Heimhund geht nur mit mir Gassi; bleibt nicht alleine; :: Hundeerziehung + Soziales

Heimhund geht nur mit mir Gassi; bleibt nicht alleine;

von Carsten(YCH) am 01. September 1997 17:59

Liebe Hundefreunde,
seid ein paar Tagen habe ich einen jungen (14 Monate) Golden Retriever Mischling bei mir aufgenommen. Der Hund hat sich recht gut eingewöhnt, obwohl er trotz seines kurzen Lebens schlimmes Erfahren hat (Härte, Härte... keine Pflege ...; vom Tierschutz gerettet... drei Monate Tierheim...).
Sitz, Platz, Komm, Leine gehen; das klappt schon recht gut. Problematisch wird es, wenn der kleine Kerl ohne mich bleiben soll (er schafft jetzt drei Minuten).
Außerdem geht er nur mit mir und keinem anderen Gassi.
Klar, daß er froh ist ein neues Herrchen gefunden zu haben, und das er mich nicht wieder verlieren möchte, aber gelegentlich muß ich mich ja auch von ihm trennen können, ohne Theater.
- Ich halte nur eine sanfte Erziehung für sinnvoll -
Wer kann mir helfen, wer hat ähnliche Erfahrungen?
Interessant fand ich die Bemerkungen unter - Wie kann ich meinen Welpen-, trifft daß auch für ältere Hunde zu?
Ich habe von einem amerikanische Autor gehört, der ein Buch zum Thema Hunde aus dem Heim (auch in deutscher Übersetzung veröffentlicht hat); kennt jemand Autor und/oder Titel?
Vielen Dank für Euer Interesse; dieses Board ist eine excellente Einrichtung

von Petra Führmann(YCH) am 01. September 1997 18:12

Hallo!

Hier erst einmal ein paar Literaturtips:

"Der unverstandene Hund" von Brunner
"Wer ist hier der Boß" von Nicolas Dodman
"Schwieriger Hund - was tun?" von Tortora

Hier ein paar Tips in Kürze (Du kannst mich gerne ausführlicher Fragen, aber ich habe jetzt nur kurz Zeit):

Bis zur Besserung solltest Du Deinen Hund nicht alleine lassen, damit sich seine Angst nicht noch zur Panik steigert oder noch mehr festigt.
Du mußt ihn schritt weise ans alleinebleiben gewöhnen. Fang damit an, daß er nicht mit ins Bad darf. Er soll dadurch erst einmal lernen, in der Wohnung alleine in einem Zimmer zu bleiben. Du kannst die Zeiten so vorsichtig verlängern, daß er nie unruhig wird, also immer nur knapp an seine Schmerzgrenze. Der nächste Schritt ist Müll runterbringen oder die Zeitung holen ohne ihn. Klappt das, gehst Du nur noch mit "richtigen" Schuhen, Jacke und Schlüsselbund Zeitung holen, also so, wie Du sonst weggehen würdest. Auch hier steigerst Du die Zeiten sehr langsam und vorsichtig.

Gerät er einmal doch in Panik in Deiner Abwesenheit und pinkelt oder macht etwas kaputt, darfst Du ihn beim Zurückkommen auf keinen Fall bestrafen, seine Angst würde dadurch nur noch größer werden.

Verabschiede Dich nicht beim hinausgehen und beachte seine Freudentänze beim Zurückkommen nicht! Dein Kommen und Gehen durch die Haustüre darf auf keinen Fall irgendwie aufregend sein.

Wenn Du soweit bist, daß Du etwa fünf Minuten wegbleiben kannst (bitte immer mit richtiger ZeremonieSchuhe und Jacke anziehen, Schlüsselbund nehmen etc.), fange damit an, ihn vor dem Weggehen ca. 15 Minuten überhaupt nicht zu beachten. Dadurch wird der Bruch etwas geringer für ihn.

Das alles hört sich erst einmal gut an, ist aber sehr zeitaufwendig. Ich hoffe, Du mußt nicht nächste Woche wieder arbeiten gehen......

Sehr unterstützend wäre eine Bachblütentherapie!

Gruß

Petra

von Sonja Gerberding(YCH) am 02. September 1997 08:08

Hallo Carsten,

ich schließe mich den Empfehlungen von Petra an.
Das wichtigste ist jetzt zunächst, daß der Hund zu Dir und zu Menschen im allgemeinen
Vertrauen faßt. Im Magazin findest Du einen Bericht „Welpe - allein zu Haus". Im Prinzip
kannst Du mit Deinem neuen Kumpanen auch so vorgehen.

Wenn Du das Alleinsein trainierst, achte darauf, daß keine Sachen von Dir wie z.B. Schuhe in Reichweite des Hundes sind. Dinge zu zerkauen, besonders die von „Herrchen" helfen dem Hund seine Spannungen abzubauen. Statte ihn mit reichlich Büffelhautknochen aus. Zerstörungswut ist keine Schikane oder „Strafe"
für „Herrchen" sonder eine Art „Hilferuf".

Gewöhne ihn langsam an die Menschen, die außer Dir noch mit ihm „Gassi" gehen möchten.
Lasse die Leute Dich und Deinen Hund auf Spaziergängen begleiten.

Du wirst viel Geduld brauchen und ich hoffe wie Petra, daß Du Dir einige Zeit von der Arbeit frei genommen hast. Wenn Du magst, maile mir doch die ganze Geschichte so ausführlich wie möglich.
Was weißt Du über die Vergangenheit Deines Hundes? Wie verhält er sich „im Alltag", wie gegenüber Mensch und Tier? Wie verhältst Du Dich ihm gegenüber? Wie sieht der Tag Deines Hundes aus?
Was erwartest Du von Deinem neuen Freund? Etc...
Möglicherweise kann ich Dir den einen oder anderen guten Tip geben.

Liebe Grüße
Sonja

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