Hallo,

ich habe einen 1.5 Jahre alten Beaglelabradormischling.Den habe ich seit er 8 Wochen alt ist, also von ganz klein an. Jetzt erwarte ich im Juni Zuwachs und sehe da einige Probleme auf mich zukommen.

Jetzt ist es so, daß mein Hund hier der Mittelpunkt ist und jede freie Minute ihm gehört. Das wird sich dann natürlich zwangsläufig ändern.

Ich möchte auf jeden Fall, das der Hund das Baby aktzeptiert und die beiden gute Freunde werden.

Kann mir jemand Tips geben, wie ich das am besten erreiche ?
Und wie siehts mit der Hygiene aus. Ist das schlimm, wenn Hund und Baby gemeinsam auf dem BOden liegen und spielen ? Wie sieht das aus, wenn erst der Hund und dann das Baby das Spielzeug in den Mund nimmt ? Wie groß ist überhaupt die Gefahr, daß sich das Kind dabei etwas holt ?

Bin dankbar für jede Info

Viele Grüße
Lisa

Hallo Lisa,

gute Erfahrungen habe ich mit folgenden Strategien gemacht: Hund weiß, dass er untergeordnetes Rudelmitglied ist. Damit ist es für ihn selbstverständlich, dass ich mein Recht auf Nachwuchs wahrnehme. Der Hund steht nicht im Mittelpunkt; Du musst die Zeit bis Juni dazu nutzen, Deinen Hund daran zu gewöhnen.

Ich erwarte nicht, dass mein Hund das Baby liebt und die beiden Freunde werden müssen. Tatsächlich ignoriert meine Kiri die Kinder lieber. Es hat Wochen gedauert, bis sie das Baby zum ersten Mal angeschaut, beschnuppert bzw. geleckt hat. Ignorieren und abwenden finde ich o.k., aber es sind keinerlei feindselige Äußerungen erlaubt!

Hygiene: Neugeborene sind empfindlich. Solange Du Fläschchen und Sauger auskochst, sollte das Baby sicher auch nicht an denselben Dingen wie der Hund lutschen (kommt das Baby ja auch nicht dran). Ich lasse Hunde und Kinder ganz ungezwungen Kontakt aufnehmen (solange beide gesund sind) und achte nur auf eines: Hunde und Katzen werden alle drei Monate entwurmt. Ich belaste Kinder und Hunde nicht mit irgendwelchen Hygieneregeln; lieber nehme ich in Kauf, dass auch die Kinder mal eine Wurmkur brauchen, das ist genauso unkompliziert wie beim Hund (die Würmer sammeln sie sich sowieso eher im Sandkasten oder sonstwo auf). Meine Kinder haben auf demselben Boden wie die Hunde gelegen (tun sie immer noch gelegentlich), spielen gelegentlich mit den Hunden und deren Spielzeug, geben ihnen Futter aus der Hand usw., und haben sich noch nie irgendwas dabei geholt.

Meine Kinder sind sogar ausgesprochen gesund! Kaum Erkältungen, weil täglicher Hundespaziergang widerstandsfähig macht; selbst Kinderkrankheiten und sonstige Epidemien machen meist einen Bogen um unsere Bengels.

Solange meine Kinder klein waren (sind jetzt 3 und 8) habe ich mich allerdings strikt an die Grundregel gehalten, Kind und Hund nie zusammen allein zu lassen. Besonders wichtig, wenn das Baby mobil wird! Dem Duo Kind/Hund kannst Du nicht trauen (dem Kind noch weniger als dem Hund); Du weißt nie, auf welche Ideen einer der beiden vielleicht kommt. Auch Missverständnisse können leicht entstehen, und die Gefahr, dass das Baby dabei zu Schaden kommt, ist einfach zu groß. Der Hund braucht übrigens Deinen besonderen Schutz, wenn das Baby mit Krabbeln anfängt, bis das Kind (viel später) gelernt hat, die Ruheplätze des Hundes zu respektieren.

Da Dein Hund aus zwei sehr menschenfreundlichen und friedfertigen Rassen entstanden ist, schaffst Du es bestimmt leicht, dass er das Baby akzeptiert. Ich wünsche Euch eine schöne Zeit mit Baby und Hund!

Sabine

Hallo Lisa!

: Jetzt ist es so, daß mein Hund hier der Mittelpunkt ist und jede freie Minute ihm gehört. Das wird sich dann natürlich zwangsläufig ändern.

Du solltest schon jetzt anfangen, den Hund daran zu gewöhnen, daß er eben NICHT mehr der Mittelpunkt sein kann. Wenn Du das nämlich erst tust, wenn das Baby da ist, ist Eifersucht vorprogrammiert.

Wenn Du möchtest, daß in Zukunft z. B. das Kinderzimmer für den Hund Tabuzone ist, mach es schon jetzt dazu. Überleg Dir, daß Du das Kind auch mal ruhigen Gewissens in einem Raum allein lassen können mußt, ohne immer die Angst im Nacken zu haben, der Hund tue ihm was. Es gibt z. B. die Möglichkeit, ein Gitter in den Türrahmen zu spannen (je nach Größe des Hundes). So kann der Hund das Baby zwar beobachten, aber nicht ran.

Liegt Dein Hund sonst oft auf Deinem Schoß, mach auch das zur Tabuzone. Das kannst Du z. B., indem Du Dir grundsätzlich ein großes Kissen auf den Schoß legst, wenn Du sitzt.

Wenn das Baby da ist, gib Deinem Mann/ Freund einen Strampler vom Baby mit, den es schon getragen hat. Gib ihn dem Hund zum Schnüffeln, evtl. kannst Du ihn auch dem Hund auf seinen Platz legen, damit er sich schon mal an den Geruch gewöhnt.

So schwer es fällt: Ignoriere den Hund jetzt schon mal öfter, damit später für ihn keine Welt zusammenbricht. Passiert das erst, wenn das Kind da ist, gibt es Eifersucht.

Wenn das Kind da ist, solltest Du den Hund auch beachten, wenn Du es auf dem Arm hast. Wird er dann immer von Dir weggeschubst, ist das Kind daran "Schuld" (nach Verständnis des Hundes). Er merkt dann bald: Kind ist da, ich werde gestreichelt, Kind ist was Tolles!!

Laß Kind und Hund NIE allein in einem Raum. Selbst ein Hund, der absolut kindernärrisch ist, kann durch die hektischen Bewegungen zu unvorhersehbaren Reaktionen verleitet werden.

Genausowenig solltest Du das Kind in Reichweite des Hundes z. B. in eine Baby-Tragetasche legen. Viele Hunde (gerade Terrier) haben diesen Urinstinkt: Höhle, Beutetier, zupacken. Wenn sie dann also in eigentlich freundlicher Intention sich in diese Tragetasche beugen und die hektischen Bewegungen und die Augen des Kindes sehen, könnte es sein, daß dieser Urinstinkt durchkommt.

: Und wie siehts mit der Hygiene aus. Ist das schlimm, wenn Hund und Baby gemeinsam auf dem BOden liegen und spielen ? Wie sieht das aus, wenn erst der Hund und dann das Baby das Spielzeug in den Mund nimmt ? Wie groß ist überhaupt die Gefahr, daß sich das Kind dabei etwas holt ?

Soweit ich weiß, können Hunde durch Speichel keine für Menschen gefährlichen Krankheiten übertragen. Regelmäßig entwurmen solltest Du ihn auf jeden Fall. An Deiner Stelle würde ich mit ihm vor Juni auch nochmal zum Tierarzt zum Check gehen. Dann kannst Du Dich bei ihm auch ganz genau erkundigen.

Ich hoffe, ich habe Dir ein wenig helfen können und Dich nicht zu sehr erschreckt. Wenn Du diese Regeln beachtest, dürfte eigentlich kaum etwas schief gehen.

Liebe Grüße

Ana
: Bin dankbar für jede Info
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: Viele Grüße
: Lisa
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Hallo Lisa,

über meinem Schreibtisch hängt immer noch der Zettel mit dem Hinweis auf das Buch "Der kindersichere Hund" von Krings und Peper. Das hat vor etlichen Monaten mal jemand hier im Forum empfohlen, und ich hatte mir den Titel notiert. Da das Thema bei uns bis heute nicht aktuell ist, habe ich es mir allerdings nie selber gekauft, kann also kein eigenes Urteil abgeben.

Ingrid

Hallo Lisa,

ich habe selber zwar kein Baby, aber meine Schwester hatte die Situation auch.
Alina (Husky weibchen) war 5 Jahre lang der Mittelpunkt im Hause als sich ein Baby anmeldete. Manu und Michel (Eltern) fingen gleich mal damit an, dass sich Michel ab sofort mehr um den Hund kuemmerte als Manu. Als dann das Baby geboren wurde, hat Michel immer brav aus dem Krankenhaus eine volle Windel mirgebracht um Alina schon mal schnuppern zu lassen (sie fand sie uninteressant). Als das Baby dann nachhause kam wurde erstmal Frauchen stuermisch begruesst Baby war uninteressant :-) abends kam sie dann doch um mal zu schnuppern und als der Wurm gewickelt wurde (auf dem Boden) kam Alina dazu und durfte das Baby ablecken seit dem gab es keinerlei Probleme und das Baby ist jetzt fast 3 Jahre und heisst Fabian.
Natuerlich musste Fabian auch lernen wie er sich dem Hund gegenueber zu verhalten hat. Denn er wollte immer Hoppa (Pferd) mit ihm spielen :-)))
Liebe Gruesse
Bine

: Hallo,

Gratulation, bei uns ist es Ende Juni, Anfang Juli soweit.

: ich habe einen 1.5 Jahre alten Beaglelabradormischling.Den habe ich seit er 8 Wochen alt ist, also von ganz klein an. Jetzt erwarte ich im Juni Zuwachs und sehe da einige Probleme auf mich zukommen.
Ich habe drei Doggen und mache mir ähnliche Sorgen, wichtig ist schon jetzt, die Beziehung zum Hund zu Reduzieren!
D.H. er darf Dir nicht mehr in jeder Zimmer folgen, muß sich damit abfinden, daß Du mal eine oder zwei Stunden garkeine Zeit für Ihn hast, wenn er jetzt schon daran gewöhnt wird, ist die umstellung nacher nicht so groß, denn ich glaube, wir werden viel rennen und wenig schlafen *g*
: Jetzt ist es so, daß mein Hund hier der Mittelpunkt ist und jede freie Minute ihm gehört. Das wird sich dann natürlich zwangsläufig ändern.
Siehe Oben! Ich achte auch darauf, daß jegliche wilde Rauf und Beutespiele nur noch mit meinem Freund gemacht werden...
: Ich möchte auf jeden Fall, das der Hund das Baby aktzeptiert und die beiden gute Freunde werden.

: Kann mir jemand Tips geben, wie ich das am besten erreiche ?

Wenn dein Hund noch keine Kinder kennt, oder nur von weitem, übe mit Ihm den Kontakt! Suche dir vernünftige Eltern (Freunde) die deine Probleme verstehen und laße deinen Hund in ruhe das Kind kennenlernen (Aufsicht!!!!) auch altagsgeräuche von Babys, d.h. SCHREIEN!
Wichtig ist das der Hund von Anfang an lernt, Babysachen sind absolt Tabu (spielzeug) ebenso sollte euer Baby nicht mit dem Hundespielzeug spielen.

: Und wie siehts mit der Hygiene aus. Ist das schlimm, wenn Hund und Baby gemeinsam auf dem BOden liegen und spielen ? Wie sieht das aus, wenn erst der Hund und dann das Baby das Spielzeug in den Mund nimmt ? Wie groß ist überhaupt die Gefahr, daß sich das Kind dabei etwas holt ?

Auf alle Fälle würde ich den Hund bevor Ihr aus dem Krankenhaus kommt nochmal entwurmen lassen! Ich denke Würmer sind am gefährlichsten!
: Bin dankbar für jede Info
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ich empfehle Euch das Buch: DER KINDERSICHERE HUND, von Metty Krings und Elke Peper, Parey Verlag, ISBN 3-8263-8407-5
würde mich freuen wenn Du mich mal Privat anmailst, wo wir doch beide bald Nachwuchs bekommen

Viel Glück Isis

: Viele Grüße
: Lisa
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