RH-Arbeit bei scheuem Hund möglich? :: Rettungshunde

RH-Arbeit bei scheuem Hund möglich?

von Susanne(YCH) am 01. Juli 2002 08:29

Hallo RH'ler,
hätte gerne eine Einschätzung von Euch erfahrenen RH'lern. Habe eine 4 Mo alte Malinois Hündin, die ich bei einem Test-WE einer RH Staffel vorgestellt habe und die dort aber abgelehnt wurde. Als Begründung wurde angegeben, dass sie zu scheu sei. Sie ist tatsächlich sehr scheu, wenn Fremde sie anfassen wollen. Sie hat aber grundsätzlich kein Problem innerhalb von Menschen. Ich war z.B. Sa in der Stadt zum Einkaufen. Sie ist ohne Probleme durch die Menschenmenge spaziert, hat sich überall ablegen lassen und nicht mit der Wimper gezuckt, wenn Menschen dicht an ihr vorbei oder über sie drüber gestiegen sind. Auch sonst ist sie Umwelteinflüssen gegenüber sehr gelassen (herandonnernder Zug, galoppierende Pferde, knallender Auspuff meistert sie ruhig und neugierig). Hatte bei der RH Staffel ehr das Gefühl, dass sie sie aufgrund von Rassevorurteilen nicht nehmen wollten. Trotzdem aber die Frage an Euch, wenn ein 4 Mo alter Hund sich nicht von Fremden anfassen lassen will, ist das ein k.o.-Kriterium? Daran müsste man doch im Rahmen des Opferbindungsaufbaus arbeiten können, oder? Außerdem ist sie ja noch jung - oder meint ihr ein solches Verhalten in dem Alter steckt schon zu tief, um es gründlich genug abbauen zu können?
Ansonsten ist sie nämlich sehr gut motivierbar, hat einen ausgeprägten Beute- und Spieltrieb. (An der Scheuheit arbeiten wir.)
Wie würdet ihr denn an meiner Stelle weiter machen? Habe noch nicht ganz aufgegeben, sie doch noch als RH ausbilden zu können.

Viele Grüße

Susanne

von Eva(YCH) am 01. Juli 2002 08:41

Hallo Susanne,

in diesem Alter kann man an Scheuheit noch sehr gut arbeiten und die Chancen stehen gut, dass aus Deiner Hündin mal ein ganz "normaler" Hund wird - wenn Ihr es richtig anpackt.
Allerdings sagt mir meine persönliche Erfahrung, dass so ein Hund trotz aller Mühen auch später in echten, untrainierten Belastungssituationen Unsicherheit zeigt und nie psychisch so belastbar wird wie ein Hund, der von Anfang an zutraulich und wesenssicher ist.

Aus diesem Grund lehnen viele Staffeln die Ausbildung solcher Hunde ab, obwohl auch aus ihnen in vielen Fällen gute Arbeiter werden.
Aber sie kosten mehr Aufwand und Mühe, der Ausgang ist ungewiss und eine kleine Restunsicherheit bleibt in den meisten Fällen.

Es kommt auch darauf an, woher Dein Hund die Unsicherheit hat.
An genetisch bedingter Ängstlichkeit läßt sich schwer arbeiten.
Erworbene Unsicherheit (z.B. durch schlechte Erfahrung oder mangelnde Prägung) läßt sich gut verbessern, wobei Mängel in der Prägephase nur sehr schwer auszugleichen sind.

Ich hatte selbst mal so einen Hund, der ein wirklich guter Suchhund wurde, den ich aber dann trotzdem sicherheitshalber nur im RH-Sport geführt habe.
Wenn nämlich das Opfer sich "komisch" benahm (schreien, um-sich-schlagen) oder gar mit einem Stock auf ihn losging, trat seine alte Unsicherheit wieder zu Tage und er gab Fersengeld.

Schau Dich noch ein wenig um, vielleicht findest Du doch noch eine Staffel, die die Aufgabe anpacken will.
Erwarte aber nicht zuviel und vor allem: Habe Geduld!

Viel Erfolg!

Eva

von Edith(YCH) am 01. Juli 2002 10:06

Hallo!

Ich sage es mal so: Es ist nicht gut, wenn sie es nicht will. ABER, wenn das stimmt was du sagst, dass sie keine Angst hat, sondenr einfach nicht "begrapscht" werden will, sonst aber nicht scheu ist, und sehr triebstark/suchverrückt gemacht werden kann, dann ist sie sicher geeignet.
Nur ist eine Ferndiagnose sehr schwer möglich. Nähert sie sich einem Fremden Menschen? SOlange er sie nicht angreift? Spielt sie mit fremden Menschen`? Was macht sie, wenn sie doch mal wer überraschend streichelt/angreift??
Das sind wichtige Kopmonenten.

GRüße
Edíth

von Andreas(YCH) am 01. Juli 2002 13:04

Hallo,

ist aus der Ferne schwer zu sagen, wie berechtigt das ist.
In jungem Alter gibt es manchmal eine Phase des Fremdelns.
Wenn sie sonst richtig triebig ist, würde ich persönlich euch wohl erst mal nehmen.
Zu uns kam mal ein 10-Monate alter Schäfermix, der auf das Anfassen von Fremden sehr scheu und fast aggressiv reagierte.
Ein Monat Arbeit über seinen sehr ausgeprägten Beutetrieb, und es war vorbei. Ist mittlerweile ein toller Suchhund, belastbar und macht auch im Gewusel von Vorführungen keine Probleme.
Ein anderer Hund kam auch sehr scheu mit 4 Monaten zu uns. 1-2 Monate Basisspiel und seitdem hält er sich für ein Schosshündchen und will von jedem Fremden bekuschelt werden. :-)
Ist sozusagen nicht wiederzuerkennen.
Versuch es doch mal bei einer anderen Staffel.

Gruß
Andreas

von Elke(YCH) am 08. Oktober 2002 23:30

: Hallo RH'ler,
: hätte gerne eine Einschätzung von Euch erfahrenen RH'lern. Habe eine 4 Mo alte Malinois Hündin, die ich bei einem Test-WE einer RH Staffel vorgestellt habe und die dort aber abgelehnt wurde. Als Begründung wurde angegeben, dass sie zu scheu sei. Sie ist tatsächlich sehr scheu, wenn Fremde sie anfassen wollen. Sie hat aber grundsätzlich kein Problem innerhalb von Menschen. Ich war z.B. Sa in der Stadt zum Einkaufen. Sie ist ohne Probleme durch die Menschenmenge spaziert, hat sich überall ablegen lassen und nicht mit der Wimper gezuckt, wenn Menschen dicht an ihr vorbei oder über sie drüber gestiegen sind. Auch sonst ist sie Umwelteinflüssen gegenüber sehr gelassen (herandonnernder Zug, galoppierende Pferde, knallender Auspuff meistert sie ruhig und neugierig). Hatte bei der RH Staffel ehr das Gefühl, dass sie sie aufgrund von Rassevorurteilen nicht nehmen wollten. Trotzdem aber die Frage an Euch, wenn ein 4 Mo alter Hund sich nicht von Fremden anfassen lassen will, ist das ein k.o.-Kriterium? Daran müsste man doch im Rahmen des Opferbindungsaufbaus arbeiten können, oder? Außerdem ist sie ja noch jung - oder meint ihr ein solches Verhalten in dem Alter steckt schon zu tief, um es gründlich genug abbauen zu können?
: Ansonsten ist sie nämlich sehr gut motivierbar, hat einen ausgeprägten Beute- und Spieltrieb. (An der Scheuheit arbeiten wir.)
: Wie würdet ihr denn an meiner Stelle weiter machen? Habe noch nicht ganz aufgegeben, sie doch noch als RH ausbilden zu können.
:
: Viele Grüße
:
: Susanne

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