Herdenschutzhund
von Marina(YCH) am 06. März 2003 10:36
Hallo Daniela,
: Was die Erziehung angeht hast Du sicher recht. Da wir aber den Hund erst seit zwei Monaten haben sind wir noch mitten in der Erziehung.
Wenn Du den Hund erst seit zwei Monaten hast, weißt Du denn, wie er früher gelebt hat? Ich meine, Du hast ja geschrieben, Du hast von "Anfang an" darauf geachtet, daß viel Besuch da ist, damit sich Euer Hund daran gewöhnen kann. Das ist sicher der richtige Weg gewesen, allerdings muß man sich wohl auch darüber im Klaren sein, daß mit 8 Monaten (so alt müsste der Hund ja gewesen sein, als Ihr ihn bekommen habt oder?) die eigentliche Sozialisationsphase schon LANGE vorbei ist. Weißt Du, ob und wie der Hund beim Vorbesitzer mit Menschen und Besuchern aller Art incl. Kinder vertraut gemacht wurde?
Es wäre gut möglich, daß Versäumnisse aus dieser Zeit sich jetzt mit etwa einem Jahr, wo der Hund langsam anfängt richtig erwachsen zu werden, bemerkbar machen. Gerade bei Herdenschutzhunden, die eben nunmal nicht dafür gezüchtet sind, in einem Haushalt mit regem Besuchreverkehr zuleben, ist es ganz besonders wichtig, daß man sie in der Entscheidenden Phase (vor der 12.-14. Lebenswoche) mit all diesen Dingen eben NOCH viel intensiver vertraut macht als die meisten anderen Hunde, wenn sie denn doch unter solchen Umständen leben sollen.
Ist immer sehr schwer finde ich, in so einer Situation über Internet einen Rat zu geben, wenn den Hund und sein Verhalten nicht selber gesehen hat, also auch nicht einschätzen kann, wie ernst beispielsweise die Situation mit dem Spielkameraden Deiner Kinder nun wirklich war. Wenn Du allerdings auch nur die Befürchtung hast, daß sich da schwerwiegende Probleme anbahnen könnten, würde ich Dir raten, Dir vor Ort kompetente Hilfe zu holen, einen Verhaltensexperten, der sich die Situation bei Euch zu Hause anschaut und Dich beraten kann. Wo wohnst Du denn, vielleicht kann Dir ja hier jemant einen kompetenten Trainer empfehlen (man kann ja leider immernoch leicht an ein "schwarzes Schaf" geraten). Gerade bei einem Herdenschutzhund bei dem Probleme auftreten, die mit seinem sehr ausgeprägen Territorialverhalten zusammsnhängen könnten, würde ich wirklich jede raten, sich professionelle Hilfe zu holen, BEVOR die Probleme wirklich gravierend werden.
Ich denke, damit, daß Du versuchst möglichst oft Besucher ins Haus zu holen und dem Besuch zu sagen, sie sollen den Hund nicht bedrängen, hast Du das richtige getan. Darüber hinaus würde ich auf alle Fälle mit ihm üben, daß er Besuch erst auf Dein Zeichen hin begrüßen darf, daß er die Besucher nicht von sich aus bedrängen und z.B. Streicheleinheiten einfordern soll, sich auch nicht so hinlegen sollte, daß der Besuch quasi in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird (dicht vor den Füßen des Besuches liegen, direkt zwischen Familienangehörigen und Besuchern etc.). Und alles wie gesagt am besten unter Anleitung eines kompetenten Trainers vor Ort.
Würde mich freuen, wenn Du kurz berichten würdest, wo Ihr den Hund herhabt und wie er dort gehalten wurde. Vielleicht auch, ob es Euer erster Hund ist und warum Ihr Euch gerade für diese Rasse entschieden habt.
Viel Glück und viele Grüße, Marina.