Jagdliche Ausbildung mit Clicker ? :: Clickertraining

Jagdliche Ausbildung mit Clicker ?

von Gisela(YCH) am 18. Februar 2002 13:17

Hallo liebe Yorkies,

da ich (noch) kein Clickerer bin aber schon längere Zeit darüber nachdenke meinen Hund bei der Ausbildung mit dem Clicker zu unterstützen würde mich interessieren ob jemand im Forum schon Erfahrung in der Ausbildung von Jagdhunden, die auch jagdlich geführt werden, hat. Da die Ausbildungsmethoden der Jagdlichen Ausbildung teilweise m.E. schon ziemlich hart sind wollte ich alternativ den Hund mit dem Clicker verständlich machen was er tun soll. Da der Hund ja absoluten Gehorsam zeigen und sehr zuverlässig seine "Arbeit" machen muß bin ich unsicher ob mit dieser gewaltfreien Methode eine erfolgreiche Jagdliche Ausbildung möglich ist.

Liebe Grüße von Gisela

von Tani(YCH) am 19. Februar 2002 12:02

Hallo Gisela,

ich denke viele Dinge lassen sich ganz hervorragend mit dem Clicker ausarbeiten z.B. Apportieren, ruhiges Vorsitzen und halten, schicken, "Stubendressur" (so nennen doch die Jäger den "Grundgehorsam", oder?)..

Bei anderen Dingen (Z.B. Reh- und Hasenrein) denke ich muß auch die Grenze des Clickers (pos. Best.) erkannt werden. Ja ich weiß, gleich werden mir einige wiedersprechen...

Die "Grundidee" die hinter dem Clickern steht (pos. Best., Verhaltensketten, kleine Schritte usw.) lässt sich auf jede Art der Ausbildung übertragen und führt zu tollen hoch motiviert arbeitenden Hunden.

Hast du an bestimmte Dinge in der Jagdausbildung gedacht?

Ich finde es aber mutig von dir, u.U. bei einem Jagdkurs mit diesem albernen Knackfrosch zu arbeiten *g*

Tani

von Anke + Rico(YCH) am 19. Februar 2002 13:35

Hi Tani,

: Bei anderen Dingen (Z.B. Reh- und Hasenrein) denke ich muß auch die Grenze des Clickers (pos. Best.) erkannt werden. Ja ich weiß, gleich werden mir einige wiedersprechen...

Hab gerade die Definitionen nicht parat, aber so wie es in meinem Kopf rumschwebt ist meist eher Reh- bzw. Hasengehorsam gefragt...es sei denn ich will einen Hund nur für die Jagd auf eine spezielle Wildart...oder?

Die Grenze ist wohl dann erreicht, wenn es absolut nichts höherwertigeres gibt, was ich als Belohnung anbieten kann...

: Ich finde es aber mutig von dir, u.U. bei einem Jagdkurs mit diesem albernen Knackfrosch zu arbeiten *g*

Hehe, bin auch aufgefallen, weil ich dem Dozenten weiterhelfen konnte, wie diese afrikanischen Jagdhunde heißen...er munter milde über solche Exoten (alles was nicht JGHV ist) abgelästert und hinterher ganz verschreckt gefragt: sie führen doch keinen RR? Ich: nö, viel schlimmer, ´nen Schäfermix *grins*

Wenn man in einem eher klassich arbeiten (Jagd)Hundekurs ist, sehe ich die Probleme nicht in der Nutzung des Knackfrosches an sich, den könnte man zur Not auch weglassen, sondern dass man viele Übungen ganz anders aufbaut und auf bestimmte Verhaltensweisen völlig anders reagiert...sowas bringt viele Ausbildungsleiter aus dem Konzept, wird als Anzweifeln ihrer Autorität gewertet...der Knackfrosch ist dann nur noch das Tüpfelchen auf dem i...

grüße
Anke + Meute



von Gisela(YCH) am 19. Februar 2002 21:20

:: Hallo Tani,
:
: ich denke viele Dinge lassen sich ganz hervorragend mit dem Clicker ausarbeiten z.B. Apportieren, ruhiges Vorsitzen und halten, schicken
::
:: Gerade diese Dinge die mit dem Grundgehorsam zusammenhängen (auch die Leinenführigkeit) will ich eben mit dem Clicker meinem Hund "verclickern". Das Buch von Birgit Laser "Clickertraining" habe ich schon gelesen aber bis auf die Konditionierung des Clickers mit unserem Hund noch nichts weiter gemacht. Sie ist auch noch jung und erst am Anfang ihrer Ausbildung d.h. spielerisch geübt (allerdings ohne Clicker) wurde das Kommen auf Ruf und Pfiff, Sitz, Platz und Bleib, was sie mit ihren jetzt 7 Monaten schon gut beherrscht.

: Bei anderen Dingen (Z.B. Reh- und Hasenrein) denke ich muß auch die Grenze des Clickers (pos. Best.) erkannt werden. Ja ich weiß, gleich werden mir einige wiedersprechen...

:: Da ich erstmalig einen Hund jagdlich ausbilde aber eben in div. Literatur und bei Gesprächen mit Jägern (die natürlich von "solch neuer Ausbildungmethode" gar nichts halten) eben nur die althergebrachte und bewährte "Dressur" zum Ausbildungsziel führen soll wollte ich wissen wie weit man mit dem Clicker in so einer Ausbildung kommen könnte und wo die Grenzen sind.

: Die "Grundidee" die hinter dem Clickern steht (pos. Best., Verhaltensketten, kleine Schritte usw.) lässt sich auf jede Art der Ausbildung übertragen und führt zu tollen hoch motiviert arbeitenden Hunden.
:
:: Das möchte ich eben erreichen das unser Hund hochmotiviert und ohne Angst freudig mitarbeitet.
:
: Hast du an bestimmte Dinge in der Jagdausbildung gedacht?
:
:: Da ich selbst keine Jägerin bin und den Hund (Stöberhund) aufgrund seiner starken jagdlichen Anlagen jagdlich ausbilden will, möchte ich erreichen das sich unser Hund nicht unerlaubt und unkontrolliert in die Büsche schlägt und dann seiner großen jagdlichen Passion nachgeht sondern eben "erlaubt" seine Anlagen ausleben kann.

: Ich finde es aber mutig von dir, u.U. bei einem Jagdkurs mit diesem albernen Knackfrosch zu arbeiten *g*

:: Vielleicht kann ich ja die "hartgesottenen" Jäger von diesen "neumodischen Ausbildungsmethoden" zumindest in einigen Ausbildungsfächern überzeugen. Auf jeden Fall werde ich mit meinem Hündchen "im stillen Kämmerlein" fleißig üben um beim Jagdhundekurs zu zeigen das es auch anders geht.
:
:: Grüße von Gisela

von Ricarda(YCH) am 19. Februar 2002 20:19

Hi Anke,

:: Bei anderen Dingen (Z.B. Reh- und Hasenrein) denke ich muß auch die Grenze des Clickers (pos. Best.) erkannt werden.
Ja ich weiß, gleich werden mir einige wiedersprechen...

: Die Grenze ist wohl dann erreicht, wenn es absolut nichts höherwertigeres gibt, was ich als Belohnung anbieten kann...
:

Ich überlege gerade was du "uns" mit diesem Satz sagen willst... meinst du damit dass man "nur" eine Belohnung braucht die besser ist als Hasen hetzen? Oder dass man tatsächlich an die Grenze kommt wenn Hundi lieber Hasen hetzt als die "höchstmögliche Belohnung" zu bekommen?

Bei Rico (falls ich mich richtig entsinne) ist die grösste (oder eine der grössten) Belohnung DEINE Erlaubnis zu jagd oder?

Habe (bei clicker.de) gelesen dass du Rico auch mit frischem Pansen (als Jackpot??) belohnst. Mal eine ganz "praktische" Frage: wie transportierst du den Pansen? In einer Tupper-Dose? und "wieviel" nimmst du für einen Spaziergang mit mindestens ein bis drei "geplanten" Wildbegegnungen mit?

Grüsse

Ricarda

von Anke + Rico(YCH) am 19. Februar 2002 22:36

Hi Ricarda,

jei, das wird jetzt wohl etwas länger...

: : Die Grenze ist wohl dann erreicht, wenn es absolut nichts höherwertigeres gibt, was ich als Belohnung anbieten kann...
: :
:
: Ich überlege gerade was du "uns" mit diesem Satz sagen willst... meinst du damit dass man "nur" eine Belohnung braucht die besser ist als Hasen hetzen? Oder dass man tatsächlich an die Grenze kommt wenn Hundi lieber Hasen hetzt als die "höchstmögliche Belohnung" zu bekommen?

Wieso "oder"? Der Hund tut das, was ihm den höchstmöglichen Gewinn verspricht, gibt es nichts was höherwertig ist als die Hetze, dann wüßte ich nicht, warum er sich für "nicht-hetzen" entscheiden sollte...Bei anderen Verhaltensweisen könnte ich unter diesen Umständen nach der gewünschten Entscheidung gegen das "Fehl"verhalten, als Belohnung die Erlaubnis zu genau diesem Verhalten erteilen...geht beim Wildern eindeutig nicht!

Gibt es aber etwas höherwertiges, dann hab ich gute Karten, es mit dem positiven Weg zu schaffen - natürlich fängt man nicht gleich mit der Ablenkung Wild an, aber man arbeitet sich in diese Richtung vor.
:
: Bei Rico (falls ich mich richtig entsinne) ist die grösste (oder eine der grössten) Belohnung DEINE Erlaubnis zu jagd oder?

Das wäre eine große Belohnung, nur konnte ich sie bis heute nicht gezielt einsetzen, es ist ziemlich selten, dass er tatsächlich jagen darf und dann ergibt sich im Jagdbetrieb keine Trainingssituation vorher *blöd*. Neu ist, dass er mich bei gerade vor ihm hochgehenden Wild fragt, ob er darf...mal sehn ob sich das wiederholt (wenn wir weiterhin so "oft" ungeplanten Wildkontakt haben muss ich jetzt mind. 1 Jahr warten... )

Da er aber ziemlich verfressen ist wirkt auch ein guter Happen als Belohnung. Pansen früher beim Erlernen des Abpfeifens und bei den ersten Übungen am Wild, heute Katzenfutter in Aluschälchen...

: Mal eine ganz "praktische" Frage: wie transportierst du den Pansen? In einer Tupper-Dose?

Gefreierbeutel, Tupperdose - eigentlich egal, Hände und Jacke nehmen einen strengen Geruch an...man hat dann wenig menschliche Freunde auf dem Spaziergang, aber das macht auch nix, da man sich ja eh auf den Hund konzentrieren muss.

: und "wieviel" nimmst du für einen Spaziergang mit mindestens ein bis drei "geplanten" Wildbegegnungen mit?

Pro Jackpot bei 20kg Hund etwa eine Hand voll, weniger hätte er nicht als Jackpot gewertet.

Kann heute kaum glauben, dass das der Hund von damals ist...hätte nie gedacht, dass ich mit einem so aus dem Ruder gelaufenen, erfolgreichen Wilderer ohne Zwang so weit kommen kann - hätte ich nur das, was ich heute weiß schon damals gewußt, wer weiß was noch alles möglich gewesen wäre mit uns...

gut´s Nächtle
Anke

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