Individualgrenze :: Hundeerziehung + Soziales

Individualgrenze

von Flocke(YCH) am 17. Dezember 2002 07:25

Hallo, ihr Lieben.

Vielleicht hat jemand einen Tip und kann mir weiter helfen. Mein Freund ist mit seiner Zwergpudelhündin zu mir, meinem Hund Ricky und den beiden Katzen gezogen. Diese Pudeldame - Gina - hat als Welpe kaum Kontakt zu anderen Hunden gehabt; außer zu zwei ebenfalls nicht soziealisierten Zwergpudeln.

Mein Problem ist Folgendes:
Meine Hunde hatten immer zu akzeptieren, wenn fremde Hunde hier in der Wohnung waren - ebenfalls habe ich es nie geduldet, dass es um Kauknochen o.Ä. Streit gab. Soweit - sogut... Jedoch Gina hält die Individualgrenze nicht ein und Ricky fängt jetzt an, zu knurren und sogar nach ihr zu schnappen. Dieses Verhalten will ich nicht, da er ein verhaltensauffälliger Hund ist und ich nicht möchte, dass er bestärkt wird, zu schnappen.

Wie kann ich Gina "verklickern", was die Individualgrenze ist und dass sie sie einzuhalten hat?

Fragende Grüße
Flocke & Rasselbande


von Elke(YCH) am 17. Dezember 2002 12:32


Hallo Flocke & Rasselbande

bei den beiden handelt es sch nicht um eine Indivitualgrenze (dies gibt es auch bei Hunde nicht, sondern nur beim mensch) sondern um ein Rangfolgeproblem. Da ja nun Gina immer öfters zu dir zu Besuch kommt (was ja auch logisch und natürlich ist) will nun Ricky bei Ihr seinen Status stärken! Beobachte doch mal die Augen von Gina wenn sie auf der Couch liegt, die sprechen bestimmt bände auf diese weise können Hunde ihre Rudelmitglieder im Zaum halten, bzw. aus Räumen sogar vertreiben!:-().
Nun Ricky lebt ja mit dir und Gina kommt mit deinem Freund in sein Revier! Jetzt läßt du sie auch auf seinen angestammten Platz! Weißt sie nicht mal als Chefin zurecht....(Wohlgehmerkt in seinen Augen!) sondern Sie IHN (mit den Augen), des halb ist sein Verhalten (Frustation, Verunsicherung und Eifersucht) ziemlich logisch, aber für Hundeverhalten ganz normal.Vieleicht verstehst du ihn nun etwas besser.

Auch ich habe einen sehr Tempramentvollen schwarzen Schäferhund (ca 2,5J,Rüde) zu meinem weißen Schäferhund (6J,Rüde) im erwachsenen Alter aufgenommen. Allerdings ist mein weißer bis heute nach mir der Rudelchef! Ich habe es erst einmal so gehändelt, Jacko (der schwarze) durfte nicht auf das Sofa oder ins Bett, dies war dem weißen vorbehalten! Futter habe ich von Anfang an in verschiedenen Räumen gegeben, aber auch in der Reihefolge erst weiß (nach einmal Bellen) und dan schwarz (erst wenn er gessesen hat). (Bellen und Sitz hat nur mit der Rangornung zwischen mir und den Hunden zu tun). Also was ich immer mit Hund gemacht habe habe ich immer den Chef (Weiß) zuerst gemacht dann Jacko. Nun lebt der Schwarze bereits 1 Jahr bei uns und ist zum besten Freund meines Weißen geworden (Toben, Schnäuzeln und alleswas dazu gehört). Tja was soll ich sagen: Heute darf er auf die Couch und ins Bett :-))) habe sie nähmlich beide eines morgens auf der Couch und im Bett erwischt ;-)))., seit dieser Zeit habe ich dem Schwarzen auch die Erlaubnis erteilt. Geht bis heute wunderbar, keinerlei Eifersucht oder Frustation. Könnte sein, daß ich den richtigen Zeitpunk führ die Lockerung gefunden habe, weiß nicht? Aber ich würde es immer wieder so machen. (muß nicht immer Funktionieren)
Noch einen Tip beschäftige dich doch mal mit Rudelverhalten der Wölfe, daraus kann du viel über das Verhalten unserer Hunde lernen. Es gibt viele gute Filme und Bücher zu diesem Thema.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen und wünsche dir und deinem Rudel noch viele Glückliche und unbeschwerte Stunden mit einander.

Gruß
Elke

von Flocke(YCH) am 17. Dezember 2002 17:13

Hallo Elke,

ich denke nicht, dass es ein Problem mit der Rangordnung ist, denn normal sozialisierte Hunde halten sich - wie ich aus einigen Berichten entnommen haben - an diese Indiviualgrenze (die es übrigens auch unter Wölfen gibt - kein Omega würde freiwillig einem Alpha das Futter überlassen... und kein Alpha würde - aufgrund dieser Grenze - sich das Futter nehmen)

Mein Problem ist kein Dominanzproblem - ich will der Kleinen wirklich verklickern, dass sie mit ihrer Schnauze nichts an der Schnauze anderer Hunde zu suchen hat (sie macht es ja auch bei jedem anderen Hund).

:Beobachte doch mal die Augen von Gina wenn sie auf der Couch liegt, die sprechen bestimmt bände auf diese weise können Hunde ihre Rudelmitglieder im Zaum halten, bzw. aus Räumen sogar vertreiben!:-().

Ähm... nö... unsere beiden springen nicht ohne Kommando auf die Couch - ebenfalls ignoriert Ricky Gina weitestgehend. Aber es ist wirkliche Ignoranz - keine Unsicherheit.

: Nun Ricky lebt ja mit dir und Gina kommt mit deinem Freund in sein Revier! Jetzt läßt du sie auch auf seinen angestammten Platz! Weißt sie nicht mal als Chefin zurecht....(Wohlgehmerkt in seinen Augen!) sondern Sie IHN (mit den Augen), des halb ist sein Verhalten (Frustation, Verunsicherung und Eifersucht) ziemlich logisch, aber für Hundeverhalten ganz normal.Vieleicht verstehst du ihn nun etwas besser.

Hier muss ich wieder widersprechen - Gina hatte keine Vorteile; im Gegenteil *ggg*. Und glaube mir - ICH bin bei uns der Boss (naja, abgesehen von Lucky - unseren Kampfkater). Verunsicherung lasse ich noch als "Gefühl" gelten; Eifersucht bedeutet für mich, dass der Hund extreme Besitzansprüche an seinen Halter stellt - ein Verhalten, was ich niemals akzeptieren würde...

: Noch einen Tip beschäftige dich doch mal mit Rudelverhalten der Wölfe, daraus kann du viel über das Verhalten unserer Hunde lernen. Es gibt viele gute Filme und Bücher zu diesem Thema.

Also, da es sich bei Ricky um einen verhaltensauffälligen Wuffi handelt, habe ich mich etwas mit dem Verhalten von Hunden beschäftigt (zwangsläufig natürlich auch mit dem Verhalten von Wölfen - weshalb ich ja auch das von der Individualgrenze weiß). Wirklich weitergeholfen hat mir das Buch "Calming Signals".

Trotzdem danke ich dir für deine Antwort. Ich wünsche dir und deinen Lieben eine besinnliche Adventszeit.

Viele Grüße
Flocke & Rasselbande


: Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen und wünsche dir und deinem Rudel noch viele Glückliche und unbeschwerte Stunden mit einander.
:
: Gruß
: Elke
:

von Thomas(YCH) am 17. Dezember 2002 19:48

:
: Hallo Elke,

also wenn Flocke das meint, was ich denke verstanden zu haben - dann gibt es diese "Individualgrenze" sehr wohl - nur eben unter der Bezeichnung Individualdistanz. Jeder Hund hat eine, auch wenn es bei vielen Rassen (bevorzugt Retriever) kaum mehr zu erkennen ist.

Mein Weimaraner-Rüde hat zum Beispiel eine sehr hohe Individualdistanz, die er unbedingt eingehalten haben will - ansonsten rappelt es schon mal in der Kiste und er macht seinem (hündischen) Gegenüber klar, wo genau diese anfängt :-))

Aber wie kommst Du darauf, dass es diese "Grenze" nur beim Menschen gibt, das würde mich sehr interessieren (ernsthafte Frage)?

Viele Grüße,
Tom & Bolgheri

von Thomas(YCH) am 17. Dezember 2002 19:58

: Hallo Flocke,

ich denke, dass Du die Individualdistanz von Ricky bei Gina nicht festlegen kannst, das mußt Du wahrscheinlich Deinem Rüden überlassen. (Entschuldige meine Neugier, aber wie soll Deiner Meinung nach eine Abstandsgrenze für ein Individuum festgelegt werden, wenn nicht durch dieses Individuum selbst?)Früher oder später wird Gina kapieren, wo die Individualdistanz ihres Gegenübers anfängt.

Natürlich ist es für unser menschliches Empfinden ganz und gar nicht "ansehnlich", wenn ein Hund diese Grenze per Abschnappen festlegt oder sogar verteidigt. Für den Hund hingegen ist es ein normales und auch verständliches Signal.

Wenn Dein Rüde also nicht durchgeknallt und ein ungehemmter Beißer ist, dann vertrau ihm und laß ihn selber machen.

Viele Grüße,
Tom & Bolgheri

von Tom G & S(YCH) am 17. Dezember 2002 20:12

Hallo Thomas,

: Mein Weimaraner-Rüde hat zum Beispiel eine sehr hohe Individualdistanz, die er unbedingt eingehalten haben will - ansonsten rappelt es schon mal in der Kiste und er macht seinem (hündischen) Gegenüber klar, wo genau diese anfängt :-))

Ich kenne auch eine Weimaraner-Hündin die eine relativ hohe Individualdistanz hat (ca. 2-3 Meter) und mein Rüde hat bereits schmerzliche Erfahrung damit machen müssen ;-))
(seit dem hält er 5 m Abstand :-))

Viele Grüße,

Tom, Gero & Szamba

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