Hund und berufstätig :: Hundeerziehung + Soziales

Hund und berufstätig

von Jacky(YCH) am 02. April 2003 12:33

Ich bräuchte mal wieder euren Rat und weiß auch, dass dieses Thema schon öfters diskutiert wurde.
Wir holen uns in 2 Wochen einen 14 Wochen alten Dobermann Welpen. Die ersten 4 Wochen haben wir Urlaub und werden rund um die Uhr für ihn da sein. Danach müßte er allerdings Vormittags 4 Stunden und am Nachmittag manchmal auch noch 2 Stunden alleine sein. Ist das überhaupt möglich und wie fängt man das alleinesein am besten an? Wo bleibt er in dieser Zeit am besten: Einfach so im Haus (weiß ich nicht, ob er das Haus umbaut), in der Hundebox (wurde mir vom Züchter empfohlen) oder im Garten (weiß ich nicht, ob er sich unter den Zaun gräbt) oder im Zwinger?

Mein Freund wird demnächst zu Haue sein Büro haben und an 2 - 3 Tagen dann ganz anwesend sein. Danach müßte er ihn entweder zu Terminen mitnehmen und er müßte im Auto bleiben oder zu Hause.

Für eure Ratschläge wäre ich dankbar.

von tmaddrell(YCH) am 02. April 2003 12:55

Hi,

vorweg erstmal: wenn ein Hund vormittags 4 Std. und nachmittags 2 Std. allein ist, finde ich das persönlich vertretbar - wenn man dazwischen ordentlich mit ihm Spazierengeht und ihn beschäftigt (gerade bei einem Dobi).

Mein Hundtrainer (auf den ich NICHTS kommen lasse), hat mir damals gesagt, ab 12-14 Wochen kann man mit einem Hund bereits das Alleinsein üben. Ich habe das so gemacht:

- den Hund auf seinem Platz ablegen, ihm etwas zur Beschäftigung dalassen (Spielzeug und Kaustange), damit der Welpi nicht seine Langeweile am Sofa ausläßt
- rausgehen (erstmal NUR vor die Haustür) und horchen, was drinnen so abgeht
- wenn Hund jault, erstmal warten - wenn er wieder aufhört, schnell reingehen und loben, was das Zeug hält - wenn er nicht aufhört, wieder reingehen und "Pfui" (nicht brüllen oder gar schlagen! - nur ein deutliches "Pfui"winking smiley

Bis unsere Hündin ruhig allein blieb, dauerte es nicht lange - nach 4 Wochen ca. haben wir sie von 5 Minuten auf 3-4 Stunden hochgeschraubt.
Am Anfang bin ich mit ihr immer noch 1/2 bis 3/4 Stunde toben gegangen, damit sie "gut entleert" und "hundemüde" war. Dann schlief sie, und mußte auch nicht auf Klo, wenn sie allein war.

Erwähnenswert wäre in dem Sinne wohl auch das "Clicker-Training" - damit geht's besimmt auch gut. Damit habe ich allerdings (noch) keine Erfahrung.

Naja, wie bei aller Hundeerziehung gilt auch hier: mit Geduld und Lob schafft man das schon!

Viel Freude mit dem kleinen Dobi!
Tracy und Luna

von Jürgen(YCH) am 02. April 2003 13:40

Warum denn nur einen Hund? Gerade wenn man berufstätig ist und der/die Hund(e) auch mal alleine bleiben müssen ist es optimal für den Hund einen Artgenossen bei sich zu haben. Ansonsten kann ich nur empfehlen mit dem Hund ein gutes Bewegungsprogramm zu machen. Müde Hunde schlafen und machen so weniger Unsinn.
Ich selbst habe 2 Hunde, und lege besonders großen Wert darauf dass die beiden morgens und abends ausgepowert sind. So machen die Stunden der Abwesenheit nichts aus. Die Hunde schlafen. Ansonsten halte ich es sehr gemischt, mal bin ich den ganzen Tag da, mal nur einen halben, mal dürfen Sie im Auto mit, mal zu den Schwiegereltern.

Aber wenn Du Deinem Hund wirklich eine Artgerechte Haltung bieten möchtest, denke über den Zweithund nach. Macht gleich doppelt Spaß. Weis ich aus eigener Erfahrung.

von Nina mit TC(YCH) am 02. April 2003 15:14

: Aber wenn Du Deinem Hund wirklich eine Artgerechte Haltung bieten möchtest, denke über den Zweithund nach. Macht gleich doppelt Spaß. Weis ich aus eigener Erfahrung.
:

Hallo!

Aber auch doppelt Arbeit, Schmutz und Geld - v.a. zu einem Welpen/Junghund würde ich keinen zweiten Hund dazunehmen.

Lg Nina mit Tina & Chelsea

von Sabrina(YCH) am 02. April 2003 15:35

Hallo,

wir haben letztes Jahr unseren Hundewelpen bekommen und einen guten Tipp von der Züchterin sofort in die Tat umgesetzt.
Wir hatten nämlich auch unseren ganzen Jahresurlaub genommen und, begeistert, wie wir von unserem Hundekind waren, wollten wir es am liebsten rund um die Uhr betüdeln.

Unsere Züchterin riet uns aber, VON ANFANG AN das Alleinebleiben mit ihr zu üben, was wir auch gemacht haben. Wir haben draussen etwas mit ihr gespielt, bis sie sich gelöst hatte, sind dann wieder rein, haben ihr ein Spielzeug hingelegt und sind dann einfach gegangen. Ohne viel Aufhebens, ohne grossen Abschied oder Tröstereien.
Am ersten Tag nur mal kurz vor die Tür, dann haben wir immer länger draussen oder an der Strasse gewartet, dann einkaufen gefahren usw. Die Nachbarin hat ab und zu rübergelauscht, sie hat nie was gehört.

Sie hat auch nicht die Wohnung "umgestaltet", allerdings anfangs noch ab und zu irgendwo hin gepieselt, das hat dann aber nicht mehr lange gedauert. Nur einmal hat sie eine Barbiepuppe, die meine Tochter im Wohnzimmer liegenlasse hatte, total neu frisiert... Wir haben ihr dann verschiedenes Spielzeug gekauft und an unterschiedlichen Ecken im Erdgeschoss platziert. Manchmal hat sie damit gespielt, meistens aber geschlafen.

Wenn wir wiedergekommen sind, sind wir genauso wieder reingekommen: Ohne grosses Begrüssungstheater. Kam sie zu uns und freute sich, haben wir sie kurz gestreichelt und gelobt. Clickern tun wir auch, aber damit haben wir erst später begonnen, fürs Alleinbleiben brauchten wir es nicht.
Sie hat von Anfang an nie auch nur einen Pieps gesagt, wenn sie alleine war. Nach acht Wochen bin ich vormittags wieder arbeiten gegangen, vorher bin ich nochmal eine halbe Stunde mit ihr draussen gewesen und habe mich mit ihr beschäftigt, mittags und abends dann sowieso wieder, sie hat auch ausreichend Kontakt zu anderen Menschen und Hunden.
Als absolutem Weichei erschien mir diese Methode anfangs so herzlos, aber zum Glück hat mich mein Mann überzeugt. Für sie war die Tatsache, dass sie mal alleine bleiben muss, ziemlich schnell keine grosse Sache mehr, sie wusste und weiss ja: Wir kommen zuverlässig wieder.

Ob euer Hund das so toll findet, im Auto zu warten, kann ich nicht beurteilen, wenn er vorher Bewegung hatte, findet er es womöglich besser, zu Hause an seinem gewohnten Platz ein Schläfchen zu halten. Um ein parkendes Auto herum ist es ja auch oft recht unruhig: Passanten, Autos, Hunde, Katzen können vorbeikommen, und er könnte dann etwas gestresst reagieren, was meinst du?
Müsst ihr vielleicht ausprobieren.

In der Hundebox zu bleiben ist auch eine Lösung, allerdings nur, wenn er das von Anfang an als angenehmen Rückzugsort empfindet und nicht nur dann dort hineinmuss, wenn er "sicher aufbewahrt" werden muss und er dann das Hineingesperrtwerden sofort damit verknüpft: Aha, jetzt gehen die ohne mich weg! Könnte zu Protest herausfordern. Also das müsste man dann auch von Anfang an üben und immer mit Positivem verbinden.

Puh, ich habe schon wieder Überlänge!

Liebe Grüsse und viel Spass mit eurem Kleinen!
Sabrina


von Chris+Silas(YCH) am 02. April 2003 17:52

Hallo,
ich kann mich Sabrina nur anschließen. Wir haben es genauso gemacht. Vom ersten Tag an immer ein Weilchen alleine gelassen und dann gesteigert. Auch unser Kleiner hat nie einen Ton von sich gegeben. Wir hatten in der Anfangszeit einen Babylaufstall, wo er auf uns warten konnte. Später blieb er dann im Garten, wo er aber schon einige Löcher buddelte oder die Sträucher demolierte ;-) und einmal ist er in den Nachbargarten ausgebüxt. Im Sommer bleibt er nun am vormittag im Garten, im Winter im Haus.
Er kommt auch sehr oft mit und schläft dann im Auto. Das ist mir lieber, als ihn lange nur im Garten zu lassen.
Es läuft sehr unproblematisch, das hängt aber wohl auch sehr vom Hundetyp ab und seinem Auslastungsbedürfnis.

Alles Gute
von Christine und Silas

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