Hundezucht als GmbH ? :: Ungereimtes

Hundezucht als GmbH ?

von Mina(YCH) am 25. April 2001 01:21

Tach Ingo,
Hundezucht und Hobbyzucht sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich persönlich bin der Meinung, dass man sicher tolle und gesunde Hunde aus so einer Hundezucht entstehen lassen kann. Doch bitte ich dich, ständig Jungtiere? Mehrere Würfe gleichzeitig? Da bleibt nicht viel Streicheln, Sozialisieren, an den Namen gewöhnen, das Nein lernen, fremde Menschen und Hunde kennen lernen, Kinder sehen, erste Schritte zur Stubenreinheit ... und natürlich vieles mehr, was so ein Hobbyzüchter seinen Welpen ins neue Heim mitgibt. Wenn ich mir einen Hund vom Züchter hole, möchte ich ihn früh besuchen, die Sozialisierung mitbeeinflussen. Es steht mir und vielen hier fern, den fertigen Welpen mit acht Wochen aus einer schmucken Außenanlage mit glücklichen Welpen rauszusuchen, die nie im Inneren eines Hauses waren. Da hilft auch die Werbetrommel von Sigi und ihrer glücklichen Gemeinde nichts. Nein, ich habe mir die Seiten nicht angesehen, denn ich würde keinen Welpen bei jemanden kaufen, der sechs verschiedene Rassen züchtet und immer Tiere zum Verkauf hat. Sorry, ich bevorzuge die Hobbyzucht, wo mein Hund noch einen Namen hat. Ich würde zu gerne mal zu so einem Züchter mit "ständig zu verkaufenden Hunden" gehen, einen blind (also ungesehen vom Züchter) rausfischen, ihm den unter die Nase halten und fragen, wie der Hund heißt ...
Mina

von Antje(YCH) am 25. April 2001 05:52

Hallo Siggi,

mag ja sein, daß diese Hunde Deinen Ansprüchen genügen. Ich kenne eine Professorin, die hat sich ihren Hund bei Ammerreut gekauft, der erste Welpe ist innerhalb weniger Tage verreckt, sie hat einen Welpen einer anderen Rasse als Ersatz bekommen ("ihre" Rasse war gerade "aus"winking smiley, und die Frau, die ja bestimmt keinen niedrigen IQ hat, empfiehlt jedem, der es hören will oder nicht, diesen "Züchter". Ist immer alles relativ, ich habe mich schon oft genug auf dem Übungsplatz mit Hunden solcher Züchter herumschlagen dürfen, die ununterbrochen Welpen verschiedener Rassen produzieren, und ich tue es einfach nicht mehr, dafür ist mir meine Freizeit zu schade. Akzeptiere das doch einfach! Wenn jemand mal in die Verlegenheit kommt, mit einem dieser anscheinend im Rudel aufgewachsenen Hunde zu einem Wesenstest zu müssen und Probleme bekommt, weil etwas bei der Sozialisierung schief gelaufen ist, dann kann er seinen Hund von mir aus für viel Geld in einer privaten Hudenschule vorbereiten lassen, ich kümmere mich um so etwas einfach nicht mehr, ist mir meine Freizeit zu schade. Wenn Du mit Deinen Hunden Glück gehabt hast ist es mir ja nur recht.

Ganz abgesehen von der Sozialisierung der Hunde: Wenn jemand mehrere Leute von dem finanziellen Gewinn einer Zucht bezahlen muß, tut mir leid, der wählt seine Zuchthunde doch nicht mehr nach bestem Wissen und Gewissen aus, sondern lediglich nach dem Marktwert der Welpen. Kenne das bei meiner Rasse, nicht der für die Hündin passendste Vererber wird ausgewählt, sondern der, für dessen Welpen auf dem Markt momentan die größte Nachfrage besteht, damit überzählige Welpen (meistens Hündinnen) möglichest ins Ausland verscherbelt werden können und den Zwinger nicht blockieren, der nächste Wurf ist ja schon da oder wird bald kommen, da muß der Zwinger frei sein. Diese komerzielle Auslegung der Zucht ruiniert die Rassen!!!

Viele Grüße

Antje

von Mina(YCH) am 25. April 2001 06:49

Grüß dich Sigi,
es kommen auch aus bekannten Massenzuchten mit dubiosen Papieren Tiere, die nicht krank oder mit Macken behaftet sind. Das macht aber das Elend der anderen auch nicht besser. Niemand will hier behaupten, dass diese Züchterin mit solchen "Menschen" zu vergleichen ist, denn dazu kennt man sie zu wenig. Die Website allein sagt das nicht aus. Doch bitte sieh dir mal einen Züchter an, der einmal oder sogar nur alle zwei Jahre einen Wurf Welpen hat und vergleich das dann mit einem Massenbetrieb, wo sechs Rassen gezüchtet werden. Dies ist ein Betrieb, der genug Gewinn machen muss, um die Angestellten zu bezahlen. Hochwertiges Welpenfutter ist teuer, Vorsorgeuntersuchungen, Kaiserschnitt, Ausstellungen zur Zuchtzulassung, Hunde, die nicht zuchttauglich sind, Kastrationen aufgrund Komplikationen, kranke Hunde ... und das alles aus Liebe zum Tier und mit Gewinn? Um sechs Rassen züchten zu können, muss man einige Zuchthündinnen haben. Und mindestens noch mal so viele alte Hunde oder eben kranke oder kastrierte Hunde. Diese müssen auch vom Gewinn finanziert werden. Was ist mit den Welpen, die nicht verkauft werden können? Ganz zu schweigen davon, dass du einen in der Familie sozialisierten Hund nicht mit einem aus dem Zwinger vergleichen kannst. Du kannst es niemanden verübeln, dass man aufgrund der wenigen Eckdaten zu der Zucht-GmbH als Hundebesizter sehr stutzig wird.
Vielleicht ist die Frau aber auch wirklich Liebhaberin, bekommt eine Rente oder hat eine Erbschaft, sodass sie auf den Gewinn nicht angewiesen ist. Vielleicht, vielleicht. Doch mit der Website und dem, was man sieht, kann man aus vielen Erfahrungen heraus nur vorsichtig sein und ohne fachkundige Besichtigung von einem Welpenkauf abraten. Denn so ein Hund sollte nicht zum Glücksspiel werden.
Mina

von Mina(YCH) am 25. April 2001 06:57

Hallo Jana,
ich denke, du solltest dir keine Gedanken darüber machen, ob deine Welpen zu teuer sind oder nicht. Ich gebe zu, wenn ich dich nicht kennen würde (also virtuell), deine Seite auch nur oberflächlich gelesen hätte, würde ich mich auch fragen, wieso jemand für Hunde ohne Stammbaum 1200 DM verlangt. Die Witterung des Geschäfts liegt nun mal bei Unwissen nahe.
Das Internet ist voll von Unwissenden, die Seiten überfliegen, ohne wirklich nachzusehen. Ohne zu lesen und ohne zu erkennen, dass an deinen Welpen kein Preisschild hängt, sondern ein Gütesiegel, das aus Liebe besteht. Ich denke, so ein Hund ist unbezahlbar. Auch wenn er keinen Stammbaum hat und einfach nur ein Labrador ist. Wissende Menschen sollten das schon erkennen, wenn man sich deine Schlappohrseiten wirklich zu Herzen nimmt.
Mina

von Jana L + P(YCH) am 25. April 2001 08:10

Hallo Mina,

ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich den Preis (blödes Wort) für einen Welpen mit in die Homepage schreibe. Andere machen das nicht. Aber nachdem 30% der Interessenten am Telefon ALS ERSTES (?????!!!!!!!!!) nach dem Preis fragten, hoffte ich, diese gleich von einem Anruf abzuhalten, wenn sie diesen lesen. Ich habe nämlich keine Lust, mich mit solchen Leuten zu unterhalten. Und eins noch: Ich bin die letzte, die nicht mit sich reden lässt, wenn es da einen SUUUUUUUUUUPER-Platz gibt... Das ist nämlich das wichtigste. Im Moment steht erst einmal eine dicke Tierarztrechnung an - seufz.

Liebe Grüße - Jana, Liza, Plastic & 4

von Cindy(YCH) am 25. April 2001 20:15

Hi Antje,

wo Du recht hast, hast Du recht. Leider!
Und wie Du sagtest, es kommt auf die Ansprüche an. Will ich einen reinen Familienhund, kann es sein, dass ein Hund aus einem solchen Zwinger vollkommen ausreicht. Bzw. man macht sich seinen Hund ausreichend. Die Mutter einer meiner Kolleginnen hat zwei Hunde vom Ammerreuth. Der Cocker ist ja wohl den Erzählungen nach ein liebes Tier, verschmusst, sicher, cockertypisch stur, etc. Aber der DSH!!!
Meine Kollegin meinte einmal, der sei falsch, aggressiv und ihre Mutter käme überhaupt nicht mit dem Hund zurecht. Dabei wird aber jegliches Fehlverhalten des Hundes schöngeredet. Nach dem Motto "er hat ja nur geknurrt, weil der andere Hund an seinen Knochen ging" usw. Dass er aber sowohl den anderen Hund als auch sie selbst (also die Mutter) bereits ernsthaft gebissen hat, das wird total übersehen. Dass der Hund Fremden gegenüber misstrauisch bis aggressiv ist, ebenso. Usw.
Wie gesagt, in den Augen der Halterin ist dieser Hund super lieb, und sie haben überhaupt keine Probleme.

Gruss Cindy

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