Angstbeißer :: Welpen - Junghunde

Angstbeißer

von Andrea(YCH) am 14. Juni 2002 19:14

Hallo Yorkies,
habe vor 3 Wo eine Malinois Hündin übernommen. Sie ist knapp 5 Monate alt und hat Angst vor Menschen und teilweise auch vor anderen Hunden. Heute war ich das erste Mal mit ihr auf dem Hundeplatz und bin ziemlich frustiert wieder weg gegangen, da der Ausbilder meinte, wenn sie sich in diesem Alter nicht anfassen lässt und sofort schnappt, sei das schon so tief verwurzelt, dass ich das nicht mehr raus bekomme. Sie hat wirklich Angst, wenn Fremde sie anfassen, duckt sich dann ab oder geht weg. Sie schnappt aber erst dann, wenn sie nicht ausweichen kann. An meinen Freund und mich hat sie sich sehr schnell gewöhnt und es kommt nur noch ganz selten vor, dass sie nach uns schnappt. Habe es bisher nicht unterbunden sondern einfach ignoriert (hab halt anfangs Lederhandschuhe angezogen, jetzt geht es auch ohne). Bei uns hat es geholfen.
Wie sind denn Eure Erfahrungen. Meint ihr, man kann in diesem Alter einen Hund schon darauf festlegen kann, dass er ein Angstbeißer ist und darum immer einer bleibt? Und wie würdet ihr vorgehen, es ihr abzugewöhnen. Sollte ich es unterbinden? Und wenn ja, wie ohne ihr noch mehr Angst und Stress zu machen?
Vor Umweltereignissen hat sie übrigens keine Angst, egal ob ein Zug neben ihr lang donnert oder sie über offene Treppen gehen soll.

Wäre für Eure Erfahrung echt dankbar!

Viele Grüße

Andrea

von ChristineHd(YCH) am 14. Juni 2002 19:32

Hallo Andrea,

einen Hund mit 5 Monaten schon abzustempeln und ihm somit jede Chance zu nehmen, ist tragisch und spricht nicht für den Ausbilder.

Versuche, Deinem Hund neue Wege beizubringen, Du stellst ja schon selbst fest, daß sie erst dann beißt/schnappt, wenn sie nicht mehr anders kann.
Bringe ihr bei:
Sie kann immer ausweichen
Kein (fremder) Mensch wird sie jemals einfach anfassen

Zwinge sie nicht dazu, sich anzufassen zu lassen und vor allem - unterbinde ihr Verhalten nicht, damit unterbindest Du nur ihre Signale, änderst aber nichts an ihrer Angst oder es wird schlimmer.


Suche Dir eine Hundeschule, in der man Erfahrung mit Ängsten hat.

Liebe Grüße
Christine

von Yna(YCH) am 14. Juni 2002 20:34

Hi Andrea!

Ob der Hund jemals ein ganz gelassener Hund werden kann, das ist allerdings fraglich. Aber zu sagen, dass man da nix mehr machen kann, dass ist meines Erachtens Mumpitz! Bester Rat: Such dir einen anderen Ausbilder. Weißt du warum der Hund so reagieren könnte oder hast eine Ahnung? Fehlende Sozialisation ist schwierig nachzuholen aber nicht unmöglich. Zumindest ist es meist möglich einen Weg zu finden mit dem Hund und Halter ganz gut leben können.
Versuch eine wirklich gute Hundeschule zu finden, am besten ein individuelles Training.

Und dein Verhalten finde ich völlig korrekt. Natürlich soll der Hund nicht nach euch schnappen, aber bei einem so ängstlichen Hund wirst du mit dominierenden und unterbindenenden Gesten keinen Blumentopf gewinnen können. Insofern ist Ignorieren und das Vertrauensverhältnis immer weiter aufbauen der richtige Weg.
Aber such dir einen Experten, der sich euch beide (oder auch drei) mal genau anschauen kann.

Viel Erfolg und nur Mut!!! :-)

Yna

von Tanja(YCH) am 14. Juni 2002 20:47

Hallo Andrea,

ich habe seit vielen Jahren Malis und ich kenne das Problem bei einigen.
Hatte leider selbst mal dasselbe wie du und habe das Problem damals total falsch angegangen.
Das Resultat war, daß der Hund später wirklich gefährlich war und sich von keinem (außer mir) hat anfassen lassen.
Beim Mali spielt auch die Eigenschaft mit, daß man der Rasse nachsagt, daß sie bei Unsicherheit oder sonstigem einen Schritt zurückgehen und dann zwei Schritte vor. (Da ist auch was dran).

Da sollte man allerdings viel mehr über deinen Hund wissen.

Wenn du möchtest, kannst du mir auch gerne ein Mail schicken.

Viele Grüße
Tanja


:

von Andrea(YCH) am 16. Juni 2002 09:39

Hallo Tanja, hallo Zusammen,
sorry, per Mail korrespondieren ist z.Zt. ein bischen blöd, da ich den Büro-Rechner meines Vaters nutze und er genervt ist, wenn Mails für mich kommen.
Meine Hündin kommt von einem Ehepaar, die sich den Hund offensichtlich gekauft haben, um ihre Ehe zu kitten. Wurde dann nichts draus und eine Bekannte hat mir den Hund dann ein bischen aufgeschwatzt, da unsere alte Hündin gerade gestorben war. Bin trotzdem froh, dass ich die Kleine (na ja, so klein ist sie gar nicht mehr) jetzt habe. Die Leute, bei denen sie vorher war, waren nett und sind sicher auch gut mit dem Hund umgegangen. Ich glaube nur, dass sie mit ihren Eheproblemen so beschäftigt waren, dass sie sich nicht recht um den Hund kümmern konnten. So wird sie wahrscheinlich bisher nicht viel erlebt haben - obwohl sie auf irgendwelche Umweltdinge immer sehr gelassen reagiert (also so abgeschottet kann sie dann doch wieder nicht aufgewachsen sein).
Ansonsten ist sie bei uns mittlerweile wirklich ganz entspannt und selbstsicher. Aber wehe, es kommt jmd Fremdes oder wir treffen unterwegs jmd, der sie anspricht. Dann ist sofort der Schwanz zwischen den Beinen, die Lefzen gezogen und im Zweifel schnappt sie halt.
Wenn ihr sagt, Fremde sollen sie auf keine Fall anfassen, so frage ich mich allerdings, wie soll ich sie denn daran gewöhnen? Geht doch nur, wenn sie auch angefasst wird.

Hab wirklich noch nicht die zündende Idee, wie damit umgehen.

Noch ein Wort zum Thema Hundeschule: Hab mir jetzt schon einige angeschaut, war bisher aber noch nicht davon überzeugt. Schaue mich zwar weiter um, will aber in der Zwischenzeit keine Zeit verlieren, das Problem anzugehen. Sie wird ja immer älter und damit wird es wohl auch immer schwieriger, das in den Griff zu bekommen.

Danke schon mal für Eure Tipps und wenn Euch noch mehr einfällt, wäre ich dankbar.
Andrea + Cindy

von Kerstin mi tRakker(YCH) am 16. Juni 2002 10:23

Hallo Andrea,
ich finde es auch falsch, mit 5 mon schon einen Hund abzustelmpeln. wahrscheinlich hatte der Ausbilder auch noch rassebedingte Vorurteile? Ich habe nämlich auch so eine vorurteilsbelastete Rasse. In dem Alter ist wirklich noch alles offen! Ich würde euch unbedingt zur Clickermethode raten.
Rakker fand es von Anfang an nicht toll, sich anfassen zu lassen. Weder von mir, noch von jemand anderem. Wir hatten das aber sofort raus und haben sehr daran gearbeitet, sowohl auf dem Platz als auch zu Hause. Mittlerweile kommt er und fordert seine Streicheleinheiten ein, wunderbar!
Wir haben ihm beigebracht, auf Befehl sein Kinn in die geöffnete Hand zu legen. Die Übung kann man dann zu allem ausbauen: steh still, wenn der TA dich untersucht,lass dich am Ohr kraulen (fand er erst nicht so toll) zeig deine Zähne, lass die Größe messen, lass dich von dem Kind am Hintern streicheln, lass dir Blut abnehmen - klappt alles mit Kinn in der Hand und Blickkontankt. Es ist für den Hund ein Signal geworden, dass ich die Kontrolle über die Situation habe, ihm nichts wirklich passieren wird und er still zu halten hat.
Der Aufbau ist natürlich schneckenlangsam gewesen, immer nur so lange, dass er kein Zeichen von Unbehagen gezeigt hat.
Auf der letzten Prüfung bekamen wir von der unbekannten Prüferin, die den Hund abtastete, ein dickes Lob und die volle Punktzahl - im Gegensatz zu allen anderen Hunden.
Ich wollte dir hier keine Methode aufschreiben, sondern nur Mut machen. Mit Geduld und ohne Zwang (lass den Hund echt nicht streicheln, wenn er es nicht will)kannst du wirklich viel erreichen!
Viele Grüße
Kerstin mit Rakker

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