Junghündin zu älteren Hündinnen :: Hundeerziehung + Soziales

Junghündin zu älteren Hündinnen

von Simone Lissy & Hank(YCH) am 11. März 2001 20:35

Hallo zusammen,

also erstmal muß ich hier mal meinen Frust ablassen und hoffe aber auch auf ein paar Tips von Euch. Leider muß ich etwas ausholen, also Vorsicht- langer Text...

Ich habe vor längerer Zeit mal berichtet, daß meine Mitbewohnerin eine junge Labradorhündin hat (ich wohne in einem offenen Haus mit 4 Bewohnern). Diese wohnt aber bei dem Freund der Mitbewohnerin und ist nur etwa alle 2 Wochen mal über das Wochenende da. Im Haus wohnen fest: meine Hündin (4 Jahre alt) und eine Bernersennen- Hündin (1 1/2 Jahre alt). Die Bernersennen- Hündin kam als Welpe in´s Haus, beide wurden erstmal auf neutralen Grund aneinander gewöhnt und verstehen sich wunderbar, beide haben eine klare Rangordnung und sind ein eingespieltes Team. Mit beiden gab es nie Probleme. Beide sind sozialverträglich. Meine steht nicht so auf Junghunde, ignoriert sie aber, wenn sie auch in Ruhe gelassen wird. Wenn sie von ihnen nicht in Ruhe gelassen wird, werden sie kurz gemaßregelt und die Sache hat sich erledigt. Welpen mag sie sehr gerne und die haben auch eine große Narrenfreiheit.
So, jetzt zum Problemgrinning smileyie Labradorhündin kam zum ersten Mal mit etwa 5 Monaten zu uns in´s Haus- ohne Vorwarnung und unser Wissen stand sie plötzlich mitten in der Küche. Unsere Hündinnen waren völlig perplex und bellten sie dann erstmal an. Der JUnghund hatte keinerlei Möglichkeit darauf einzugehen, da ihre Besitzerin sie gleich wegzog, sie tröstete und unsere beschimpfte. Dann wurde sie in ein Zimmer weggesperrt. Seitdem läuft es immer so. Der Junghund kommt rein und wird an der Leine schnell weg in ihr Zimmer gebracht. Ich hatte schon damals Befürchtungen, daß das nicht gut gehen kann. Alle Vorschläge, die Hunde mal draußen zusammenzulassen, damit mal Ordnung in die Gruppe kommt und sie sich besser kennenlernen können, wurden von meiner Mitbewohnerin abgelehnt. Die älteren Hündinnen flippen mittlerweile völlig aus, wenn sie merken, daß die Labradorhündin kommt. Die ist jetzt 10 Monate alt, hatte immer noch keine Möglichkeit zu beschwichtigen und ist auch gestreßt. Mit ausflippen meine ich nicht, daß sie schnappen, beißen oder zu rüpelig werden. Sie befinden sich immer noch im Rahmen eines natürlichen Sozialverhaltens, werden nur immer "frustrierter", weil von der "anderen Seite" keine Gegenreaktion kommt (geht ja nicht, wenn man schnell vorbeigezogen wird). Ich möchte nicht, daß die Situation mal eskaliert (obwohl ich es nicht erwarte, aber man weiß ja nie...). Wenn also der Labrador im Haus ist, dann stehen die älteren immer unter Kontrolle, was sehr stressig ist. V.a., weil die beiden einfach da wohnen und einfach die "älteren Rechte" haben. Mittlerweile ist meine sehr soziale Hündin für meine Mitbewohnerin ein "ganz böser Hund" (O- Ton), nur weil sie sich wie ein normaler Hund verhält. Ächz. Leider kann man mit dieser Frau überhaupt nicht reden (ist auch nicht gerade unsere "Traummitbewohnerin"winking smiley. Habt Ihr vielleicht Ideen? Oder ist es möglich, über Unterordnung und Verbote die älteren Hündinnen auf einen dauerhaften ruhigeren Umgang mit der jungen umzuschwenken, auch wenn die junge dabei nicht mitspielt? Bis jetzt hat es leider noch nicht geklappt. Und für die süße Kleine ist das ja auch immer Streß.

Danke an alle, die den Text bis hier gelesen haben!
Gestreßte ( die kleine ist gerade wieder hier) Grüße, Simone

von Kerstin u. Arcon(YCH) am 12. März 2001 08:35

Hallo Simone,

so auf die Schnelle fällt mir keine Lösung ein. Allerdings sehe ich es sowieso als ziemlich schwer an den beiden Hündinen klar zu machen daß sie einen "Eindringling" in ihrem Revier so ganz ohne Kennenlernen zu akzeptieren. Ich denke ohne Mitspielen der anderen Mitbewohnerin ist da garnichts zu machen, da aber scheint das Problem zu sein daß diese Frau garnicht bereit ist das ihre für die Beziehung der Drei zu tun. Ich denke selbst wenn ihr sie dazu bekommt daß sie sich mit euch auf neutralem Gelände trifft, beim ersten Zurechtweisen und Grenzen setzen von deiner Hündin wird sie ihren, vermutlich in ihren Augen noch unter Welpenschutz stehenden, Junghund nehmen und wutentbrannt abziehen. Weil ja alle anderen die Fehler machen nur nicht sie, als weiters Problem sehe ich daß der Hund ja nur alle zwei Wochen da ist und sich somit garnicht richtig in das Rudel einfügen kann, allerding vielleicht liegt da auch der Ansatz zur Lösung. Wenn eure Mitbewohnerin den Hund nur alle zwei Wochen mitbringt und ihn dann immer in ihrem Zimmer behält könnt ihr vielleicht eure beiden Hündinen solange durch etwas ablenken wie die Dame braucht um mit dem Hund in ihre Räume zu kommen. Ich weiß daß ist sehr schwer weil es bedeutet ständig aufzupassen wann die Frau kommt und dann zu reagieren(z.B. mit spielen, kleinen Unterordnungsübungen...), aber im Moment fällt mir nicht mehr ein. Vielleicht hilft ja doch noch ein Gespräch bei einer guten Flasche Wein um der Frau klar zumachen daß Fehler bei ihr lag, ich kann nicht unangemeldet mit einem fremden Hund und in diesem Fall noch einer Hündin in das Revier von zwei anderen Hündinen eindringen, da kommat es unweigerlich zu Schwierigkeiten. Aber vielleicht hat die Frau gedacht da ist bereits eine zweite Hündin und da wir die Althündin auch eine Dritte ohne Probleme akzeptieren, da war aber ein Fehlschluß. Was mich zum Schluß noch interressiern würde, wir verhält sich die andere Hündin ist sie erzogen oder nicht so recht, oder besser wie verhalt sich die Hündin den beiden anderen gegenüber?

Also ich denke das Problem ließe sich nur auf neutralem Grund lösen indem man den dreien die Möglichkeit gäbe ihre Rangordnung selbst auszumachen, nur mit Unterordnung oder Verboten wirst du nicht weiter kommen. Aber ich würde jedes noch zu kleine "Ruhige" Verhalten dem "Eindringling" gegenüber belohnen vielleicht kann mann so wenigstens einen Waffenstillstand erreichen.

Viele liebe Grüße und ein paar Tropfen Baldrian gegen den Stress(klappt leider mit dem Versenden nicht ganz)
Kerstin und Arcon

von Simone Lissy & Hank(YCH) am 12. März 2001 09:31

Hallo Kerstin,

erstmal danke für Deine Antwort. Das mit dem Waffenstillstand versuchen wir jetzt anzustreben. Heute morgen konnte ich meine Hündin neben mir absitzen lassen, bis die Kleine vorbei war. Sie hat nicht mal gezuckt, aber nur weil ich es ihr eben gesagt habe. Ob ein normaler Umgang möglich wird, wenn ich nicht die "Regie" übernehme und Verhaltensanweisungen gebe, das glaube ich auch nicht. Die junge Hündin versucht, unterwürfig zu sein. Wird ja meist aber gleich weitergezogen und aus der "Schußlinie" gebracht. Sie ist immer sehr hibbelig und rennt den beiden Großen schwanzwedelnd vor der Nase rum. Sie kann auch nicht mal stehenbleiben und sich untersuchen lassen, geschweige denn sich mal auf den Rücken legen. Sie ist halt ein typischer (soweit ich sie kenne) junger aufgeweckter Labrador, kennt aber die sozialen Spielregeln noch nicht so genau oder kann sie durch Frauchen bedingt nicht umsetzen. Ich kenne ja die beiden erwachsenen Hunde gut, sobald die Kleine den Schwanz runtermachen und stillstehen würde, damit die anderen den Kontakt aufnehmen können und sie in Ruhe untersuchen könnten, dann würde alles ja schon anders aussehen.
Meine Hündin akzeptiert sonst auch andere Hündinnen im Haus. Wir bekommen manchmal Besuch von der Tante und der Mama der Bernersennenhündin. Aber die beiden sind erwachsen (beide 6 Jahre alt)und wissen sich in fremden Territorien zu bewegen. Die beiden können sich ohne Streß überall bewegen, außer in ihr Zimmer zur Fressenszeit, aber das wissen die beiden.

Tja, verbieten kann man ihr das Mitbringen der Hündin ja auch nicht... V. a. mag ich die Kleine ja, aber immer dieser Streß, grummel.

Viele Grüße, Simone
: Kerstin und Arcon

von Kerstin u. Arcon(YCH) am 12. März 2001 12:04

Hallo Simone,

ich glaub es dir, aber mir ging der Stress auch an die Nerven. Vielleicht könnt ihr ja dochmal mit dem Frauchen reden, scheinbar fehlt der Kleinen der Kontakt zu andern Hunden ode sie ist einfach nicht ausgelastet. Gerade Labradore wollen eine Aufgabe und wenn sie keine bekommen dann werden sie oft unausgeglichen. Aber wie gesagt meiner Meinung nach liegt es auch sehr viel an dem Frauchen, die vielleicht garnicht weiß oder auch nur ahnt was sie ihrem Hund antut wen sie ihn in ein Glashaus ohne Kontakt zu andern Hunden setzt. Ich denke nicht daß es an euren Hunden liegt daß es zu diesem Stress kommt aberohne die Mithilfe des andern Frauchens werdet ihr wohl noch viele Nerven brauchen.

Ich wünsche sie dir und deinem Hund.
Liebe Grüße
Kerstin u. Arcon

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