Übermotivierter Hund :: Hundeerziehung + Soziales

Übermotivierter Hund

von Lena(YCH) am 06. April 1999 11:40


Hallo,

ich habe mir vor 8 Monaten einen Boxer-Labrador-Rüden aus dem Tierheim geholt, sein Name ist "Rusty" und er wird auf ca. 2 Jahre geschätzt (vom Tierarzt), man weiß allerdings nichts über seine Vergangenheit, da er ausgesetzt gefunden worden ist. Nun zu meinem Problem mit "Rusty": Er ist sehr gutmütig im Umgang mit Mensch und Tier, bewegungsfreudig und übermotiviert. Was ich mit übermotiviert meine? Er kann sich kaum auf eine Übung konzentrieren, denn wenn ich beginne ihn zu loben, gerät er völlig außer sich, springt um mich herum wie verrückt und ich muß ihn erst mal wieder beruhigen. Das macht das Training mit ihm sehr schwer. Ich schaffe es zwar ihn ohne Umwege zu mir zu rufen, doch ein "Sitz" funktioniert für ca. 5 Sekunden, dann ist er schon wieder hoch und führt seinen Freudentanz auf. Ich kann gar nicht beute- oder belohnungsorientiert mit ihm arbeiten, da ihn so etwas noch mehr aufregt. Wenn ich den Ball in die Hand nehme, dann bellt "Rusty" ohne Unterbrechung, bis ich ihn werfe, ist jedoch viel zu
unkonzentriert...somit kann ich auf dieses Verhalten keine Gehorsamsübung aufbauen. Im Haus selbst verhält er sich zum Glück ausgeglichener.
Ich hätte gerne Tips, wie ich seine Energien in die richtigen Bahnen umleiten kann und wie man einen derart übermotivierten Hund richtig belohnt.
Hoffentlich kann mir jemand von euch helfen,

vielen Dank im voraus

und liebe Grüße

Lena

von Bine(YCH) am 11. April 1999 09:40

Hallo Lena,

meine Erfahrungen ziehe ich aus diversen Buechern, von anderen Hundebesitzern und durch meine Golden Huendin, die auch sehr lebhaft ist.
Manche Hunde brauchen ein stuermisches Loben andere nur ein kurzes 'brav gemacht', vielleicht solltest du deinen nur ganz kurz loben um ihn nicht so 'aufzupeitschen'.
Den Ball wuerde ich erst mal ganz weg lassen (nur zum Spielen)
Und die Uebungsstunden wuerde ich sehr kurz halten, wenn er sich nur 5 Min. konzentrieren kann, dann uebe auch nur 5 Min. und steigere das ganze langsam.
Wenn er nur 5 Sek. Sitz machen kann, dann lass ihn auch nur 5 Sek. sitzen oder besser noch 4 Sek. damit du den Sitz befehl wieder aufheben kannst und steigere den Sitzbefehl dann langsam sekunde um sekunde.
Lass Euch beiden Zeit, wie du ja schon geschrieben hast weist du nichts von seinem Vorleben also fange am besten wie mit einem Welpen an immer nur ganz kurz.
Ich kann mir gut vorstellen, dass du gerne und viel mit ihm trainieren willst, aber halte dich etwas zurueck, auch wenn's schwehr faellt, ich habe meine auch teilweise ueberfordert und so dauerte es zum Schluss viel laenger als wenn ich gleich langsammer gemacht haette.

Ich hoffe es hilft dir ein bisschen.

Liebe Gruesse und Erfolg
Bine

von Anita(YCH) am 12. April 1999 11:53

:
: Hallo Lena !
Ich wuerde es mit Agility versuchen. Es ist zwar am Anfang etwas muehsamer mit einem uebermuetigen Hund als mit einem ruhigen, aber meine Westie-Huendin ist ein Energiebuendel wie sie im Buche steht und so tobt sie sich am Parcours so richtig aus und ist im taeglichen Leben, dafuer ruhig und ausgeglichen. Sie folgt in der Zwischenzeit (sie ist 6 1/2 Jahre alt) auch sehr, sehr brav (sie ist und bleibt natuerlich ein Terrier und hat manchmal so ihre eigene Meinung). Aber ich persoenlich lege keinen Wert darauf ob mein Hund z. B.: nun so perfekt Fuß geht wie es in der Unterordnung verlangt wird, mir ist nur wichtig, dass sie bei mir bleibt und wenn ich sie rufe, dass sie kommt. Auf jeden Fall habe ich mit Agility sehr gute Erfahrungen gemacht.
Liebe Gruesse
Anita

von Gillas und Rusty(YCH) am 12. April 1999 22:43

Liebe Lena

Erstmal musste ich schmunzeln, als ich Deinen Bericht las. Auch ich habe einen übermotivierten Hund, und auch er heisst Rustysmiling smiley)) Wir machen Agility und üben allegemein im Bereich Unterordnung. Wichtig ist, WIE ein Lob ausgesprochen wird. Sobald unsere Stimme zu motiviert und überschwenglich wird, springt der Hund auf. Also ruhiges, leises Lob, feines Kraulen am Kopf. Sobald er aufspringt korrigierst Du ihn mit "Nein" und z.Bsp. Sitz, dabei ganz ruhig bleiben. Erst, wenn er die Übung korrekt ausführt kommt Dein ruhiges Lob. Immer nur kurz üben, nachher wieder spielen. Wenn Du ihn "beruhigst" (mit Streicheln, Reden) kann es sein, das Du sein Verhalten verstärkst.
Wie sieht es sonst mit seiner Auslastung aus? Er scheint sehr vital zu sein (wie meinersmiling smiley) Hast Du die Möglichkeit, ihn richtig austoben zu lassen, ev, auch Radfahren in geeignetem Gelände? Auch richtiges Spielen kann Dir helfen. Vielleicht hast Du schon von der Methode von Ekhard Lind gehört, ich mache das seit kurzem mit meinem Rusty. Es gibt hierzu Bücher und Videos, auch Kurse werden angeboten. Auf jeden Fall sollte Dein Hund erstmal den ersten Dampf ablassen können, bevor es ans Üben geht. Falls Du Lust hast, kannst du mich auch mal direkt anmailen, würde mich freuen von unseren Namensvetter zu hören.

Liebe Grüsse
Rusty

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