Frage an die Jäger!
von Kerstin Hk(YCH) am 04. März 2002 11:08
Hallo Eve,
: Schlechtes Beispiel oder Realität ?
Wie das unter der gesamten Jägerschaft aussieht, weiss ich natürlich nicht. Aber wie die Realität hier in unserem Dorf + Umgebung aussieht, das kann ich Dir sagen:
- wenn in einer Jägersfamilie ein neues Haustier einzieht (Hund und vor allem Katze), dann kommen die befreundeten Jäger vorbei und schauen sich die Katze an, damit sie dieses eine Katzentier nicht erschiessen (gehört ja dem Kumpel). Ansonsten wird jede Katze, derer man habhaft werden kann, erschossen. Legal? Illegal? Scheissegal!
- an Abschußzahlen wird sich nicht gehalten. Man kennt und deckt sich gegenseitig. Letztes Jahr gab es deswegen großen Aufruhr. Einer aus der"Clique" hat sich mit den anderen überworfen, es folgten Anzeigen, staatsanwaltliche Ermittlungen, etc. Und wie ging es aus? Klar, alle haben zusammengehalten, alle waren sich einig, dass der Eine lügt und damit hatte es sich. Nein, nicht ganz: bei einem der betroffenen Jäger wurden die Ermittlungen nach Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Frag mich nicht, wieviel er bezahlen musste, aber er hats auf jeden Fall locker weggesteckt. Bei allen anderen verliefen die Ermittlungen im Sande...Nun haben wir also einen Jäger weniger (den Anzeiger) und sonst bleibt alles beim Alten.
- Ich gehe auf den Feldern mit dem Hund spazieren. Ein Auto kommt, hält an, ein Gewehrlauf taucht aus dem Fahrerfenster auf, Knall und einige Krähen fliegen vom Acker auf. Jäger steigt aus, holt Hund aus Kofferraum, führt ihn zu dem erschossenen Vogel, Hund trägt den Vogel zum Auto, gibt ihn aus und wird wieder verladen. Das Auto war von den Krähen ca. 20 Meter entfernt. Sehr sportlich! Und was mich am meissten ärgert: ich wusste nicht, dass das illegal ist und habe mir die Autonummer nicht gemerkt. Ich habe mich erst später mit dem Thema befasst (als der oben erwähnte Ärger die Runde machte).
So sieht bei uns die Realität aus. Für andere Jägerkreise kann ich natürlich nicht sprechen. Aber meine persönliche Meinung ist, dass die Herren in Grün bei uns nicht besser oder schlechter sind als anderswo.
Ich habe prinzipiell auch nichts gegen die Jagd. Ich esse gerne Wild und irgendwo muß es ja herkommen. Aber die Gutsherrenart, die Selbstherrlichkeit und das elitäre Bewußtsein und Gehabe, das alles ko.. mich an.
Viele Grüsse,
Kerstin Hk