es aber nicht, um das Grundproblem zu beheben, das irgendwo im Verständigungsbereich zwischen Euch und Eurem Hund liegt.
Im Endeffekt würde ich mich deswegen den anderen anschließen, die sagen, daß sich das ein guter Hundetrainer bei Euch mal vor Ort angucken sollte - irgendwo besteht da ein Problem, das sich so über's Netz nicht angehen läßt.
Viel Erfolg mit Eurem Pubertätsknubbel und viele Grüße,

Katja

von Karin(YCH) am 12. Januar 2002 16:19

Hallo!

: *hmmm* wenn Sarah ihn, wie sie schreibt im Sommer mitgebracht hat - und er jetzt 6 Monate alt gewesen ist, dann war er ja noch sehr jung. ???
:
: Grüsse Alex & Aris

Natürlich muss er noch jung gewesen sein, aber ich brauche einem erfahrenen Hundehalter wohl kaum erklären, dass bei der Welpenprägung jeder Tag zählt. Jeder Tag mit schlechten Erfahrungen kostet Wochen bis Monate, dem Junghund Vertrauen zu vermitteln. Ohne das Urvertrauen, dass Welpen bei einer "normalen" Aufzucht mit verschiedenen Reizen zu ihrem Rudel aufbauen, ist eine Erziehung sehr schwierig. Und wie ich jetzt aus Sarahs Erklärungen lese, knurrt der Hund ja nicht aus Dominanz, sondern aus Angst (eingezogene Rute, Zittern). Jetzt kommt er auch noch in die Pubertät, auch für Hunde eine schwierige Phase, es ist sicher nicht einfacher für ihn, wenn die frühe (positive) Prägung auf den Menschen fehlt.

Viele Grüße von Karin & Rottis!

von Alex & Aris(YCH) am 12. Januar 2002 16:35

Hallo Karin,

: Natürlich muss er noch jung gewesen sein, aber ich brauche einem erfahrenen Hundehalter wohl kaum erklären, dass bei der Welpenprägung jeder Tag zählt. Jeder Tag mit schlechten Erfahrungen kostet Wochen bis Monate, dem Junghund Vertrauen zu vermitteln. Ohne das Urvertrauen, dass Welpen bei einer "normalen" Aufzucht mit verschiedenen Reizen zu ihrem Rudel aufbauen, ist eine Erziehung sehr schwierig. Und wie ich jetzt aus Sarahs Erklärungen lese, knurrt der Hund ja nicht aus Dominanz, sondern aus Angst (eingezogene Rute, Zittern). Jetzt kommt er auch noch in die Pubertät, auch für Hunde eine schwierige Phase, es ist sicher nicht einfacher für ihn, wenn die frühe (positive) Prägung auf den Menschen fehlt.

Hast mit allem recht!!!
Ich hatte mir nur gedacht, ihr (Gabriela und du) habt vielleicht nicht nachgerechnet, dass der Hund erst 4 Wochen alt gewesen sein konnte (aus Ursprungsposting) - hat sich ja jetzt bestätigt.
Bei "eventuell mußte er um sein Futter kämpfen", wie du sinngemäß geschrieben hattest, dachte ich an ein diesbezügliches Mißverständnis.
Wenn er wirklich mit 4 Wochen schon von seinen Geschwistern und der Mutter getrennt war, dann weiss er ja aus eigener Erfahrung vielleicht gar nicht was "kämpfen" auf Hundeart bedeutet!
Seine offensichtliche Verunsicherung als Reaktion auf Drohgebärden spricht ja eher für diese These.

Liebe Grüsse

Alex & Aris

von Me & Bär(YCH) am 12. Januar 2002 19:35

: Hallo Sarah,

:
: Er war als wir ihn ausgesetzt(?) fanden erst ca. 4-6 Wochen alt und
: abgesehen von einer Biß(?)wunde im Nacken in einem körperlich guten
: Zustand , d.h. nicht unterernährt oder so.Er ist vermutlich bis kurz vorher noch bei der Mutter gewesen.

Ich selber habe eine Hund aus Thailand mitgebracht, als er 14 Wochen alt war. Bär hat ab der 6. Lebenswoche ohne Mutter gelebt und sich sein Futter selber besorgen müssen...
Wenn ich jetzt so lese, was Du schreibst tut sich in mir der Verdacht auf, dass Euer Kleiner evtl. die Bißwunde (die ihr ja auch an ihm entdeckt habt) zugefügt bekam, als er sich irgendwo Futter gesucht hat - das passiert einfach - auch erwachsene Hunde verteidigen ihre Ressourcen gegenüber anderen Mitfressern und da bekommt ein Welpe schon auch mal die Zähne zu spüren...

: Wenn er knurrt ist er augenscheinlich verängstigt, er kneift die Rute ein und wirkt unsicher, er fühlt sich ganz offensichtlich nicht wohl in seiner Haut.

Er scheint das "aus der Hand füttern" durch Euch auf jeden Fall als "bedrohliche Situation" einzuordnen und Euch dabei nicht sonderlich zu vertrauen - ich würde das Futterritual ähnlich wie Katja aufziehen: Leeren Napf hinstellen, Hund guckt erstaunt und ihr legt ihm was rein und zieht Euch zurück... später setzt ihr Euch mal in die Nähe und legt evtl. nach, noch später laßt ihr beim Dabeisitzen die eine Hand im Napf während der Hund frißt und legt mit der anderen was besonders tolles nach - etwas in dieser Art....

Was ich in nächster Zeit nicht tun würde (entgegen einiger anderer Meinungen) ist den Hund aus der Hand zu füttern - denn es scheint wirklich ein Angst-"Problem" zu sein und so würde ich ihm eher erst mal Sicherheit beim Fressen vermitteln... Was ich auf gar keinen Fall tun würde ist, ihm irgendwas wegnehmen zu wollen, so kann der Hund Euch überhaupt nicht mehr einschätzen...

:Woher diese Angst kommen mag ist mir ein Rätsel,
: denn er hatte bei uns nie etwas auszustehen und wir haben ihm auch noch nie etwas weggefressen *g*.

Siehe oben, evtl. einfach eine Erfahrung aus der Welpenzeit die der Hund dermaßen negativ verknüpft hat...
WANN hat dieses Verhalten denn bei dem Hund begonnen???

Zu dem Kapitel Gehorsam setze ich Dir einen Link auf meine Homepage: Unter "Ausländische Hunde", "Besonderheiten" findest Du auch einen Punkt "Verselbständigung" - vielleicht kann Dir das etwas weiterhelfen: Nur soviel im Vorweg: Meiner hatte mit 14 Wochen keinerlei Bestrebungen "welpi-like" hinterher zu tappeln, er ging seiner Wege, war extrem Selbständig.... aber wenn ihr dran bleibt, dann bekommt ihr das sicher hin!!!!

Mut-mach Grüße,
Me & Bär

von Gabriela2(YCH) am 13. Januar 2002 11:02

Woher diese Angst kommen mag ist mir ein Rätsel,
: Ihn laut ausschimpfen/anknurren bringt beispielsweise überhaupt nichts,

Hi Sarah!

Richtiger wäre es, ihn mit einem netten Spielchen vom Sofa zu locken: "Hey, toll, komm runter,wir spielen!" (KEINE Zerrspiele) Mit Schimpfen u. Anknurren verunsichert ihr ihn noch mehr. Er ist nicht aggressiv, sondern sehr ängstlich! (vielleicht hilft Dir das Buch ein wenig: Wenn Hunde machen was sie wollen .. und wie man sie davon abhält). Die Angst kommt wohl daher, das er ja Vieles von seiner Mutter nicht mehr lernen konnte! Wart ihn in einer Welpenspielgruppe? Auf jeden Fall hilft m.E. nur ständiges bestätigen. Wenn er draussen ist, mit Leckerli zum Sitzen bringen u. loben, loben... Immer versuchen, wenn er aggressiv-ängstlich reagiert ein Spiel anzufangen, so das er sich sicher fühlt, dann muss er sich nicht mehr verteidigen! Liebe Grüsse
Gabriela2

von Alex & Aris(YCH) am 13. Januar 2002 11:33

Hallo Gabriela (und Sarah) !!!

: Richtiger wäre es, ihn mit einem netten Spielchen vom Sofa zu locken: "Hey, toll, komm runter,wir spielen!" (KEINE Zerrspiele) Mit Schimpfen u. Anknurren verunsichert ihr ihn noch mehr. Er ist nicht aggressiv, sondern sehr ängstlich! (vielleicht hilft Dir das Buch ein wenig: Wenn Hunde machen was sie wollen .. und wie man sie davon abhält). Die Angst kommt wohl daher, das er ja Vieles von seiner Mutter nicht mehr lernen konnte! Wart ihn in einer Welpenspielgruppe? Auf jeden Fall hilft m.E. nur ständiges bestätigen. Wenn er draussen ist, mit Leckerli zum Sitzen bringen u. loben, loben... Immer versuchen, wenn er aggressiv-ängstlich reagiert ein Spiel anzufangen, so das er sich sicher fühlt, dann muss er sich nicht mehr verteidigen!

......kann ich alles unterstreichen UND vielleicht noch selber "Calming Signals einsetzen, um ihm zu signalisieren "KEIN STRESS"!!!

Grüsse Alex & Aris

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