hund unsicher, mein verhalten ? :: Hundeerziehung + Soziales

hund unsicher, mein verhalten ?

von daisy(YCH) am 09. Juni 2002 21:06

verhalte ich mich richtig ? das ist die frage, die ich euch stellen möchte.

ich habe seit nur zwei tagen einen hund aus einem ´hundehaus´aus spanien zu mir geholt. der hund ist ca. 1 jahr alt, sehr anhänglich, bettelt immer um streicheleinheiten und eigentlich ziemlich ruhig. er hat dort 3 monate mit 10-20 anderen hunden gewohnt und fühlte er sich total sicher. er spielte mit ihnen, respektierte aber auch angeknurrt werden und wich aus. in meinen 5 tagen dort unten habe ich ihn nur einmal knurren gehört, gegen einen welpen.

jetzt ist er also plötzlich in einer fremden umgebung. sieht er in entfernung einen hund, so steht er erst mal still und orientiert sich an mich. gehen wir weiter auf den hund zu, so blafft er ein paar mal kurz, sträubt sein haar und springt in richtung des hundes. kommen wir noch näher, dann klemmt er die rute ein, 'versteckt' sich hinter meinen beinen oder rennt schnell am anderen hund vorbei. er wehrt sich aber auch mit lefzen hoch und kleinen distanzangriffen (geht physisch nicht direkt an den hund ran).

ich bin während dieser ganzen zeit stumm und gehe entschlossen einfach weiter. ist das richtig ? soll ich ihn mit nein oder pfui zur ruhe bringen ? würde das überhaupt helfen ? was könnte ich sonst noch tun ? menschen begegnet er auch mit der gleichen vorsicht, bellt aber nicht, oder fast nie.

bin um eure hilfe wiederum dankbar. ich wünsche allen eine schöne woche

von Anette(YCH) am 09. Juni 2002 21:35

Hallo Daisy,


: ich bin während dieser ganzen zeit stumm und gehe entschlossen einfach weiter. ist das richtig ? soll ich ihn mit nein oder pfui zur ruhe bringen ? würde das überhaupt helfen ? was könnte ich sonst noch tun ? menschen begegnet er auch mit der gleichen vorsicht, bellt aber nicht, oder fast nie. :

Du hast ihn erst zwei Tage? Er braucht eben noch seine Zeit, um sich einzugewöhnen, ganz wichtig ist es zunächst einmal, dass Du eine Bindung zu ihm aufbaust und er merkt, dass er Dir vertrauen kannst.
Dein Hund ist in einer völlig anderen Umgebung und unsicher. Du solltest ihn auf keinen Fall ausschimpfen o.ä.. Versuch doch mal, nicht direkt auf Hunde oder Menschen zuzugehen. Schlag einen Bogen, das ist für den Hund ein natürliches Verhalten, was er wahrscheinlich auch ohne Leine zeigen würde. Richtig ist sicherlich, das ängstliche Verhalten zu ignorieren, aber Du kannst ihm ein Alternativverhalten anbieten (Schau mich an, trag einen Ball, such ein paar von mir weggerollte Futterstücke...), was er aber natürlich zunächst ohne Ablenkung lernen muss. Du kannst versuchen, die Entfernung so groß zu halten, daß Dein Hund noch ansprechbar ist. Mach dann etwas mit ihm, was ihm Spaß macht oder gib ihm ein paar Leckerlies, so lernt er, Menschen und Hunde positiv zu besetzen. Ganz langsam verringerst Du dann die Entfernung.
Vielleicht ist es Dir ja auch möglich, eine gute Hundeschule aufzusuchen um Deinem Hund dort kontrollierten Freilauf mit anderen Hunden zu ermöglichen und dort bekommst Du sicher auch Anregungen, wie Du ihn an Menschen gewöhnen kannst.

Viele Grüße

Anette

von Robi(YCH) am 10. Juni 2002 06:54

: verhalte ich mich richtig ? das ist die frage, die ich euch stellen möchte.

Hallo
ich finde es richtig, wenn du nicht reagierst. Du musst aber aufpassen,
dass dein Inneres mit deiner äusseren Haltung übereinstimmt. Dein Hund spürt deine Gefühle besser als du denkst. Es nützt also nichts, wenn
du innerlich unsicher, ängstlich bist und nach aussen die coole Hundehalterin spielst. Das funktioniert nicht.
Ideal wäre, wenn du jemanden mit einem pflegeleichten Hund kennen würdest, sodass du deinen "Fremden" langsam an die Gegebenheiten gewöhnen kannst. Bedenke, dass es eine grosse Umstellung für deinen
Hund ist.
Achte auch, dass die Leine immer durchhängt, ja nicht mit angespannter
Leine neben einem Hund vorbei laufen. Zeig deinem Hund mit Körperhaltung (leichter gesagt als getan)dass du der Chef und Beschützer bist und er keinen Grund hat, aggressiv oder ängstlich zu sein.
Beobachte deinen Hund genau. Jede Änderung, positiv oder auch negativ musst du sofort erkennen und interpretieren. Mach dir zu Hause Tages-Notizen (Tagebuch)und du wirst staunen wie sich Sachen, ändern, die du ohne Notizen gar nicht sehen würdest.
Ich wünsche dir viel Glück
Robi

von daisy(YCH) am 10. Juni 2002 08:19

hallo robi,

erst mal danke für die antwort.

: ich finde es richtig, wenn du nicht reagierst. Du musst aber aufpassen,
: dass dein Inneres mit deiner äusseren Haltung übereinstimmt. Dein Hund spürt deine Gefühle besser als du denkst. Es nützt also nichts, wenn
: du innerlich unsicher, ängstlich bist und nach aussen die coole Hundehalterin spielst. Das funktioniert nicht.

das ist mir bewusst und da muss ich noch an mir arbeiten. ich habe nicht angst, dass er was tun würde, überhaupt nicht, auch nicht von den anderen hunden, denn er soll ja soviel kontakt möglich haben. aber ich bin vielleicht mehr gespannt auf seine reaktionen und wie ich reagieren soll.

: Ideal wäre, wenn du jemanden mit einem pflegeleichten Hund kennen würdest, sodass du deinen "Fremden" langsam an die Gegebenheiten gewöhnen kannst. Bedenke, dass es eine grosse Umstellung für deinen
: Hund ist.

das stimmt total. aber er macht das eigentlich schon ganz gut. heute gehe ich zusammen mit noch zwei anderen hunden laufen, mit einer freundin, wird ihm sicher auch gut tun.

: Achte auch, dass die Leine immer durchhängt, ja nicht mit angespannter
: Leine neben einem Hund vorbei laufen.

ja, er ist eigentlich immer frei, wenn andere hunde kommen und klebt dann an mir.

Zeig deinem Hund mit Körperhaltung (leichter gesagt als getan)dass du der Chef und Beschützer bist und er keinen Grund hat, aggressiv oder ängstlich zu sein.

das mit dem tagebuch finde ich ein super idee. denn wenn man dinge nicht festhält, erinnert man sich weniger an wie es vorher war. ich denke schon, das das wieder ins lot kommt. ich mag besser vorbeugen als heilen, deshalb habe ich schon nach drei tagen gepostet.

schönen tag,



von daisy(YCH) am 10. Juni 2002 08:26

hallo anette,

danke vielmals für deine antwort.

: Du hast ihn erst zwei Tage? Er braucht eben noch seine Zeit, um sich einzugewöhnen, ganz wichtig ist es zunächst einmal, dass Du eine Bindung zu ihm aufbaust und er merkt, dass er Dir vertrauen kannst.

ja, jetzt der dritte tag. ich beuge lieber vor, als heilen.

: Schlag einen Bogen, das ist für den Hund ein natürliches Verhalten, was er wahrscheinlich auch ohne Leine zeigen würde.

super idee, werde ich einführen. es stimmt, dass direkt drauf zu gehen bei angst nicht ganz natürlich ist. - er ist meistens ohne leine.

:........ Alternativverhalten anbieten (Schau mich an, trag einen Ball, such ein paar von mir weggerollte Futterstücke...), was er aber natürlich zunächst ohne Ablenkung lernen muss.

ja, das werde ich einführen. wahrscheinlich wird es mit leckeren würstchen am besten funktionieren. also erst das wort mit der wurst verbinden, dann draussen anwenden.

würdest du also wenn er bellt gar nichts sagen ? bisher habe ich zwei drei mal pfui oder so gesagt, er kommt kurz zu mir und geht aber gleich wieder los. also wenig erfolg.

vielen dank,

von Anette(YCH) am 10. Juni 2002 18:50

Hallo Daisy,

: würdest du also wenn er bellt gar nichts sagen ?:

Stimmt, ich würde es ignorieren, aber auch, so gut es möglich ist, ihn erst gar nicht in diese Situation kommen lassen und vorbeugen, eben weil sich das Bellen sonst verfestigen kann. Wenn Du Deinen Hund besser kennst und gut beobachtest, kannst Du vielleicht schon eingreifen (z.B. mit dem erlernten Alternativverhalten), bevor er bellt. Während des Bellens sind die Hunde ja nicht unbedingt Aufnahmebereit.
Ist zwar schwierig in der Praxis, aber oft kann man auch mit den Leuten reden, dass sie mit ihren Hunden stehenbleiben und Du dann vielleicht etwas üben kannst. So hat Dein Hund auch nicht gleich das Erfolgserlebnis "Jetzt hab´ ich den anderen verjagd", denn dadurch findet er ja auch noch Bestätigung durch das Bellen.
Ach ja, super wichtig: Wenn er das geforderte Verhalten auch nur ansatzweise zeigt, dann sag ihm das auch sofort (Lob, Leckerchen, Spiel), die Anforderungen werden dann langsam gesteigert. Wir Menschen neigen ja leider oft genug dazu, unerwünschtes Verhalten zu bestrafen und vergessen darüber hinaus, das erwünschte Verhalten dann zu bestätigen (damit meinte ich jetzt nicht Dich, war allgemein gedacht)

:bisher habe ich zwei drei mal pfui oder so gesagt, er kommt kurz zu mir und geht aber gleich wieder los. also wenig erfolg.:

Kein Wunder, woher soll er auch wissen, dass er bei "pfui" ruhig sein soll. Das ist für ihn nur eine "Worthülse".


Viele Grüße

Anette




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