Hat mein Hund Angst ? :: Welpen - Junghunde

Hat mein Hund Angst ?

von Andrea und L.(YCH) am 01. Mai 2002 17:08

Hallo,

meine 6 Monate alte Australian Shepherd Hündin haben wir sehr bewusst sozialisiert. Sie war beim Welpentreffen und -kurs und kommt sehr gut mit allen Hunden klar. Sie ist von der Welpenzeit daran gewöhnt, regelmäßig mit mir in die Schule zu gehen. Sie liebt die große Klasse, die Pause, mag alle Kinder egal welchen Alters.
Seit einiger Zeit zeigt sie starke Hütetendenzen, die sich deutlich abzeichnen und mit denen wir nun gut umgehen können.
Nun zum Problem:
Dass sie hinter Joggern und Radfahrern gern hetzen will, um sie zu stoppen, schreiben wir den Neigungen der Hunde und ihren Hüteeigenschaften zu.
Leider tritt es nun vermehrt auf, dass sie alles anknurrt und anbellt.
Alles was ungewohnt ist, wird verbellt. Schnell hat sie eine "Rückenbürste". Gut, wir führen sie heran und es geht gut. Sie geht dann mit dem neuen Gegenstand oder Geräusch gut um (sie fürchtet keinen Preßlufthammer, eher den ungewohnten Bobby car, den sie aus den Wintermonaten nicht kennt).
Aber leider wird nun fast jeder Passant gleich mit Knurren und Bellen registriert. Man kann sie an die Leine nehmen und oft klappt das Ablenken mit Leckerchen oder Spielzeug gut, aber nicht jedesmal.
Wenn sie hinter den Leuten herjagt, kann man sie sofort mit der Pfeife zurückholen (aber den Leuten behagt das natürlich nicht...). Als ein (gottseidank hundeerfahrener) Jugendlicher sich dem bellenden und hinter ihm her rennenden Hund umwandte (sie war zu weit weg zum Anleinen
sad smiley und sie auffordert ansprach, zog sie die Rute ein und wich zurück.
Natürlich bellt sie alles an, was sich unserem Hause naht (gut dass wir in einer Sackgasse wohnen.)
Mittlerweile ertappen wir uns, dass wir nur noch nach menschenleeren Wegen suchen.
Hat der Hund Angst oder ist dies eine neue Entwicklungsstufe, wo er sich an der Verteidigung des Rudels beteiligen will?
Wir möchten jetzt nichts verpassen und würden gern sofort daran arbeiten.
(Unser nächster "Familienhundekurs" beginnt erst Mitte Mai)
Die Hündin ist clickererfahren und lernt ansonsten schnell.

Ich würde mich sehr über Eure Tipps freuen,
viele Grüße

Andrea und Leilah

von dogteam - Steffen(YCH) am 01. Mai 2002 18:06

Hallo,

hmmm bei dieser Schilderung kann ich nur wüst spekulieren.

Ich könnte mir vorstellen, daß es indirekt mit ihrem Hütetrieb zusammenhängt. Wie habt ihr denn reagiert, als sie mit dem Hüten begonnen hat. Habt ihr eventuell unbewußt so reagiert, daß sie jetzt bei allem, was sie gerne hüten würde erst einmal Angst zeigt?

Etwas anderes fällt mir erst einmal nicht ein.

Mit welchem Alter ist sie denn von der Mutter getrennt worden? Früher als 8 Wochen? Auch das könnte damit zusammenhängen...


fragende Grüße

Steffen

von Dorothee(YCH) am 01. Mai 2002 19:30

Hallo,

wir hatten mit unserer Dobermannhündin im gleichen Alter ein ähnliches problem allerdings bei nacht. Nachts hat sie grundsätzlich alle Männer angebellt und angeknurrt. Unser Tierarzt sagte das sei ein normales Verhalten in dem Alter. Wir haben das dann ganz schnell in den Griff bekommen mit nein und pfui. Dein Hund ist noch in der Prägepfahse. Zeig ihr möglichst alles was es gibt. Strassenbahnfahren, alle Arten von lokalitäten unsw. Ich denkewenn du konsequent bleibst. Wirst du schnell die Sache im Griff haben. Ich wünsch dir viel Glück.

von Andrea u. L.(YCH) am 01. Mai 2002 20:08

Hallo Steffen !
Vielen Dank für die Antwort.
Ich hoffe, dass der wüste Eindruck nicht von meiner Schilderung her rührt.
Leilah ist mit genau 8 Wochen von der Mutter getrennt worden und hat nie Verlassensängste gezeigt. Sie fühlt sich auch bei uns sehr geborgen und zeigt sehr viel Vertrauen.
Interessant ist vielleicht, dass wir sie immer laufen lassen können, wenn andere Hundebesitzer kommen. Zuerst legt sie sich hin, macht sich klein und läuft dann freudig drauf zu, um mit dem Hund zu spielen. Auf die Besitzer geht sie immer freundlich zu und bellt und knurrt NIE.
Vor Wochen hat ein Mann versucht, mich und den Hund mit einem Stock zu schlagen, weil Leilah erschreckt gebellt hat (ein Kind fuhr plötzlich auf einem quietschenden Fahrzeug). Leilah blieb ruhig sitzen (gottseidank), während ich diese Aggression abwehren konnte. Kann auch das eine Rolle spielen ? Eigentlich hab ich das Gefühl, dass eher ich den Schreck in den Knochen sitzen habe. Falls aber auch der Hund (evt. auch über mich) die Unsicherheit spüren könnte, was macht man dann ?

Noch eine Situation: Leilah steht friedlich inmitten lärmender Kinder auf dem Schulhof. Zwei männliche Kollegen betreten den Schulhof und der Hund knurrt und bellt und zerrt an der Leine.

Danke für Tipps
Andrea und Leilah

von dogteam - Steffen(YCH) am 02. Mai 2002 09:40

Hallo nochmal,

einige Fragen habe ich noch:


- Hat das mit dem Menschen anknurren begonnen vor oder nachdem der "nette Herr" mit dem Stock gewedelt hat?

- Knurrt der Hund hauptsächlich Männer oder Menschen mit Ähnlichkeiten an oder Menschen/Gegenstände, die Ähnlichkeiten haben?

- Macht sie das zu jeder Tages- und Nachtzeit?

- Kommt das Knurren eher vor, wenn sie unbeschwert uznd locker ist, oder wenn sie eh schon angespannt ist (z.B. viele Kinder auf dem Schulhof...)?

- Läßt sich sonst irgendein Schema erkennen, nachdem sie knurrt?

- Wie ist ihre Körperhaltung? (Rute, Ohren, Fell, geduckt/aufrecht, steifer Gang/lockerer Gang,...)



Ich will Dich nicht mit Fragen erschlagen, aber wenn Du Dir diese Sachen durch den Kopf gehen läßt, hilft das vielleicht. Mir hilft es auf jeden Fall um etwas klarar zu sehen.


Bin neugierig auf die Beantwortung der Fragen.


Liebe Grüße

Steffen

von Andrea u. L.(YCH) am 02. Mai 2002 11:14

Hallo,

Zu deinen Fragen:
: - Hat das mit dem Menschen anknurren begonnen vor oder nachdem der "nette Herr" mit dem Stock gewedelt hat?

Sie bellte vorher nur, wenn sie einen Schrecken bekommen hat (siehe auch das ungewohnte Geräusch oder wenn ein Mann einen Hut aufhatte oder ähnliches). Meistens ist sie auf die Leute zugelaufen. Da musste man eher aufpassen, dass sie die nicht anspringt - eine Unart, die sie heute auch noch drauf hat- oder umkreist. Das Bellen und Knurren hat seitdem zugenommen. Sie ist seitdem aber auch insgesamt wachsamer geworden.

: - Knurrt der Hund hauptsächlich Männer oder Menschen mit Ähnlichkeiten an oder Menschen/Gegenstände, die Ähnlichkeiten haben?

Ich glaube nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass sie eher Männer anbellt, bin mir aber nicht ganz sicher, da sie es auch bei Frauen tut. Jogger mag sie überhaupt nicht.

: - Macht sie das zu jeder Tages- und Nachtzeit?

Im Dunkeln und in der Dämmerung ist sie wirklich sehr vorsichtig, fast ängstlich und sieht teilweise Gespenster...
Sie macht es nicht zu jeder Tageszeit bzw. nicht zu jeder Gelegenheit. Sie macht es nie, wenn sie mit uns in der Stadt ist und dort an der Leine geht. In all dem Trubel ist sie lammfromm - ohne jegliches Knurren oder gar Bellen.
Es betrifft aber alle Spaziergänge, egal ob in bekanntem oder unbekanntem Gelände. Dann läuft sie frei und wird an die Leine genommen oder ist auch schon mal an kritischen Stellen an der Leine (Straße, Waldrand).

: - Kommt das Knurren eher vor, wenn sie unbeschwert und locker ist, oder wenn sie eh schon angespannt ist (z.B. viele Kinder auf dem Schulhof...)?

Bei den Kindern ist sie nicht angespannt. Es kommt ansonsten auch in eigentlich entspannten Situationen vor. Wenn ich sie aber einmal nicht ablenken konnte und sie ist mal im Bellen drin, dann wird der Nächste auch gleich angeknurrt und -gebellt.

: - Läßt sich sonst irgendein Schema erkennen, nachdem sie knurrt?

Die, die ich oben schon erwähnt habe. Wenn ich sie gerade an die Leine nehmen konnte und ein Kommando gegeben habe ("Sitz"winking smiley, Leckerchen gebe und ablenke, kann ich es, mit Glück, abwenden.

: - Wie ist ihre Körperhaltung? (Rute, Ohren, Fell, geduckt/aufrecht, steifer Gang/lockerer Gang,...)

Sie zieht meist an der Leine, teilweise heftig, hat die Rute nicht eingeklemmt. Wenn sie Leute anbellt, hat sie eigentlich keine "Rückenbürste", ich glaube, dass sie aufrecht ist. Wenn man sie zu früh wieder von der Leine lässt, rennt sie notfalls hinterher, kommt aber auf Kommando oder Pfiff sofort zurück. Ich vermute, dass sie ihnen lediglich nachbellen will oder sie einkreisen würde, mache aber nicht gerne einen Test, weil ich nicht nochmal fast verdroschen werden möchte.

: Ich will Dich nicht mit Fragen erschlagen, aber wenn Du Dir diese Sachen durch den Kopf gehen läßt, hilft das vielleicht. Mir hilft es auf jeden Fall um etwas klarer zu sehen.

Ich suche auch immer nach einem Schema. Sie hat natürlich ängstliche Seiten, die man aber deutlich erkennt (Haltung, Fell, Weigerung weiterzugehen) und mit ihr rasch überwinden kann. Sie ist sehr wachsam. Sie kommt aus einer Kreuzung von Arbeits- und Showlinie, geht in Richtung Arbeitslinie und hat leicht hyperaktive Tendenzen (war bei der Mutter auch, hat sich aber gelegt). Daneben ist sie aber liebevoll zu Kindern jeden Alters und hütet freundlich ihre zwei älteren Katzen. Jeder der nett zu ihr spricht, wird mit Freundlichkeiten der Hundeart überhäuft. Schwierig, gell ?
Danke für deine Mühe.
Liebe Grüße
Andrea und Leilah


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