von Yna(YCH) am 11. Juli 2002 09:14
Hallo Christiane!
Hier meine Meinung:
: 1. Darf es sein, das deutsche TH Leiter durch den Transport und
: Verkauf von südländischen Hunden versuchen ihr eigenes überfülltes
: und heruntergewirtschaftes TH finanziell zu sanieren?
: 2. Darf es sein, das immer mehr Tierschützer versuchen sich durch den
: Verkauf von Hunden, besonders von südländischen Hunden, ihr eigenes
: Ego zu befriedigen?
: 3. Darf es sein, das Tierschützer ohne Hundeerfahrung bzw.
: Rasserfahrung mit bestimmten südländischen Rassen (Galgos/Podencos)
: sich als Galgo/Podencoexperten ausgeben, um diese Rassen
: gewinnbringend an den Mann zu bringen?
: 4. Darf es sein, das genau diese Menschen ohne Rücksicht auf Verluste
: alles importieren was gerade boomt?
: 5. Darf es sein, das weiterhin Leishmaniose positive Hunde importiert
: werden?
: 6. Darf es sein, das Tierschützer, die im Ausland tätig sind, keinen
: Teil der Schutzgebühr an das entsprechende TH im Ausland weitergeben,
: obwohl die die ganzen Kosten getragen haben?
: 7. Darf es sein, das weiterhin jeder zuschaut?
: 8. Darf es sein, das sich dabei jeder von uns mitschuldig macht, weil
: wir den Mund halten?
: 9. Darf es sein, das unbequeme Vereine, die Massentransporte von
: ungeimpften, nicht entwurtmten und nicht getesteten Hunden
: (Mittelmeerkrankheiten) verurteilen, nicht mehr anerkannt werden?
: 10. Darf es sein, das Tierschützer sich einen Sch.. darum kümmern wie
: die Lebensbedingungen der Tiere in den entsprechenden Länder ist,
: hauptsache ein Hunde kann wirkungsvoll mit einer traurigen Geschichte
: vermittelt werden?
:
: Dies ist kein Tierschutz!!!!!!!!!!!!!!!
Sehr richtig, aber das wird ja auch keiner bestreiten. So wie du die Fragen formuliert hast, da bleibt kaum Raum zu sagen, dass das doch in Ordnung sei. :-)
Du weißt genauso gut wie ich und viele andere, dass im Tierschutz, genau wie in allen anderen Bereichen, wo Menschen ihre Finger drin haben, viel Mist passiert. Manchmal aus Unwissenheit, Dummheit und auch aus Abzocke.
: Und es erschreckt mich persönlich sehr wie mit diesem Thema
: umgegangen wird!
Ist bisweilen ja auch erschreckend.
: Hauptsache die Quote stimmt - und persönliche Defizite können
: kompensiert werden oder schlimmer noch der Lebensunterhalt wird
: dadurch bestritten!!!
Gibt es mit Sicherheit, aber hab ich bisher noch nicht erlebt.
: Hört auch mal denjenigen zu, die andere Wege beschreiten, die
: vielleicht unbequem und laut sind, aber jede Veränderung fängt nun
: mal so an!!!
Der andere Weg ist welcher? Wenn du damit meinst, dass Aufklärung und Kastrationen Not tun, dann geb ich dir Recht. Die Vereine, die sich um ernstzunehmenden Tierschutz bemühen, die haben dieses Ziel. Ein Ziel, welches sich nicht von heute auf morgen erreichen lassen wird, aber steter Tropfen höhlt den Stein.
Wenn du damit meinst, dass keine Südländer mehr ins Ausland gebracht werden sollten, dann denke ich ist das eine Ermessenssache. Das eine schließt das andere wahrlich nicht aus. Das ist für mich keine politische oder zweckdienliche Entscheidung, sondern eine ethisch-moralische. Das kann und sollte nicht das Endziel sein die Hunde dieser Welt durch die Gegend zu transportieren, aber für die Hunde, die jetzt leben sind die theoretischen Vorstellungen, was sich bessern muss eine Zukunftsmusik, die ihnen überhaupt nicht hilft.
Wenn es hier en masse vergleichbare Hunde in unseren TH gäbe, dann würde ich auch sagen, es ist nicht sinnvoll. Es muss nicht sein, dass kranke und L-positive Hunde nach D gebracht werden, auch keine Schäferhunde, die hat es hier wahrlich genug, aber genausowenig muss es sein, dass hier weiter lustig Hunde vermehrt werden, obwohl ein paar Kilometer weiter die Tiere zu tausenden sterben. Das kann man von zwei Seiten sehen, sicher. Für mich ist die Seite klar und dazu steh ich auch. Ich habe mich mit allen Argumenten, die dafür und dagegen sprechen auseinander gesetzt und sehe unter der Promisse, dass dies kein Dauerzustand werden soll, das Einführen von ausländischen Hunden positiv.
Zu den THs, die sind genauso unterschiedlich wie die Tierschutzvereine der Welt. Auch da gibt es sone und solche.
: Tierschutz ist kein Anlaß zur Freude, sondern eine Aufforderung, sich
: zu schämen, daß wir ihn überhaupt brauchen
: Prof. Dr. theol. Erich Grässer
Traurig, das ist wahr.
: Wenn wir die Situation in Spanien ändern wollen, dann reicht es
: keineswegs nach geeigneten Adoptivfamilien für Hunde aus Spanien in
: Deutschland zu suchen.
Nee, reicht nicht. Aber, wie schon gesagt, ich sehe beide Seiten als Teil eines Ganzen. Welche man für sich persönlich als notwendiger und ansieht und seine Enerigien dafür gibt, das muss man entscheiden. Wichtig finde ich beides. Und beides seriös und verantwortungsvoll, was offensichtlich einer der schwierigsten punkte zu sein scheint.
: Nur durch ständige Kastrationskampagnen können wir das Leiden und das
: Elend der Hunde irgendwann in den Griff bekommen . Parallel dazu muß
: sich die spanische Bevölkerung und müssen sich die spanischen
: Behörden dem Thema Tierschutz positiv öffnen.
D`accord.
: Nur so kann man die Elendsspirale stoppen und den Kreislauf des
: Leidens unterbrechen!
Ja, das ist das große Ziel.
: Nicht nur Streuner und Tierheimhunde müssen kastriert werden, sondern
: auch Hunde die einen Besitzer haben. Denn deren Welpen gilt es später
: wieder zu retten, medizinisch zu versorgen oder vor dem Leiden und
: Elend zu schützen.
Deshalb biten einige Vereine Kastrationen für die Anwohner an, äh, natürlich für deren Tiere. ;-) Sollte auch so sein. Nur braucht es dafür eben auch oft Aufklärung, selbst wenn es kostenlos angeboten wird.
: Streuner sollten kastriert, medizinisch versorgt und gekennzeichnet
: werden, um diese dann an der gleichen Stelle wieder auszusetzen.
Passiert ja durchaus auch. Auf Teneriffa zum Beispiel werden immer Hunde wieder an ihre Plätze gebracht und weiterhin versorgt, da das TH sonst aus allen Nähten platzen würde.
Für mich gibt es nicht den einen Königsweg. Das gehört für mich zusammen. Ich akzeptiere, dass dies jemand anders sieht, aber habe für mich meine Postion gefunden, die sich zum Großteil mit deiner deckt. Für mich schließt das eine Tiervermittlung nicht aus. Die schwarzen Schafe dieser Zunft gibt es, leider. Aber seriöse Vermittlung ist in meinen Augen keine Augenwischerei. Und dass seriöse Vermittlung eine Menge erfordert, das hab ich oft genug gesehen. Für die Hunde, die bei mir in Pflege waren hat es ein neues und gutes Leben gegeben. Das ist nicht viel im Bezug auf das Gesamzproblem, aber für diese Hunde ist es alles was sie hatten. Ihr Leben.
Grüße,
Yna