von andreas(YCH) am 03. Januar 2001 13:58
Hallo Martin,
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vielleicht bin ich zu einfach strukturiert, wenn ich das gar nicht so komplex finde ;-)
: Das mit dem würger funktioniert oft überhaupt nicht. Wir haben Mirko ins stachelhalsband laufen lassen (asche auf meine haupt !!!). Der erfolg war null-komma-null. Ein (wild)hund, der sich von schmerz bei der jagd zu früh abhalten läßt, wird nicht alt.
Ja eben, unangeneme körperliche Einwirkung muß der Hund bei der Jagd wegstecken. Habe neulich einen Bericht über Wildschweinjagd in Australien gesehen, in dem grosse, massige Hund mit Brustpanzern geschützt zum Jagen verwendet wurden.
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: : Du überliest den Unterschied, daß Billy nicht gewürgt wurde, da er ein Geschirr mit gepolstertem Brustteil anhatte und kein Halsband oder Würger.
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: Aber das ist der punkt: Von den beinen geholt zu werden ist für einen hund eine viel wirksamere strafe, als man zu glauben geneigt ist. Er ist nämlich hilflos und weiß nicht, wie es kam.
Aus vollem Lauf in die Leine zu knallen und auf den Rücken zu fliegen ist Deines Erachtens dann erfolgreich, wenn kein Würger verwendet wird und mit Würger nicht? Und wenn das Hineinlaufen in Leine und Geschirr nicht nachhaltig genug ist, was kommt dann?
: : C&B war dafür, daß er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich richtete und nicht mehr auf die Wildschweine.
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: Und genau dieser punkt gehört mit dazu: Die ergebnisse der laborforschung sagen eindeutig, dass eine strafe weit wirksamer ist, wenn begleitend ein alternativverhalten bestärkt wird.
Ich sehe hier beim besten Willen kein Alternativverhalten, das der Hund an den Tag legt. Ich würde mich über jeden Hund wundern, der in solch einer Situation nicht "verdutzt", und wohl auch hilfesuchend zu seinem Menschen schaut. Allerdings ist in diesem Moment der Handlungsablauf doch längst -zwangsweise- beendet. Der Hund ist ja nicht freiwillig stehengeblieben und hat statt des Jagens zur Halterin geschaut.
:Hervorragend wäre es gewesen, wenn du beim lospreschen noch einen warnlaut gebraucht hättest, einen, den der hund bisher nicht oder kaum vernommen hat. Der wäre totsicher intensiv mit verknüpft worden. Und dann ist man aus dem schneider.
Den Warnlaut (das Abbruchsignal das ich immer verwende) sollte auf jeden Fall dabei sein, für künftige Fälle.
Was mir aber bei dieser Diskussion auffällt: offenkundig wird eine massive Strafeinwirkung auf den Hund als notwendig angesehen. Die kann für den einen Hund so oder so aussehen, mal mehr oder weniger sanft, das Prinzip ist das Gleiche. Dass man da schnell auf die verschiedenen hinlänglich bekannten Methoden und Hilfsmittel kommen kann, sollte Euch da doch sicher bewußt sein.
Strafe muß sein?
Viele Grüsse,
andreas