Hallo,
ich habe mal eine Frage an euch, ich höre ofter von Hundebesitzern den Satz:,, Meiner ist ja schon 6 Jahre alt, der lernt nix mehr!"
Ich bin der Meinung das das Quatsch ist,ein Hund kann immer dazulernen.
Wie sind den eure Erfahrung? Dauert es länger einem älteren Hund etwas beizubringen? Hört die Lernfähigkeit irgendwann auf?

Liebe Grüße
Simone

Hi Simone,

Du hast völlig Recht, es ist totaler Quatsch! Die meisten Hundebesitzer, die das behaupten, benutzen es als Entschuldigung und Vorwand mit dem Hund nichts machen zu müssen.
Es ist schon so, daß der ältere Hund für einige Sachen etwas länger braucht. Es kommt auch darauf an, wie seine Lebensbedingungen vorher waren. Ein Zwingerhund, der sein lebenlang, jahrelang isoliert worden ist, kann, muß aber nicht größere Probleme haben, z. B. mit Autos, Lärm usw. Es bedarf dann schon eines intensiven Trainings um den Hund zu einem vernünftigen Familienhund zu machen. Es geht jedoch auch schneller als man denkt, was ich bei meiner Pflegehündin, die ich vom Tierschutz übernahm, feststellen konnte. Je optimaler die Lebensbedingungen des Hundes waren und je früher man mit dem Training anfängt, umso leichter ist es, aber ältere Hunde sind ganz und garnicht dumm oder lernunfähig, man muß nur zuerst ihre Potentiale wecken.

Grüße
Alice

Hallo,

witzig, daß Du grade von 6 Jahren sprichst. Denn mein Arno, der erst einige Wochen bei mir ist, ist so alt.
Und er lernt völlig prima und mühelos, ist mind. genauso anpassungsfähig wie ein Einjähriger.
Meine Fellow hat bis zu ihrem letzten Lebensmonaten (da driftete sie quasi langsam ab in die andere Welt) immer noch dazugelernt. Z. b. ist sie erst in den letzten anderthalb Jahren im Radkorb mitgefahren, 3 Fahrten und es war problemlos möglich.
Natürlich wird ein Hund wie sie, der immer trainiert wurde und neue Sachen lernte, leichter weiter lernen. Aber ich habe auch schon ältere Hunde erlebt, die keine Ausbildung hatten und noch sehr vieles gelernt haben.
Wie schon gesagt wurde, reine Ausrede der Besitzer. Das ist genauso als wenn ich sage: ach das ist ein Dackel (wahlweise jede andere Rasse) der kann das nicht lernen.
Leider aber ist das mit dem Alter ein Vorurteil, das kaum auszurotten ist und auch grade den Tieren, die ein neues Zuhause suchen das noch mal so schwer machen. Viele Dinge lernen ältere Hunde meiner Meinung nach sogar leichter weil sie einfach nicht mehr so umtriebig und leicht ablenkbar sind. Ich sehe das auch immer recht deutlich wenn wir mit Marlon (2 Jahre) und Arno unterwegs sind, die beide noch einiges lernen müssen.
Also ich habe noch einiges vor mit meinem "älteren" Hund und keine Zweifel, daß er das alles lernen wird.
Ach ja dabei fällt mir noch ein: vor kurzem hat das Tierheim, in dem auch Arno war, einen wirklich alten Schäferhund vermittelt (mind. 12 - 13 Jahre alt)und er war bei seinen neuen Besitzern innerhalb von 3 Tagen (wieder?) stubenrein. Er war mit der Angabe vermittelt worden, daß er das evtl. nicht mehr lernt, weil er im TH keine Rücksicht auf die Küche/Büro genommen hat.
Und auch ansonsten hat er sich innerhalb von ein paar Tagen so wunderbar eingewöhnt als würde er schon ewig dort leben. Und ich hab solche Fälle schon öfter erlebt.
Das extremste war ein Hund,der 6 Jahre im TH war. Mit 11 Jahren endlich nochmal vermittelt legte sie sämtliche Fehler im neuen Zuhause ab. Im TH
jagte sie Katzen (sie hat dann mit der Katze in einem Korb geschlafen) ging auf den Tisch und klaute wie ein Rabe (wurde ein richtig geniessender Esser) und war weg, wenn man sie ableinte (lief dann frei beim Haus).
Sorry etwas lang geworden, aber ich finde es immer so schade, wenn die Menschen die Tiere im allgemeinen so unterschätzen in punkto Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft übers Welpenalter hinaus.
Viele Grüße
Wilma u. Arno (der immer weiter lerner)

Hallo,
die Lernbereitschaft/Fähigkeit hört beim Hund nie auf!
Und auch ein Hund, der sein halbes Leben lang nichts lernen durfte, lernt erstaunlich schnell.
Gruß
Christine

: Sorry etwas lang geworden, aber ich finde es immer so schade, wenn die Menschen die Tiere im allgemeinen so unterschätzen in punkto Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft übers Welpenalter hinaus.

ja, finde ich auch sehr schade, weil sich deswegen viele nicht trauen einen Hund aus dem Tierheim zu nehmen (oder ist das nur eine Ausrede) und stattdessen zum Welpen greifen, mit dem sie dann auch so ihre Probleme haben (können)...
Christine
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Hallo Wilma!

Du sprichst mir aus der Seele!

Ich kriege immer die Krise, wenn ich diese Pauschal-Entschuldigungen "Ach der ist so alt, der kann das nicht mehr..." oder "...nein, also diese Rasse, die hat halt ihren Dickkopf..." höre. Alles Quatsch.

In diesem Sinne schöne Grüße

Christina und Asta, die als Beagle sowohl einer oft als "besonders schwer erziehbar" bezeichneten Rasse angehört UND dazu noch ihre ersten zwei Jahre abgeschottet von der Außenwelt der Pharma-Industrie gedient hat, und trotzdem (me)ein Traumhund ist ;-)