Was Bambuli schon kann :: Clickertraining

Was Bambuli schon kann

von ChristineHd(YCH) am 03. April 2001 13:32

Für alle interessierten, der neueste Stand:

Bambuli ist inzwischen recht cool geworden, geht an Menschen ohne Leine vorbei, macht sitz bei Joggern und Radfahrern, stört sich an keinen Geräuschen mehr und beginnt in kleinsten ansätzen, Spielaufforderungen mir gegenüber zu machen.
Ich kann stehenbleiben und mich mit Leuten unterhalten, sie setzt sich dann neben mich oder geht sogar schon mal hin und schnüffelt.
Mit Hundesprache hat sie noch so ihre Schwierigkeiten, aber sie geht optimistisch und positiv auf Hunde zu!
Sie bringt papierbälle und macht schon kleinste Zerrspiele mit Socken, turnt auf meinem tisch rum (ähm), und liegt abends neben mir, wenn ich am Computer sitze. Sie räumt den Balkon auf und hortet die Schätze in ihrem Körbchen, bellt vor dem Gassigehen und freut sich wahnsinnig, wenn ich nach Hause komme.
Und die Wohnung verläßt sie mal mehr, mal weniger gut.
Sie normalisiert sich zunehmend, reagiert auf kleinste Handzeichen und macht inzwischen einen Quietschvergnügten und manchmal auch schon schelmischen Eindruch:-)
C+B für den Menschen, daß sich Geduld eben doch (zumindest meist) lohnt:-)
Liebe Grüße
Bambuli + Familie

von Stephanie+Frechdachs(YCH) am 03. April 2001 20:55

:Hallo Christine,


Für alle interessierten, der neueste Stand:

Ja, bin immer schon gespannt, ob es etwas neues von Euch gibt.
Es ist toll, suuuper toll, wie sich Deine Bambuli gemacht hat. Du kannst stolz sein und wir können etwas von Dir lernen. Endlich hat es die Hündin gut, sie hat es verdint.
Hättest Du nicht lust mal ein paar Einzelheiten hier ins Forum zu schreiben, z.B. wie Du ihr das Vertrauen zu den Menschen gegeben hast , wie Du es geschafft hast, das sie spielt. Das würde viele interessieren.
Wie eine Art Erzählung .
:

Du schreibst :
:
: reagiert auf kleinste Handzeichen

Wenn man so überlegt, wie die Hunde miteinander reden, müßte das doch eigentlich jeder Hund bei jedem Menschen machen. Denn untereinander reden die Hunde ja auch mit kleinsten feinsten Signalen. Meine Frage kannst Du mir schreiben wie Du das geschafft hast. Wie macht man das ?

Weiter so Du schaffst noch alles was Du willst. Super toll.

liebe Grüße

Stephanie+Frechdachs

von ChristineHd(YCH) am 04. April 2001 17:06

Hallo Stephanie

: Hättest Du nicht lust mal ein paar Einzelheiten hier ins Forum zu schreiben, z.B. wie Du ihr das Vertrauen zu den Menschen gegeben hast , wie Du es geschafft hast, das sie spielt. Das würde viele interessieren.
: Wie eine Art Erzählung.
Ups, das würde ja ein Roman werden:-) Hmm, aber so einfach ist das gar nicht zu sagen.
Meine Grundhaltung: Mir ist bewußt, daß sie eine schlimme Vergangenheit hat und ein traumatisierter Hund war, aber ich hänge mich daran nicht auf. Ich registriere ihre Ängste, ohne sie zu bemitleiden oder sie zu hätscheln und ohne sie zu überfordern aber stetig zu forden.

Hauptziel: Ich bin ihr Rudel, und was ihr Rudel macht ist in Ordnung und ohne Gefahr. An mir kann sie sich orientieren und das macht sie auch.
Ein für sie sehr beeindruckendes Erlebnis: Wir waren im Wald, relativ am Anfang, gingen aber nicht den üblichen Weg zurück, sondern kreuz und quer und kamen von einer ganz anderen Seite zum Auto. Sie staunte Bauklötze sozusagen, daß ich das Auto finden kann:-)
Wenn uns Menschen begegnen, dann "sehe ich diese Menschen nicht", ich gehe so weiter, als ob es sie nicht geben würde. Anfangs, wenn wir 2-3 Meter vorbeiwaren, gabs C+B. Dann kam nach den Menschen Sitz, C+B. Damit stoppte ich bei ihr den Teufelskreis "kopflose flucht". Inzwischen bleibt sie nach Menschen stehen und schaut mich an, manchmal mache ich noch c+b, manchmal nicke ich nur kurz und manchmal igoriere ich es.
Wichtig: Anfangs und auch jetzt ist sie in ALLEN Situationen, in denen sie evtl panik kriegen würde, an der leine. Sie hat keine Gelegenheit zu flüchten, es würde ihre Angst nur bestätigen, ich lasse sie dadurch aber auch nicht alleine. Und so hat sie das eben gelernt, sie ist noch nicht 100 % sicher, aber heute ging ich durch den Park, viele Leute, Kinder, wir gingen eine dreispurige Hauptstraße (fremde Umgebung für sie war es auch) im Berufsverkehr, warteten an der Ampel in einer kleinen Gruppe, alles kein problem:-) Typ mit Schubkarren kam, Raddfahrer mit rumpelnden Anhänger, LKWs: Sie war zwar nicht völlig entspannt, zog aber ihre Rute nicht ein, und kam kein einziges Mal in Panik.

Das mit den kleinsten Signalen ergibt sich aus dem Umgang mit meinen Hunden. Platz und Hier und Fuß kennt Bambuli im Grunde nur als Sichtzeichen, Hörzeichen haben wir nicht geübt. Ich mache nie große Gesten und dadurch ergibt es sich irgendwie von selbst, daß der Hund auch keine großen Gesten sucht. Fuß zeige ich mit der rechten Hand, mit Zeige- und Mittelfinger winke ich zweimal. Für sitz geht der Zeigfinger in einem kleinen Kreis nach oben, eine Bewegung von ca. 3-5 cm. Bei Platz tippe ich einfach auf den Boden.
"Hier" ist eine kleine Handbewegung und ein Schritt rückwärts.
Wie man dass schafft ist schwer zu erklären, ich konzentriere mich auf mein Ziel und vermittle es dem Hund mit Körpersprache, Anfangs nahm ich auch ein leckerli in die Hand.

Das mit dem Spielen habe ich anfangs geclickert, jetzt nur noch gelegentlich, habe mit Papierbällchen mit leckerli gefüllt angefangen, habe dann Socken mit Leckerli gefüllt, behutsam geworfen, später dann von ihr weggezogen, erst Fangen geclickert, dann Halten geclickt, dann habe ich leicht gezogen, sie hat gehalten, c+B (Socken), und jetzt zieht sie, schon relativ energisch und fängt auch schon eifrig den Socken. Bringt sie ihn, clicker, nimmt sie ihn und trägt ihn in ihr Körbchen, dann ist das ja auch schon Belohnung:-) Meist bringt sie aber.

: Weiter so Du schaffst noch alles was Du willst. Super toll.
Danke für dein Vertrauen, aber Bambuli hat da noch ein Wörtchen mitzureden, sie zeigt mir ihre momentanen Grenzen, aber ich bin sehr zuversichtlich, daß sie eines Tages wirklich überwunden hat.
:
Sie kommt inzwischen mit vielem sehr gut zurecht, ich muß sie nicht viel rufen, eigentlich fast nie, sie klebt aber nicht an mir wie Uhu, sie ist schon recht selbstbewußt geworden und geht aufrecht durch die Welt. Aber sie hat eben gelernt, daß ich bescheid weiß in der Welt und sie glaubt mir das und ich denke, diese Bindung oder wie immer man es nennen will, ist das wichtigste?

Heute haben wir im Garten Bekannte besucht, sie hat sich ein Loch gebuddelt (und ein paar Blumen mit raus) und ist dann eingeschlafen:-) Und das im Abstand von ca. 5 m zu fremden Menschen. Was will man mehr?
Nur, daß sie die Wohnung verläßt, das fällt ihr manchmal noch schwer, wird aber auch jetzt rasant besser:-)
Liebe Grüße
ChristineHd

von Sabine(YCH) am 05. April 2001 07:31


Hallo, christine,

: Das mit den kleinsten Signalen ergibt sich aus dem Umgang mit meinen Hunden. Platz und Hier und Fuß kennt Bambuli im Grunde nur als Sichtzeichen, Hörzeichen haben wir nicht geübt. Ich mache nie große Gesten und dadurch ergibt es sich irgendwie von selbst, daß der Hund auch keine großen Gesten sucht. Fuß zeige ich mit der rechten Hand, mit Zeige- und Mittelfinger winke ich zweimal. Für sitz geht der Zeigfinger in einem kleinen Kreis nach oben, eine Bewegung von ca. 3-5 cm. Bei Platz tippe ich einfach auf den Boden.
: "Hier" ist eine kleine Handbewegung und ein Schritt rückwärts.

Ja, das ist es. Das zu beschreiben , ist schwer. Dieses "Feeling" zwischen Mensch und Hund, aber ich kenne das, bei meinen beiden Hunden. Und dann , wenn man es so mit zwei verschiedenen Typen zu tun hat - einmal der Tunichtgut und Draufgänger Oscar, bei dem ich jederzeit auf den Sprung sein muß, weil einfach offen ist und lustig, ausgeglichen und temperamentvoll und zum anderen die unsichere Bessy, die in Stresssituationen die Sicherheit beim Menschen sucht - da ist man dann so richtig gefordert. Doch gerade das ist das spannende, wenn man im Ergebnis diesen Umgang hat, und die Arbeit mit beiden doch auf vertrauen und Bindung basiert.

Tschau Sabine



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