von P.H(YCH) am 02. Februar 2003 22:43
Tschau Simone
Ich hatte Dir schon eine Antwort geschrieben, aber dann ist das ganze Yorkie abgestürzt. Nun ich hoffe es lag nicht an meiner Antwort. :-) Dank dem dass Rolf eine Glanzleistung vollbracht hat, kann ich Dir trotzdem schreiben.
Erste Antwort, die ich zum Glück noch abgespeichert habe, bin halt ein Sicherheitsfanatiker:
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Tschau Simone
Das was Du beschreibst ist immer einseitig.
Z.B. ich laufe im Schnee einen sehr steilen Hang hinauf und ich habe mühe weil es fast zu steil ist. Dann leine ich den Hund an und schicke ihn vorwärts, oben angekommen, lobe ich ihn von ganzem Herzen, ich sage ihm gut gemacht, tätschle ihn und sage, ohne Dich hätte ich es nicht geschafft. Das vermittelt dem Hund ein ganz anderes Gefühl, als materiell bestätigt zu werden. Er hat dann Freude, spürt dass man sehr zufrieden ist mit ihm. Meiner läuft dann stolz umher, schlägt dir vorderen Pfoten weit in die Luft, er wird nicht materiell bestätigt, er wird Gefühlen gelobt. Aber heute kann ja niemand mehr loben.
Oder erst kürzlich passiert, ich verliere mein Natel auf dem Trainingsplatz, also sage ich meinem Hund such, er rennt davon und sucht. Dass sicherlich 15 Min. und auf einmal bringt er es mir. Das obwohl er nie ein Revier gelernt hat. Dann hatte ich natürlich eine grosse Freude, das Natel war mir wichtig. Ich zeigte das dem Hund, so wie ich meine Gefühle ausdrücke und der Hund bekam richtig Freude. Das nächste mal, macht er es wieder, obwohl er nicht ein Würstchen bekam, weil er weiss, es ist für mich wichtig und dass ich ihn lobe. So sucht mir dieser Hund alles, ohne Bestätigung mit Kong oder Guti, mit Bestätigung von Gefühlen. Das macht alles viel intensiver und das versuche ich auch auf dem Trainingsplatz so rüber zu bringen. Es muss aber ehrlich sein.
Das andere ist bloss ein zu machen, sich abkapseln, keine Gefühle zeigen, die ehrlich sind. Ich stelle mir ein Kind vor, dass was tolles gemacht hat, dann drücke ich ihm 20 Euro in die Finger und sage das ist gut gewesen. Sage ich aber ehrlich, dass ist ja toool was du gemacht hast, ich hätte das nie gedacht von Dir, dass Du das so gut kannst, Du bist doch die oder der Grösste, so zeige ich ihm, dass ich es schätze und ich lasse Gefühle sprechen. Was von mir ausgesehen viel mehr motiviert. Aber Gefühle lässt man heutzutage nicht mehr zu, mit Gefühlen zeigt man sich ja auch verletzlich. Heute wird ja nur noch alles materiell abgewertet.
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Von Dir:
:Ich esse zuerst, ich geh zuerst durch die Tür, ich sag, wann sie mit
:anderen Hunden spielen darf und wann nicht.
Schau, wenn die Hunde mit anderen spielen dürfen, das sage ich auch, wegen der Verletzungsgefahr. Ich füttere immer die Hunde vor mir, sie können durch die Türe wenn sie wollen, nur gedrängt wird nicht. Ich will nicht sagen dass das schlecht ist, aber bringen tut es auch nicht viel. Es ist höchsten ein kleines Purzle vom ganzen. Der Hund kann bei mir viel machen, aber gebe ich ein Kommando, dann ist fertig. Dann muss er 100% umstellen und dieses sofort befolgen und sonst greife ich ein. Das ist hart, ich weiss es, aber ich gebe nicht immer Kommandos, ich gebe lieber keines, dafür wird rigoros jedes durchgesetzt dass ich gebe.
Gruss P.H