Hallo ihr,
ich habe ein problem. In meiner nähe hätte ich die möglichkeit eine
Rettunghundeausbildung mit meinen Hunden zu beginnen. Mit der Hündin
wäre das auch kein Problem - aber mein Rüde. Er ist sehr gehorsam und
menschenfreundlich. Aber sobald ihm ein anderer Rüde zu nahe kommt,
oder an ihm schnüffelt dreht er total durch wird aggressiv und hat auch
schon manch einem Hunde Schrammen verpasst. Wenn er aber eine Rauferei
beginnt und ich gleich "Aus,schluss jetzt" rufe, hört er sofort auf und
kommt zu mir.
Jetzt bin ich am überlegen, ob es überhaupt Sinn macht, mit diesem
Hunde eine Rettungshundeausbildung zu beginnen.
Ich möchte eigentlich auch nicht einen Hund zuhause lassen und den
anderen mit nehmen.

Für eure Ratschläge wäre ich dankbar.

Ciao,
Carmen, Lea und das Monster Schadow

Hallo, Carmen!

Das mit deinem Rüden ist wirklich ein Problem. Er wird im Einsatz, z.B. in einer Kettensuche, außerhalb deines Einflußbereichs neben fremden Rüden arbeiten müssen! Oder er trifft auf Hunde von Spaziergängern im Einsatzgebiet. Wenn es da eine Keilerei gibt, kann es Menschenleben kosten, abgesehen von allen anderen Folgen.
Bei uns legen die Hunde nach ca. 3 Monaten einen Eignungstest ab, dabei wird auch das Sozialverhalten überprüft und es MUSS stimmen.

Nun gibt es aber die Möglichkeit, daß dein Hund entweder so hoch im Arbeitstrieb ist, daß er dann alle anderen Hunde ignoriert oder durch ständiges Laufen in einem Rudel wird er sozusagen desensibilisiert.

Wenn dein Hund ansonsten super geeignet ist in Triebintensität und Triebcondition, würde er bei uns wahrscheinlich eine Chance bekommen.

Wie sehen denn die Ausbilder der Staffel bei dir dieses Problem?

Viele Grüße
Karina

Hallo,

da ich deinen Hund, insbesondere sein Alter, nicht kenne ist es schwer aus der Ferne etwas darüber zu sagen, ob er in recht kurzer Zeit soweit sozialisiert werden kann, daß er andere Rüden in Ruhe läßt.
Sicherlich wird dies auch bei intensivem Training ein Problem bleibem, da du neben dem Rüden noch die Hündin hast (Konkurrenz bei beginnender Läufigkeit bez. der anderen Rüden etc.)
Frage ist auch wieviel Zeit die Staffel investieren will und inwieweit sie bereit sind ihre Rüden als Versuchskanichen zur Verfügung zu stellen. Sicherlich kann fast jeder Rüde auch nachträglich sozialisiert werden, fragt sich halt ob sich der Aufwand ""lohnt"" (gleiches gilt fürs wildern, Unrat fressen, etc.)

Grundsätzlich muß ein RH absolut verträglich gegenüber anderen Hunden sein. Im Einsatz kann sich keine Staffeln leisten daß die Hunde raufen, wildern oder ner läufigen Hündin hinterher laufen etc. Es ist normal daß die Hunde enz zusammen gepfercht im Auto, Feuerwehrauto, Heli etc. transportiert werden müssen, daß sie mit Hunden anderer Staffen zusammen arbeiten müssen, fremden Hunden begegnen, läufige Hündinnen treffen etc.
Im Einsatz geht es um das Leben eines Menschen, unser Vorteil ist der Zeitfaktor, d.h. unsere Hunde finden ein Opfer schneller als eine Suchmannschaft. Alles was die Hunde bei der Suche ablenkt geht von der Zeit ab, deshalb können wir es uns einfach nicht leisten daß die Hunde sich von irgendetwas ablenken lassen. Abgesehen davon ist natürlich auch kein RH Führer darauf scharf daß ein anderer RH den eigenen Hund verletzt und deswegen vielleicht der eigene RH beim nächsten Einsatz ausfällt. Spannungen im Rudel sind auch nicht gerade förderlich für einen kontinuierlichen Übungsaufbau etc. ------ viele Gründe einen Hund der rauft nicht zum RH auszubilden.....

Es wird somit an der Staffel liegen welche Chance sie euch dreien gibt.

ciao suchhunde