Kangal / Tierschutz Gespräch :: Ungereimtes

Kangal / Tierschutz Gespräch

von Steffi(YCH) am 24. Juli 2001 12:55

Hi Melli und Wolf
Tja, ich würde wirklich sagen , Du erwartest zu viel. Und zwar nicht von den Tierschützern. Wenn die könnten würden sie den Hund wahrscheinlich holen. Aber unser tolles "Tierschutzgesetz" ist einfach so schwammig formuliert, das die Leute einfaach nichts machen können. Selbst wenn sie wollten. Bevor der Tierschutz eingreifen darf, muss wirklich erst etwas passiert sein. Oder der Zustand des Hundes muss wirklich schlecht sein .
Klar, vielleicht war die Frau am Telefon unfreundlich, aber ich kann mir gut vorstellen, das das TH im Moment randvoll ist, unter anderem wahrscheinlich auch mit einigen HSH. Die sind ja als Welpen soooo niedlich........aber später?
Aber stell die vor du arbeitest im TH und wirst täglich mit solchen Fällen konfrontiert. Und jedesmal musst du sagen:" Ich würde ja gerne helfen, aber ich kann/darf nicht".
Ich habe bei uns im Ort im Moment 2 Hunde im Auge, die beide nicht artgerecht gehalten werden. Aber trotzdem greift das Tierschutzgesetz hier nicht. Also kann ich nur abwarten, und, wenn die Menschen endlich einsehen das es so nicht mehr weiter geht (oder wenn sie keinen Bock mehr auf ihre Hunde haben, was wahrscheinlicher ist), Gewehr bei Fuss stehen und die Hunde abholen. Und dann versuchen sie zu vermitteln.
Glaub mir, ich weiss wie deprimierend das ist.
Viele Grüsse
Steffi

von Melli(YCH) am 24. Juli 2001 16:54

Hallo,

mein Nachbar verstößt EINDEUTIG gegen das Tierschutzgesetz (habe ihn auch schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht und mir auch sonst den A... aufgerissen, leider mit nicht so viel Erfolg), ich weiß, wie die Kettenhaltung aussehen muss, aber auch wenn Kettenhaltung schon schlimm genug ist, hält er die Vorschriften dafür noch nicht mal ein.

Ich werde also morgen beim Amtsarzt anrufen und hoffe SEHR, dass ich da einen engagierten Menschen am Telefon erwische.

Den Spruch zu mir mit dem "wollen SIE dann den Kangal nehmen" fand ich allerding schon ziemlich daneben, weil ICH nicht der Tierschutz und das Tierheim bin und ich mich frage, wozu es dann Tierschutz gibt, wenn man so blöde angemacht wird. Klar sind die Leute frustriert und haben allen Grund, bei diesem Kangal davon auszugehen, dass er sehr schwer vermittelbar ist, aber ich kann daraus doch nicht machen: Ach, dann lassen wir es so und was soll's.


Viele Grüße, Melli & Wolf

von Melli(YCH) am 24. Juli 2001 18:13

Hallo Wilma,

: Wir versuchen bei schlechten Bedingungen erstmal eine Änderung zu erreichen oder eine freiwillige Abgabe.


Ist doch auch völlig in Ordnung, wenn der Halter die Bedingungen annimmt, geht es dem Hund ja auch schon besser und immer noch besser, als im Tierheim zu vermodern, falls ihn denn niemand nimmt. Obwohl, wenn der Besitzer die Kettenhaltung nur dementsprechend verändert und keinen Auslauf baut, ist der Hund ein fast genauso armes Würstchen wie jetzt.
Die Art und Weise von der ersten Frau/dem ersten Telefonat fand ich doch ziemlich daneben. Dieses "wollen SIE den Kangal dann nehmen" war doch wohl echt daneben. ICH bin nicht der Tierschutz oder das Tierheim und wozu gibt es das denn ? Wozu rufe ich dort an, wenn die Leute so drauf sind und machen MICH dafür quasi noch an, dass ich so einen schlimmen Fall melde......irgendwie verkehrte Welt.


: Für einen HSH würden wir uns ehrlich gesagt aber auch bedanken. Das ist ja leider ein Trend, der aufgrund der Hundeverordnungen noch zunimmt. Und diese Tiere sind wirklich kaum vermittelbar. Wer hat denn ein riesiges eingezäuntes Grundstück und genug Toleranz für den Charakter dieser Hunde ?


Ist schon alles richtig und klar, aber was kann ICH dafür, dass sich so ein Vollidiot aus Nationalstolz und als Statussymbol so einen Hund anschafft ? Ich sehe, was dort abgeht und melde es, weil es gegen das Tierschutzgesetz verstößt, aber ziemlich derbe sogar. Und ich finde es ziemlich schräg, wenn ich das Gefühl bekomme, dass ich gar nicht hätte anrufen sollen, weil HSH so schlecht vermittelbar sind und eh alles schwierig ist.
Dass dieser Hund niemals hätte angeschafft werden sollen, ist absolut logisch, aber nun ist er da und wird so miserabel gehalten, dass man das doch nicht tolerieren kann. Es ist doch nicht so, dass ich mir nicht sehr lange den Mund fusselig geredet und mir nicht den A... aufgerissen hätte. Ich habe es leider nicht geschafft, mehr Einfluß auszuüben und dann muss es halt über diese Ebene laufen.


: Zusätzlich haben wir z. B. einen Wurf Rottis. Kannst Du Dir vorstellen wie schön das in der heutigen Zeit ist ?


Natürlich, aber soll ich deswegen so einen derben Verstoß gegen das Tierschutzgesetz nicht melden ?


: Ich weiß schon, daß hilft Dir und dem Kangal nicht weiter.

Genau.


:Aber man sollte auch immer bedenken, wieviele Anrufe so ein Verein/Tierheim bekommt. Und jeder erwartet, daß sofort was passiert. Dabei sind die Gesetze bzw. die Möglichkeiten etwas durchzusetzen wirklich mehr als schlecht.


Das verstehe ich auch alles und hinzu kommt jetzt noch die Sommerferienzeit. Aber trotzdem kann es jawohl nicht angehen, am Telefon solche Antworten zu bekommen. Wenn sie mir gesagt hätten, dass sie aus bestimmten Gründen nicht sofort kommen können und /oder ich den Amtsarzt erstmal selbst anrufen soll und dann kriegen wir das in die Gänge............bitte, kein Problem für mich und völlig in Ordnung.
Mir aber zu verstehen zu geben, dass sie keine Lust auf so einen schwierigen Hund haben und so nach dem Motto, hätten sie bloß nicht angerufen, ist doch wohl das Letzte.


: Und ehrlich, wenn der Kangal im Tierheim sitzt ist es auch nicht unbedingt besser für ihn.


Das habe ich auch zuerst gedacht, aber ich sehe es mittlerweile so, dass der Besitzer so ein A....loch ist, dass er den Hund auch noch für viel Geld verscherbeln will, wenn er ihn freiwillig abgibt, dass ich nur noch eine Hasskappe bekomme.
Ausserdem ging es mir doch hauptsächlich um die Haltungsbedingungen, die verbessert werden sollen. Wenn 100%ig klar ist, dass der Hund von niemandem genommen wird, er aber wenigstens eine bessere Haltung bekommt (aber eine bessere als ein paar Meter mehr Kette), wären wir schon einen Schritt weiter. Ich kann doch nicht aus diesen ganzen Gründen den Vorfall erst gar nicht melden. Was letztendlich passiert, ist ja eine zweite Sache, aber zumindest dem Mann schon mal ordentlich Druck machen......bei manchen reicht es ja doch sogar aus.
Wenn der Tierschutz aber noch nicht mal einmal herkommen will, wird ja selbst mit Druck machen nichts.


: Ich hoffe dennoch, daß sich irgendeine Möglichkeit für den Kangal bietet. Aber ich glaube es wäre sinnvoller, wenn Du versuchst mal mit der Kangal in NOt Orga zu sprechen, wieviel Chancen die evtl. sehen.


Ich werde morgen erstmal beim Amtsarzt anrufen und hoffe, dass ich da einen engagierten Menschen am Telefon habe. Ich kann trotzdem natürlich auch noch Kangal in Not kontakten. Gibt es wirklich Kangal in Not oder nur allgemein Herdenschutzhunde in Not ?

Viele Grüße, Melli & Wolf

von Melli(YCH) am 24. Juli 2001 18:30

Hallo Steffi,

der Halter verstößt EINDEUTIG massiv gegen das Tierschutzgesetz (wo die Bedingungen der Kettenhaltung sehr genau formuliert sind und nicht schwammig), also wird man dagegen auch wohl irgendwie vorgehen können müssen oder wozu gibt es solche Gesetze dann ???
Dieser Hund kann bei dieser Familie sowieso nicht annähernd artgerecht gehalten werden, weil die äußeren Bedingungen dazu null vorhanden sind. Darum geht es auch gar nicht (so hohe Maßstäbe habe ich mit Sicherheit nicht). Es geht darum, dass der Hund an einer 3m Kette mit Kettenwürger auf Zug gehalten wird und zudem noch schlecht gesundheitlich betreut wird. Der Zustand des Hundes war schon sehr schlecht und er kam nur durch meine Überredung zum Tierarzt. Der Hund ist schon ziemlich gestört und es würde auch sehr oft etwas passieren, wenn die Halter nicht halbwegs aufpassen würden....und muss dieser Hund erst jemanden verletzen, dass die Leute sich mal herbewegen ?
Die Tierschutzleute sollen mir halt einfach sagen, was in ihrer Macht steht und wen ich sonst noch einschalten kann, damit etwas passiert (denn ich kenne die Kettenhaltungsbedingungen und die sind eben noch nicht mal gegeben) oder dass es ein wenig dauern kann, weil gerade super Stress ist. Völlig unmöglich finde ich es jedoch, dass sie mir das Gefühl geben, ich hätte niemals anrufen sollen, weil eh alles so schwierig ist. Wozu gibt es dann die Gesetze und diesen Tierschutz.
Ich rufe dort bestimmt nicht zum Spaß an und habe mir schon fast zwei Jahre bei dem Halter den Mund fusselig geredet und viel getan und versucht auf dieser Ebene. Es ist mir nicht leicht gefallen, jetzt diesen Schritt zu tun, aber es geht doch um das Wohl des Hundes und dass so etwas nicht toleriert werden darf.
Soll ich dann klein beigeben und es noch nicht mal melden ? Ich habe den Anspruch, wenn der Hund wirklich nicht vermittelbar ist, zumindest seine Haltungsbedingungen drastisch zu verbessern....ich möchte diesem Hund sonst in einiger Zeit nicht mehr begegnen.
Komisch ist auch, dass andere Leute mir ganz andere Dinge berichten, wo der Tierschutz sofort reagiert hat und es waren sehr ähnliche Fälle.
Morgen rufe ich beim Amtstierarzt an und hoffe auf mehr Erfolg.

Viele Grüße, Melli & Wolf

von Wilma u. Arno(YCH) am 24. Juli 2001 19:13

Hallo Melli,

nur noch mal kurz: Natürlich finde ich es gut und richtig, daß Du Dich für den Kangal einsetzt. Es gibt viel zuviele Leute, die einfach nur wegschauen.
Und Du hast ja auch - im Gegensatz zu vielen, die einfach was von außen beurteilen u. anklagen - direkten Kontakt mit dem Besitzer und einiges versucht bevor Du den Tierschutz angerufen hast. Also völlig okay.
Es ging mir nur drum, auch die andere Seite zu schildern.
Kangal in Not gibt es, siehe link.
Lass uns doch wissen, ob ihm irgendwie geholfen werden konnte.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

von Melli(YCH) am 24. Juli 2001 19:16

Hallo Wilma,

danke für den Link und natürlich werde ich berichten, wenn es etwas passiert in der Sache.

Viele Grüße, Melli & Wolf

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