von Sabrina(YCH) am 02. April 2003 15:35
Hallo,
wir haben letztes Jahr unseren Hundewelpen bekommen und einen guten Tipp von der Züchterin sofort in die Tat umgesetzt.
Wir hatten nämlich auch unseren ganzen Jahresurlaub genommen und, begeistert, wie wir von unserem Hundekind waren, wollten wir es am liebsten rund um die Uhr betüdeln.
Unsere Züchterin riet uns aber, VON ANFANG AN das Alleinebleiben mit ihr zu üben, was wir auch gemacht haben. Wir haben draussen etwas mit ihr gespielt, bis sie sich gelöst hatte, sind dann wieder rein, haben ihr ein Spielzeug hingelegt und sind dann einfach gegangen. Ohne viel Aufhebens, ohne grossen Abschied oder Tröstereien.
Am ersten Tag nur mal kurz vor die Tür, dann haben wir immer länger draussen oder an der Strasse gewartet, dann einkaufen gefahren usw. Die Nachbarin hat ab und zu rübergelauscht, sie hat nie was gehört.
Sie hat auch nicht die Wohnung "umgestaltet", allerdings anfangs noch ab und zu irgendwo hin gepieselt, das hat dann aber nicht mehr lange gedauert. Nur einmal hat sie eine Barbiepuppe, die meine Tochter im Wohnzimmer liegenlasse hatte, total neu frisiert... Wir haben ihr dann verschiedenes Spielzeug gekauft und an unterschiedlichen Ecken im Erdgeschoss platziert. Manchmal hat sie damit gespielt, meistens aber geschlafen.
Wenn wir wiedergekommen sind, sind wir genauso wieder reingekommen: Ohne grosses Begrüssungstheater. Kam sie zu uns und freute sich, haben wir sie kurz gestreichelt und gelobt. Clickern tun wir auch, aber damit haben wir erst später begonnen, fürs Alleinbleiben brauchten wir es nicht.
Sie hat von Anfang an nie auch nur einen Pieps gesagt, wenn sie alleine war. Nach acht Wochen bin ich vormittags wieder arbeiten gegangen, vorher bin ich nochmal eine halbe Stunde mit ihr draussen gewesen und habe mich mit ihr beschäftigt, mittags und abends dann sowieso wieder, sie hat auch ausreichend Kontakt zu anderen Menschen und Hunden.
Als absolutem Weichei erschien mir diese Methode anfangs so herzlos, aber zum Glück hat mich mein Mann überzeugt. Für sie war die Tatsache, dass sie mal alleine bleiben muss, ziemlich schnell keine grosse Sache mehr, sie wusste und weiss ja: Wir kommen zuverlässig wieder.
Ob euer Hund das so toll findet, im Auto zu warten, kann ich nicht beurteilen, wenn er vorher Bewegung hatte, findet er es womöglich besser, zu Hause an seinem gewohnten Platz ein Schläfchen zu halten. Um ein parkendes Auto herum ist es ja auch oft recht unruhig: Passanten, Autos, Hunde, Katzen können vorbeikommen, und er könnte dann etwas gestresst reagieren, was meinst du?
Müsst ihr vielleicht ausprobieren.
In der Hundebox zu bleiben ist auch eine Lösung, allerdings nur, wenn er das von Anfang an als angenehmen Rückzugsort empfindet und nicht nur dann dort hineinmuss, wenn er "sicher aufbewahrt" werden muss und er dann das Hineingesperrtwerden sofort damit verknüpft: Aha, jetzt gehen die ohne mich weg! Könnte zu Protest herausfordern. Also das müsste man dann auch von Anfang an üben und immer mit Positivem verbinden.
Puh, ich habe schon wieder Überlänge!
Liebe Grüsse und viel Spass mit eurem Kleinen!
Sabrina