C&B auch fürs Kombinieren? :: Clickertraining

C&B auch fürs Kombinieren?

von Nancy(YCH) am 26. Juli 2001 17:08

Hallo Yorkies!
Ich clickere erst seit kurzem, und habe daher auch noch einige Fragen.
Ich habe neulich mit meiner Hündin einige Kreativitätsübungen gemacht. Das klappt auch prima, denn sie bietet mir von sich aus immer einiges an, und ist darin auch ganz schön hartnäckig.
z.B. habe ich immer geclickt, wenn sie ein neues Verhalten gezeigt hat. Jetzt war folgendes:
sie stupst mich mit der Nase an C&B - sie bellt C&B - sie berührt mich mit der Pfote C&B - andere Pfote C&B - sie bellt und berührt mich gleichzeitig mit der Pfote; so, jetzt war ich ratlos. Ich habe es einfach ignoriert, und gewartet, bis sie ein neues Verhalten gezeigt hat (in dem Fall sich hinlegen), dann C&B und Schluss.
Jetzt bin ich mir aber total unsicher, ob ich richtig gehandelt habe. In dem Moment wusste ich absolut nicht, wie ich reagieren sollte, denn eigentlich hat sie ja bereits beide Dinge schon gezeigt, aber andererseits ist es ja äusserst kreativ gewesen (wenn der Alten die Pfote alleine nicht mehr reicht, dann bell ich eben noch dazu).

Viele Grüße,
Nancy und Kim, die sich immer einiges einfallen lässt um an ihr C&B zu kommen!

von Dorothee(YCH) am 26. Juli 2001 18:52


: Hallo Nancy,
:... einige Kreativitätsübungen gemacht....
Toll, dass sich Kim schnell auf das neue Lernsystem "Clickertraining" eingelassen hat. Wie alt ist sie denn, und wie wurde sie zuvor trainiert? Da hast du Glück und bestimmt noch viel Freude mit solch einem willigen und kreativen Hund.

.... - sie bellt und berührt mich gleichzeitig mit der Pfote; so, jetzt war ich ratlos....
Wenn es Dir tatsächlich nur um die Aktivität/Kreativität allgemein ging, kannst du ja nichts falsch machen. "Etwas zu tun" soll einfach für den Hund positiv verknüpft werden - was dir ja auch gelungen ist. Etwas vorsichtig wäre ich bei Clicks im Zusammenhang mit Bellen. Je nach Rasse (manche sind ziemlich auf Bellen/Lautäußerungen disponiert, andere weniger bis gar nicht) würde ich Bellen bzw. Verhaltensweisen in Kombination mit Bellen eher nicht clicken - oder hast Du keine empfindlichen Nachbarn? Das Bellen festigt sich meiner Erfahrung nach ziemlich schnell, wird eine richtige Angewohnheit, die später vielleicht lästig wird bei weiterem Training. Also Vorsicht am Platz. Da dir dein Hund ja sowieso schon zahlreiche Verhaltensweisen anbietet, macht es ihr sicher nichts aus, auf einige Clicke verzichten zu müssen, weil sie bei der Übung bellte.



....r aber total unsicher, ob ich richtig gehandel.... absolut nicht, wie ich reagieren sollte,...
Solche Situationen kommen manchmal vor - man ist einfach überfragt im Moment. Ich entscheide in dem Moment meistens dann aus dem Bauch raus, ohne viel nachzudenken und meistens hat sich dies bisher als richtig bestätigt. Aber andererseits braucht man auch nicht allzu unsicher sein, ein "falscher" Click ist nicht ssssssssoooooooooo schlimm.
Viel negativer würde es sich auswirken, wenn man einem zaghaften/passiveren Hund einen ersten Verhaltensansatz irrtümlich nicht bestärkt - aber dieses Problem hast Du ja nicht :-)
Viele Grüße, und viel Erfolg weiterhin,
Dorothee

von Nancy(YCH) am 26. Juli 2001 19:57

:
:Wie alt ist sie denn, und wie wurde sie zuvor trainiert?
Sie ist jetzt 1 1/2 Jahre. Ausgebildet habe ich sie eigentlich ausschließlich über LindART und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Daran habe ich auch nicht vor, etwas zu ändern, da es prima klappt und sie eine tolle Unterordnung läuft. Ich clickere eigentlich nur, um ihr Kunststückchen beizubringen, und weil ich es einfach interessant finde. Außerdem ist es eine tolle Beschäftigung für den Hund! Auch für die Grunderziehug würde ich den Clicker auch in Zukunft nicht nehmen, weil es mir persöhnlich zu umständlich und auch zu langwirig ist. (immer den Clicker mit sich rumschleppen, immer aufpassen, dass man den richtigen Augenblick für den Click nicht versäumt...) Da gehe ich dann doch lieber den herkömmlichen Weg (was nicht heißen soll, dass ich nicht für eine möglichst gewaltfreie Hundeausbildung bin!!!) Aber ein gelegentlicher kleiner Anschiss hat auch noch keinem Hund geschadet, und lässt den Hund nicht weniger eifrig oder freudig werden.

...ein "falscher" Click ist nicht ssssssssoooooooooo schlimm.
Ich glaube auch nicht, dass ihr das geschadet hätte. Sogar eher im Gegenteil, ich habe sogar das Gefühl, dass sie das eher noch anstachelt, sich etwas neues auszudenken, als wenn sie für alles bestätigt wird.
Manchmal braucht es zwar eine Weile, bis sie sich etwas Neues ausdenkt, da sie viele Sachen sehr häufig zeigt (z. B. Pfote geben oder Bellen) und erst nach einigen heftigen Versuchen schnallt, dass das nichts mehr bringt, und sie etwas anderes zeigen muss. Aber das macht ja nichts, denn sie gibt ja nicht auf, auch wenn eine Weile nichts kommt. Schlimmer wäre es wenn sie aufgeben würde, weil sie denkt, ooochh, da kommt ja doch nichts mehr, egal wie eindrucksvoll ich sie angebettelt habe...
Und das mit der Anbellerei kommt, daher, dass sie das Prinzip erlernt hat: Wenn ich etwas will, dann muss ich Bellen (sie hat im Schutzdienst erlernt, durch anhaltendes Bellen die Beute zu fordern; außerdem hat sie als Welpe das "Gib Laut" über dasselbe Prinzip gelernt). Von daher lasse ich ihr das auch, ansonsten fängt sie noch an im Schutzdienst den Helfer durch Pföteln oder Männchen machen zu bestechen... *ggg*

Liebe Grüße
Nancy

von Dorothee(YCH) am 26. Juli 2001 21:23


:Hallo Nancy,

...aber ein gelegentlicher kleiner Anschiss hat auch noch keinem Hund geschadet, ...
Woher weißt Du, dass das noch keinem Hund geschadet hat?????
Hört man übrigens auch oft in Bezug zur Kindererziehung "So eine Ohrfeige hat doch noch keinem Kind geschadet....... :-(("


....s sie das Prinzip erlernt hat: Wenn ich etwas will, dann muss ich Bellen (sie hat im Schutzdienst erlernt, durch anhaltendes Bellen die Beute zu fordern; außerdem hat sie als Welpe das "Gib Laut" über dasselbe Prinzip gelernt). Von daher lasse ich ihr das auch....
Dann hast Du aber wohl versäumt, das ganze Verhalten unter Signalkontrolle zu bringen.

, ansonsten fängt sie noch an im Schutzdienst den Helfer durch Pföteln oder Männchen machen zu bestechen....
Kleiner Scherz am Rande. Mit Sicherheit würde sich ihr Verhalten (hier das fordernde Bellen im Schutzdienst) nicht verändern, da es eine völlig andere Situation mit anderen Lernverknüpfungen ist, als iz.B. in der Unterordnung oder im Alltag.

Grüße,
Dorothee

P.S. Hunde sind sich nicht bewußt darüber, ob gerade "Zeitvertreib", "Kunststückchen" oder "Unterordnung" ist, Training ist Training.....
LindART und Clickertraining sind sehr gegensätzliche Lernsysteme. Berichte doch mal in einiger Zeit, solltest Du weiterclickern, wie der Hund darauf reagiert hat.

von Nancy(YCH) am 27. Juli 2001 08:12


: Woher weißt Du, dass das noch keinem Hund geschadet hat?????
Das dachte ich mir, dass das kommt! Aber wenn ich einem jungen Hund das komm beibringe, dann funktioniert das auch super über positive Bestärkung (immer Leckerle, wenn der Kleine kommmt, viel loben...) Aber irgendwann kommt dann der Punkt, wo der vor ihm aufspringende Hase viel interessanter ist als das Leckerchen in Aussicht, wenn sie auf mein Rufen reagiert. Und dann greife ich eben ein. Dazu möchte ich sagen, mein Hund bekommt keine Watsche von mir, und ich halte auch nichts davon, den Hund am Nackenfell zu schütteln! Aber in meinen Augen eine gute Methode dem Hund schmerzfrei zu zeigen, dass das was er gerade gemacht hat, absolut daneben war, ist das auf den Rücken drehen des Hundes! Denn das ist absolut wirksam und eindeutig für den Hund. Und ich treffe oft genug Hunde beim Spazierengehen, deren Besitzer oft 10 Minuten damit verbringen, ihrem Hund, der irgendwo gerade bei einem hübschen Hundemädchen steckt, geduldig nachzurufen. Fiffilein, jetzt komm doch endlich, Leckerle!! Und den Hund interessiert etwas anderes im Moment viel mehr, als das Leckerchen. Und das ist mir wirklich zu blöd!! Dann renn ich halt hin, schmeiß meinen Hund auf den Rücken, und das muss ich dann 1 oder 2 Mal machen, und dann kommt der Hund auch immer sofort wenn ich ihn rufe, und er kann sich seine Belohnung abholen.
Oder was soll ich denn bitte machen, wenn mein kleiner rotzfrecher Welpe von 4 Monaten plötzlich auf eine Dogge losgeht?? (war wirklich so, aber nicht im spielerischen, sondern wirklich biestig!) Also in so einem Falle muss ich mir auch etwas einfallen lassen, denn wenn ich da nicht handle, macht er es beim nächsten wieder.
Und jetzt möchte ich dir mal ein Beispiel nennen:
Beim Gassi gehen treffe ich öfter eine Frau, die früher immer einen Mischling namens Dingo hatte. Sie ist nur für positive Bestärkung und würde mit ihrem Hund niemals schimpfen. Aber leider hat sie es auch nicht fertig gebracht, ihren Hund über positive Bestärkung so zu erziehen, dass er auch bei großer Ablenkung gehorcht. Auf jeden Fall kam es wie es kommen musste: Eines Tages springt beim Spazierengehen eine Katze über den Weg, Dingo hinterher, beide über die Straße, Auto kommt und überfährt Dingo. Jetzt haben sie wieder einen Hund, und der arme Kerl darf nur noch an der Flexi-Leine spazieren gehen, weil die Besitzer Angst haben, dass so etwas wieder passieren könnte.
Und da frage ich mich, was ist nun besser, sein Leben an der Leine fristen, oder mal einen kleinen Anschiss kassieren (was einem Hund mit durchschnittlicher Härte noch nie geschadet hat; was anderes ist es natürlich bei einem Sensibelchen oder einem Hund mit schlimmer Vergangenheit).
So, jetzt werden mich einige hier im Forum wahrscheinlich am liebsten einen Kopf kürzer machen, aber das ist mir egal, denn das ist meine Meinung, und ein Diskussionsforum Archiv ist ja wie der Name schon sagt, dazu da um zu diskutieren.


: Dann hast Du aber wohl versäumt, das ganze Verhalten unter Signalkontrolle zu bringen.
So würde ich das nicht sagen, denn sie bellt nicht übermässig viel, aber wenn sie eben ausprobiert, wie sie an ihre Belohnung kommt, dann probiert sie es eben auch mit Bellen, und das hat ja wohl nichts damit zu tun, dass das Verhalten nicht unter Signalkontrolle wäre. Denn wenn sie sich vor mich hinsetzt, dann macht sie das ja auch ohne Kommando, um auszutesten, ob das ihre Belohnung hervorzaubert.


: P.S. Hunde sind sich nicht bewußt darüber, ob gerade "Zeitvertreib", "Kunststückchen" oder "Unterordnung" ist, Training ist Training.....
: LindART und Clickertraining sind sehr gegensätzliche Lernsysteme. Berichte doch mal in einiger Zeit, solltest Du weiterclickern, wie der Hund darauf reagiert hat.
Also diesbezüglich habe ich keine Angst, denn ich glaube nicht, dass sich LindART und Clickertraining stört, denn ich mische ja nicht die Übungen. Ich arbeite ja die Unterordnung ausschließlich über Lind und bringe ihr Kunststückchen über den Clicker bei. Denn in der Unterordnung wünsche ich mir den Hund in einer hohen Trieblage und Spannung, und deshalb werde ich da auch so weitermachen wie bisher. Der Hund ist zwar beim clickern auch unter Spannung, und in einer Erwartungshaltung, aber das ist etwas anderes wie bei der Beutemotivation. Und wenn ich meinem Hund ein paar Tricks beibringen möchte, kann ich eine so hohe Trieblage meist nicht gebrauchen, und deshalb ist für mich da der Clicker ein sehr guter Weg, einen so durchgeknallten Hund wie meinen, mal ein wenig runterzuholen.

Grüße, Nancy

von Martin + Mirko(YCH) am 27. Juli 2001 14:31

Grüß Dich Nancy,

: Auch für die Grunderziehug würde ich den Clicker auch in Zukunft nicht nehmen, weil es mir persöhnlich zu umständlich und auch zu langwirig ist. (immer den Clicker mit sich rumschleppen, immer aufpassen, dass man den richtigen Augenblick für den Click nicht versäumt...)

Jetzt muss ich mich am freitag nachmittag noch am kopf kratzen. Du musst den clicker schleppen???
Und wenn du lobst (oder wie immer du deinen hund deiner gunst versicherst), dann musst du nicht aufpassen, dass du es im richtigen moment tust?
Und wenn du deinen hund anschnauzt, dann achtest du nicht genau darauf, dass es der richtige moment ist?
Irgendwie stehe ich auf der leitung.

tschüß Martin & Mirko

P.S. Ich sehe mich schon ein MO mit eingebautem clicker basteln. smiling smiley


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