Zweiter Rüde im Haus :: Hundeerziehung + Soziales

Zweiter Rüde im Haus

von Enja(YCH) am 26. Juni 2002 07:17


Hallo,

Gestern ist in unser Mietshaus einen Stock tiefer eine Familie mit Hund eingezogen. Ein unkastrierter Rüde wie meiner.
Gerade brach ich zum Morgenspziergang auf und dummerweise (zugegeben auch unvorsichtigerweise) begegneten sich beide Hunde zum ersten Mal ausgerechnet unangeleint direkt vor unserer Haustür und sind sich gleich mal ordendlich in die Wolle geraten.

Wie soll ich jetzt weiter vorgehen um möglichst ein einigermaßen harmonisches Zusammenleben der beiden zu ermöglichen.

Mein Hund wird sowiso in zwei Wochen kastriert, aber da er schon zwei Jahre alt ist, damit älter als der neue und die älteren "Rechte" im Haus hat glaube ich nicht, daß das am Territorialverhalten irgentwas ändert.

Die neuen Mieter sind sehr nett und wir haben gleich beschlossen, zu versuchen das Problem gemeinsam anzugehen nur wie fangen wir am besten an?

Erstmal erneutes Treffen auf neutralem Boden? Was dabei beachten?
Dazu sollte ich noch erwähnen, daß mein Hund sehr viel kleiner ist (ca.40cm/10kg) als der neue (ca.60cm/30kg) mit dem "die regeln das schon", was man ja auch oft als Rat bekommt habe ich deshalb ein bisschen Probleme.


Wer hat Erfahrung mit so einer Situation und kann mir ein paar Tips geben?

besorgte Grüsse, Enja.

von elke(YCH) am 26. Juni 2002 08:16

Hallo Enja,

ganz einfach, beide Hunde gehören in und ums Haus herum angeleint und man muß halt aufpassen. Ich habe ähnliches Problem allerdings mit Hündinnen. Meine Hündin war zuerst im Haus, dann ist eine neue Hündin eingezogen. Leider ist diese Hündin super aggressiv und die Besitzerin einfach ignorant und findet es eh toll, daß ihre Hündin immer hinter der Wohnungstür kläfft, wenn ich mit meiner daran vorbei gehe.

Da hilft wirklich nur, Begegnungen vermeiden und im Hausflur halt verstärkt daraufachten, daß man sich nicht begegnet.

gruß
Elke

von Yna(YCH) am 26. Juni 2002 08:50

Hi Enja!

Ja, die erste Begegnung kann man dann schon mal getrost unter: Des war nix! abhaken! :-))

Neuer Versuch, neues Glück! Ich würde mich nicht damit abfinden, die beiden immer möglichst getrennt voneinander durch den Flur zu lotsen. Das bedeutet für die Hunde und auch für euch viel Stress und wenn dann mal was daneben geht, dann haben sie sich gleich, weil so viel Aggression aufgestaut wurde.
Mit vernuünftigen und netten Hundehaltern kann man das auch anders regeln.
Neutraler Boden, auf alle Fälle!! Geht gemeinsam spazieren. Und zwar so lange bis die Hunde sich zumindest ignorieren. Rennt nicht unbedingt frontal aufeinander zu, wenn ihr euch auf der Wiese oder sonstwo trefft, sondern verringert beim Laufen den Abstand zu einander. Immer schön in Bewegung bleiben! Ihr seht ja dann wie es klappt, demnach könnt ihr euch dann auch verhalten.
Ich würde jedes ruhige und ignorante oder freundliche Verhalten meines Hundes belohnen, damit er eine eindeutig postive Verknüpfung herstellt zu dem neuen Hund.
Wenn der andere Hund gut sozialisiert ist, dann sollte der Größenunterschied auch nicht so ein Problem sein. Also wenn sie sich draußen mal in die Wolle kriegen, dann nicht unbedingt sofort kreischend hin rennen, sondern mal kurz abwarten. Denke mal dein hund wird schon merken, dass er keine Schnitte hat, wenn er denn nicht größenwahnsinnig ist! :-)
Im Haus habt ihr jede Rangelei und jedes Drohen zu unterbinden! Unmissverständlich! Denn das ist dein Haus und du hast zu bestimmen wer angemacht wird und wer nicht. Ich habe nie Rangordnungskämpfchen und -spielchen im Haus geduldet. Draußen ok, aber drin nein.
Und macht nicht nur einen Hund dafür verantwortlich. Wenn sie sich in die Wolle kriegen, im Haus, dann immer beide auf die Strafbank!
Die Spaziegänge würde ich zumindest anfangs recht zhäufig unternehmen, denn der Gewohnheitseffekt bei Hunden ist nicht zu unterschätzen.

Liebe Grüße,
Yna

Keine Sorge, das wird schon, mit etwas Geduld und Spucke! Lasst euch nicht auf der Nase rumtanzen und macht klar, wo die Grenzen sind!

von Enja(YCH) am 26. Juni 2002 11:33

Hallo Yna,

Danke erstmal für die schnelle Antwort.

: Neuer Versuch, neues Glück! Ich würde mich nicht damit abfinden, die beiden immer möglichst getrennt voneinander durch den Flur zu lotsen. Das bedeutet für die Hunde und auch für euch viel Stress und wenn dann mal was daneben geht, dann haben sie sich gleich, weil so viel Aggression aufgestaut wurde.

Ich denke mal, da hast Du recht, ich fände es auch sehr schade, einem bestimmten Mieter im selben Haus ständig aus dem Weg gehen zu müssen.
Fürs erste haben wir natürlich beschlossen, die Hunde im und ums Treppenhaus immer an die Leine zu nehmen, haben uns aber bereits zum gameinsamen Spazierengehen verabredet.

Ich bin da auch wirklich nicht der hysterische Typ, wenn es wirklich mal zu Konflikten kommt gehe ich einfach zügig weg vom Geschehen und kann mich dann auch drauf verlassen, daß mein Hund mir bei erster Gelegenheit folgt, so ließ sich auch das Gerangel heute morgen recht schnell auflösen. Der neue Hund hat sich meinen zwar mal kurz gepackt und unter sich begraben, aber es ging alles ohne Verletzungen ab also hoffe ich mal, das Sozialverhalten ist bei beiden ok.
Da auch die Besitzer der anderen Hundes wirklich vernünftig scheinen, werden wir es wohl auf einen weiteren Versuch ankommen lassen an einem Ort der beiden eher fremd ist.

Ich werde dabei Deine Tips berücksichtigen und hoffe, daß wir uns irgendwann langsam näher ans Haus herantasten können.

Noch eine Frage hätte ich:
Ist es möglich, daß zwei Hunde die zwar im selben Haus wohnen aber nicht wirklich zusammen mit der Zeit sowas wie eine echte Rangordnung entwickeln oder ist das höchste was wir anstreben können ein einigermaßen friedliches gegenseitiges Dulden?

Grüsse, Enja.


von Yna(YCH) am 26. Juni 2002 17:53

Hi Enja!

: Noch eine Frage hätte ich:
: Ist es möglich, daß zwei Hunde die zwar im selben Haus wohnen aber nicht wirklich zusammen mit der Zeit sowas wie eine echte Rangordnung entwickeln oder ist das höchste was wir anstreben können ein einigermaßen friedliches gegenseitiges Dulden?

Klar ist das möglich. Aber eine Rangordnung unter Hunden ist meist nicht so ein festes Gefüge wie viele es denken. Es gibt bei vielen Hunden einzelne Hoheitsgebiete. Es kann also gut sein, dass dein Hund im Haus die Hosen an hat, aber draußen der andere Hund.
Eventuell können sich die beiden Hunde sogar mal gut leiden, je nachdem wie sie so drauf sind und wieviel Zeit man ihnen gibt auch ihre Querelen auszutragen.
Ansonsten muss man sich halt mit friedlicher Duldung zufrieden geben. Aber das kann dir keiner vorher sagen, da musst du die Hunde beobachten und eben abwarten.
Die Hündin, die noch bei uns im Haus lebt, ignoriert meine beiden ziemlich und umgekehrt auch so. Da liegen aber auch Welten zwischen den Hunden, vom Alter und vom Temperament her. Wenn aber jetzt einfach so ein fremder Hund bei uns reinlatschen würde, dann würde es hier auch krachen. Selbst meine beiden Hunde haben sich anfangs viel gezofft, obwohl es Rüde und Hündin sind. Inzwischen sind sie ein Kopf und ein A...! Muss man halt sehen was draus wird. Hauptsache ist ja erstmal, dass ihr nicht ständig fürchten müsst, dass die beiden sich beharken, wenn sie sich mal treffen. Das sollte man auch so früh wie möglich angehen, damit sich erst gar keine negativen Eindrücke und Gefühle fest setzen.

Alles Gute und viel Spaß mit den neuen Nachbarn! Auf dass sie so nett bleiben! :-)

Yna
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: Grüsse, Enja.
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von Kaya(YCH) am 27. Juni 2002 01:49

Hallo!

: Dazu sollte ich noch erwähnen, daß mein Hund sehr viel kleiner ist (ca.40cm/10kg) als der neue (ca.60cm/30kg) mit dem "die regeln das schon", was man ja auch oft als Rat bekommt habe ich deshalb ein bisschen Probleme.

Wenn Dein Hund mit zwei Jahren der ältere ist, wie alt ist dann der andere? Ich frage deshalb, weil mein Rüde so mit acht Monaten bis 14 Monate eine absolute Rüpelphase hatte. In der Zeit habe ich Rüdenbegegnungen auf ein Minimum begrenzt, weil mein Junior jede Begegnung zu einem Kräftemessen nützen wollte. Irgendwann legte sich das wieder, und seitdem sind auch wieder normale Rüdenbegegnungen möglich. Aber in der Phase war er wie ein Kind in der Pubertät - er suchte nachgerade Streit, so nach dem Motto: "Was willst Du? Suchst Du Streit? Kannst Du haben!"

Wenn der andere aber gerade nicht "rüpelt", dann würde ich auch auf neutrales Terrain gehen und dort mit den Hunden laufen. Vielleicht gibt es ja (männliche) Hundebekannte, die beide Hunde schon kennen und die das Ganze etwas entspannen können? In einer größeren Gruppe fällt der einzelne Hund nicht so auf. Hündinnen würde ich eher nicht dazunehmen, nicht, daß einer der beiden Herren da Besitzansprüche anmeldet.

Grüße, Kaya

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