zieht an der Leine wie verrückt :: Welpen - Junghunde

zieht an der Leine wie verrückt

von Brigitte(YCH) am 22. Juni 2002 11:07

Hallo,

ich habe jetzt wirklich alles versucht damit mein Hund 6 Mon. nicht mehr an der Leine zieht, ich bleibe stehen sobald sie zieht, gehe erst weiter wenn die Leine locker ist, wir haben es mit Leckerli und Clicker probiert und in der Hundeschule versuchen sie es mit Leinenruck, was mir eigentlich nicht so gefällt, aber es hilft nichts, sobald sie an der Leine ist zieht sie wie verrückt.

Wir gehen einen Schritt, sie zieht, wir bleiben stehen, irgendwann setzt sie sich oder sie geht einen Schritt zurück, dann weiter, sie läuft sofort los voll in die Leine, ihr könnt euch vorstellen wie toll bei uns das spazieren gehen ist, oder ich gehe in die Gegenrichtung, hilft aber leider auch nichts.

Ich denke mir irgendwann müsst sie es doch kapieren, was mach ich denn falsch und wie klappt es doch noch mit den gehen an der Leine ohne Zug.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

von Tina(YCH) am 22. Juni 2002 12:05

: Hallo Brigitte,

Leider kann ich Dir auch keine sensationelle neue Methode anbieten, mit der Du das Problem in kürzester Zeit beheben kannst, hier aber ein paar Fragen und Anregungen, die Dir vielleicht wenigstens ein Bisschen weiterhelfen.

Hast Du Deine Hündin immer an der Leine oder nur um zu Orten zu gelangen wo sie frei laufen kann?
Im letzteren Fall kann es hilfreich sein, sie an der Leine nicht schnüffeln oder Pinkeln zu lassen, sondern einfach weiterzugehen wenn sie zu diesem Zweck zum Wegesrand zieht. Das wird das Problem keinesfalls lösen, ist nur ein weiterer kleiner Baustein um Deinem Hund zu verdeutlichen, daß Du an der Leine das Tempo bestimmst. Ist natürlich nur möglich, wenn der Hund ausreichend Freilauf hat um seinen Bedürfnissen nachzukommen.

Vom Leinenrucken halte ich persönlich überhauptnichts, da es das Vertrauen Deines Hundes zu Dir zerstören kann, schmerzhaft ist, ernsthafte Schäden im Bereich Kehlkopf und Halswirbelsäule verursachen kann und dafür sorgt, daß Deine Hündin ständigen Stress hat solange sie an der Leine ist und unter Stress kann keiner was lernen.

Zum Stehenbleiben wenn sie zieht und belohnen wenn sie nicht zieht:
Ich habe eigentlich noch keinen Hund erlebt, bei dem das nicht auf Dauer funktioniert hat. Wie lange hast Du es denn wirklich konsequent versucht?
Das wichtige dabei ist eben, daß man wirklich 100% konsequent ist das heisst, wirklich IMMER stehenbleiben wenn sie zieht auch wenn Du dann erstmal für lange Zeit eine Ewigkeit brauchst um ein paar Meter voran zu kommen und Passanten einen manchmal ziehmlich komisch anschauen.
Ziehen darf sich NIE WIEDER lohnen.
Bist Du nur einmal von zwanzig in Zeitdruck und sagst Dir "na gut dann zieh halt" ist das für den Hund wie eine variable Belohnung und wird das Ziehen eher verstärken denn man weiß ja nie ob es heute mal wieder klappen könnte und das erhöht den Reiz es zu versuchen.

Wenn Du´s eilig hast ist es dann besser,während dieser Übungsphase den Hund ins Auto zu packen und zum nächsten Platz zu fahren wo er frei laufen kann.

Güsse, Tina.
:

von Yna(YCH) am 22. Juni 2002 16:05

Hi Brigitte!

Eine Patentlösung gibt es natürlich nicht. Für die Arbeit mit Stehenbleiben und erst nach gelockerter Leine wieder weiter gehen brauchst du jede Menge Geduld. Bedenke, dass dein Hund sehr jung ist und wahrscheinlich enorm unter "Dampf" steht, wenn ihr rausgeht. Gäbe es für dich die Möglichkeit den Hund vor dem Spaziergang schon mal etwas müde zu machen? Zum Beispiel im Garten oder auf der nahen Wiese durch Ballspiel und ähnliches? Das könnte dir zumindest in der ersten Zeit eine Hilfe sein, damit dein Hund nicht mehr ganz so durch die Welt eilen muss. :-)
Zieh das konsequent durch mit dem Stehenbleiben, ansonsten bringt es nix. Das kann wirklich Monate dauern. Ausnahmen gibt es keine! Du darfst es nicht eilig haben und auch in der Hundeschule musst du es so machen, egal was der Trainer sagt. Den Leinenruck würde ich ad acta legen. Damit das überhaupt etwas bringt, dazu müsste der Hund wirklich heftig durch die Luft geruckt werden, so dass er rückwärts fliegt. Dabei kannst du den Hund aber durchaus verletzen, sowohl seelisch als auch körperlich. Sehr unschön also. Und dieses blöde, halbherzige Gerucke alle paar Sekunden, was dir dein Hundetrainer offensichtlich gezeigt hat, das ist einfach was für den A...! :-)
Das kansst du dann das Hundeleben so weiter machen...
Hast du schon mal was vom Halti gehört? Richtig angewandt kann euch das wirklich helfen. Das ist ein Kopfhalfter für Hunde, damit kannst du den Hundekopf lenken. Dazu brauchst du eine Schulung. Die kriegst du am besten in einer guten Hundeschule, was mir deine nicht zu sein scheint!!! Tu dir den Gefallen und geh da weg. Und vor allem dem Hund. Das was du dir dort am Hund vermurksen lässt, dass müsst ihr später lange ausbaden.
Clickern ist eine gute Möglichkeit, aber auch da gibt es meilenweite Unterschiede im "Wie". Und auch da hilft dir nur der Weg der kleinen Schritte mit viel, viel Geduld.

Ich wünsch dir viel Erfolg!
Grüße,
Yna

Zu Halti findest du auch hier viel im Archiv! Sieh mal nach! :-)

von marcus(YCH) am 23. Juni 2002 05:37

Hallo Brigitte,

wir haben eine 12-monate alte Hündin, die auch sehr sehr lange an der Leine gezogen hat, wie verrückt, ich war jedesmal schon nach 5 minuten schweissgebadet. Dann wurde ich auch noch unruhig, und sauer, und hatte schon ein ungutes Gefühl wenn man überhaupt die Leine anlegt und es losgehen soll.
Ich könnt mir vorstellen, das es dir ähnlich geht. :-)

Wir haben es zuerst mit dem Halti versucht, das klappt hervorragend, der Hund kann einfach nicht mehr ziehen, da sich ja direkt der Kopf mitdreht und er sich quasi im Kreis drehen würde.
Ich persönlich finde das der Halti, seine Arbeit gut verrichtet, aber doch eine Zwangseinwirkung ist. Also musste es noch einen anderen Weg geben..........
Grundsätzlich habe ich auf jedem Spaziergang Leckerlies dabei, die halten den Hund bei mir, und bringen ihn auch zuverlässig wieder zurück wenn sie zu weit wegläuft, oder ein Auto kommt, oder sonstwas ist.
Desweiteren laufen wir heute (natürlich nicht in der Stadt) mit einer 8-Meter Leine, die gibt dem Hund genug Spielraum zum schnüffeln und ich habe nicht so einen Stress. Die lange Leine in Kombination mit den Leckerlies hat prima geklappt.

Ansonsten hilft nur Geduld, und den Hund beobachten. Dann das richtige Mittel für deinen Hund finden.

Viel Glück und viel Spass dabei.

Marcus


von Yna(YCH) am 23. Juni 2002 18:14

Hi Marcus!

: Ich persönlich finde das der Halti, seine Arbeit gut verrichtet, aber doch eine Zwangseinwirkung ist. Also musste es noch einen anderen Weg geben..........

Die Haltiarbeit ist ja auch nicht als Dauerlösung gedacht, sondern um den Teufelskreis Ziehen-Stress-Misserfolg zu durchbrechen. Da sehe ich im Halti eher eine sehr sanfte Methode. Man kann sicherlich sagen, dass es eine Einwirkung ist, aber ein Hund, der an der Leine zerrt bis zum Erbrechen ist auch nicht ohne, wie du ja selbst gemerkt hast. Meiner Meinung nach ist ist es ein durchaus sehr vertretbarer Zwang. :-)
Auch das Halti schließt die Leckerchen nicht aus.

Grüße,
Yna

von dogteam - Jenny(YCH) am 24. Juni 2002 07:40

Hallo Brigitte,

ich vermute dass sich die Lernverknüpfung bei Deinem Hund "Ziehen-hinsetzen/Schritt zurück-weiterziehen" bei Deinem Hund gebildet hat. Sehe ich bei uns auch öfter bei Leuten, die den Hund nicht im richtigen Moment loben, sondern einfach, sobald der Hund so reagiert, weiterlaufen. Es ist schwer das jetzt zu erklären. Ich versuchs mal ...

Also die Leute marschieren los, Hund wirft sich sofort in die Leine, sie bleiben stehen, Hund zerrt und zappelt und setzt sich irgendwann hin. Oftmals sagen sie dann verschiedene Kommandos durcheinander (langsam, sitz, du sollst doch nicht ziehen ...). Dann gehen sie einfach wieder los und Hund schmeisst sich direkt wieder in die Leine. So geht das Spielchen jedes Mal von vorne los. Er hat einfach nicht verstanden, dass langsames gehen erwünscht ist, weil er ja dafür nie belohnt wurde. Ist das irgendwie verständlich???

Versuch mal besonders darauf zu achten, dass Du ihn ausgiebig lobst wenn er an lockerer Leine geht und sofort wieder stehenbleibst wenn er in der Leine hängt. Timing ist absolut wichtig. Konzentrier Dich nicht so sehr auf das, was Du ihm abgewöhnen willst, als auf das, was Du ihm beibringen willst - das Gehen an lockerer Leine. Ausserdem ist 100%ige Konsequenz gefragt. Wenns mal eilig ist, Hund mit Kommando "Zieh" laufen lassen und garnicht einwirken. Ansonsten IMMER stehen bleiben etc...

Ausserdem würde ich nicht mit mehreren Methoden am gleichen Problem rumdocktern - also Leinenruck ade! Wie Du schon festgestellt hat funktioniert das eh nicht! Was das Halti angeht, so denke ich, dass das Ganze auch anders zu lösen ist, nicht dass ich das Halti schlecht finde, aber ich denke es ist hier einfach überflüssig.

Vielleicht solltest Du Dich auch nach einer anderen Trainings-möglichkeit umschauen, wo wohnst Du denn?

Gruß Jenny

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