Anhimmeln in der Unterordnung :: Hundeerziehung + Soziales

Anhimmeln in der Unterordnung

von Christiane(YCH) am 09. Mai 2001 14:11

Hi,
ich versuche es so kurz wie möglich zu machen:
auf dem Hundeplatz versuche ich alle Unterordnungsübungen von unserem Hund gut hinzukriegen, indem ich möchte daß er mich "anhimmelt"(heiß seine volle Aufmerksamkeit auf mich richtet), Denn, tut er das nicht,läßt sich ablenken, werden die Übungen zu 50% nix.
Ich nehme hierfür verschiedene Dinge.Am Anfang hatte ich die Lieblingsleckerlies, im Moment den Ball an der Schnur.
Der Punkt ist, daß es ihn an manchen Tagen interessiert und an manchen nicht die Bohne.
Wenn ich merke, es interessiert ihn nichts an mir,bzw. was ich im präsentiere....soll ich dann meine Übungen einstellen?? weil eigentlich bei beiden nur noch Frust aufkommt.
Ich übe gleichermaßen auch für den Tunierhundesport.
Hierbei habe ich gemerkt, daß die schnellen Übungen(z.B.Slalom) in scheints so begeistern(´Geschwindigkeit), daß er an mir klebt und er mich (den Ball)ständig anschaut.
Also nochmal Frage: soll man bei Frust(Unaufmerksamkeit) aufhören-Pause machen-und nochmal anfangen oder es gar auf einen anderen Tag verschieben???
Gruß
Christiane

von Niki & Elvis(YCH) am 09. Mai 2001 14:51

Hi Christiane,

: Also nochmal Frage: soll man bei Frust(Unaufmerksamkeit) aufhören-Pause machen-und nochmal anfangen oder es gar auf einen anderen Tag verschieben???
... Ich mache meistens eine kurze Pause, in der ich versuche, den Hund aufzulockern und wieder auf mich zu konzentrieren ( kurzes Spiel mit Ball oder Leckerli, Versteckspielen, mal ein Dummy werfen oder so ) und fange dann wieder mit der Übung an. Manchmal hilft es auch, einfach ein Stück weiterzulaufen und woanders zu üben.

Ich hab allerdings festgestellt, dass es grade bei der Unterordnung offenbar Tage gibt, an denen man nicht gescheit arbeiten kann ( Hund und/oder ich nervös, abgelenkt, zu viele äussere Einflüsse oder was auch immer ), dann lasse ich es gutsein und übe halt ein paar Stunden später oder auch erst am nächsten Tag wieder neu. Zumindest bei meinem Hund ist es so, dass er, wenn ich ihn in solchen Situationen, wo ich selber dann schon angenervt bin, weiter fordere, total blockiert und gleich gar nichts mehr macht.

Hoffe, das hilft Dir was :-))

Viele Grüße,
Niki & Elvis



von Doris(YCH) am 09. Mai 2001 20:27

: Hi,
Der lerneffekt ist am größten wenn man auf dem Höhepunkt der Hundlichen Motivation aufhört und nicht erst wenn der Hund das Interesse verliert.
Lieber 10 Min. voller Motivation als eine Stunde ständig dasselbe, wovon 50 Min. nur generve sind und keinen Lerneffekt mehr bringen.
Grüße Doris

von Petra B.(YCH) am 09. Mai 2001 20:52

Hallo Christiane,
Hunde sind auch nur Menschen (naja, fast) und haben gute und schlechte Tage. Wenn Dein Hund manchmal einfach unwillig läuft und Dir die kalte Schulter zeigt, würde ich (wie von meiner Vorrednerin vorgeschlagen) die Übungen ab- oder für längere Zeit unterbrechen. Bei meinem Hund weiß ich genau, wann ich aufzugeben habe! Wenn es ein Tag ist, an dem er nicht mag, dann geht gar nichts. An anderen Tagen läuft er wie eine Eins. Beim Agility arbeitet er anscheinend nach Lehrertarif: es macht ihm irre Spaß und er ist kaum zu bremsen, aber nach ca. 45 Minuten geht bei ihm die Klappe runter und er trödelt lustlos durch den Parcours. Dann heißt es eben aufhören, denn Agility soll ihm genauso Spaß machen wie mir. Wenn es also keine dauerhafte lustlose Haltung ist, sondern einfach die Tagesform, sollte man sich nach dem Hund richten.
Grüße Petra

von Ann(YCH) am 10. Mai 2001 07:59

Hallo Christiane

mir fällt zu deinem Problem 2 "Dinge" ein:
1. vielleicht sind deinem Hund deine Übungen einfach zu "fad"? Wenn du beim Breitensport deinen Hund meistens bei dir kleben hast, dann wäre das ein Ansatzpunkt - einfach mitten in der Unterordnung ein Rennspiel einlegen.
Klar gibt es gute und schlechte Tage. Aber auch an schlechten Tagen sollte man nicht mit einem schlechten Ergebnis aufhören!
2. mein Hund hat sich früher auch nur für Spielzeug interessiert. Ein Spiel mit mir (ohne Hilfsmittel) undenkbar. Ganz langsam haben wir uns da rangestastet. Zu diesem Zweck habe ich ihn durch leichtes Kneifen (und gleichzeitig "Spielgeräusche" machend) so lange geärgert, bis er anfangen hat, sich mit MIR zu beschäftigen. Heute brauche ich nur noch das dazugehörige Geräusche zu machen und er ist voll auf mich konzentriert und in Spiellaune/bzw. aufmerksam auf mich.
Hat er heute einen schlechten Tag, so fange ich wieder an, ihn leicht zu foppen, und die Aufmerksamkeit stellt sich relativ schnell zumindest für einen kurzen Zeitraum ein. Der reicht, um einen Übung gut werden zu lassen, und dann gutgelaunt aufzuhören.
Außerdem hilft das manchmal meiner "Laune", wenn ich z.B. sauer bin, und gefahr laufe, das an meinem Hund auszulassen - ich ärgere ihn dann in mit Spielgeräuschen und er ist voll dabei und versteht es auch als etwas gröberes Spiel. Allerdings hat er sich das gründlich abgeschaut. Ist er jetzt in Spiellaune oder in "ich-will-was-ärgern/anstellen-Laune", dann fängt er an zu singen und nimmt meine Hände zwischen seine Zähne... (vorsichtige Spielaufforderung)

Ich wünsche dir viel Spaß im Hundesport
Ann
:

von charly(YCH) am 10. Mai 2001 10:08

Hallo,

: Hi,
: ich versuche es so kurz wie möglich zu machen:
: auf dem Hundeplatz versuche ich alle Unterordnungsübungen von unserem Hund gut hinzukriegen, indem ich möchte daß er mich "anhimmelt"(heiß seine volle Aufmerksamkeit auf mich richtet), Denn, tut er das nicht,läßt sich ablenken, werden die Übungen zu 50% nix.

Dein Wunsch von Dir an den Hund. Aber baust Du in Dir selbst auch genug Spannung auf, d.h. bist Du auch konzentriet, so dass sich dies auf den Hund übertragen kann? Es ist in der UO absolut wichtig, selbst exakt zu gehen, d.h. auch bei den langsamen Übungsteilen sich sportlich zu bewegen. Hört sich vielleicht widersinnig an, aber es geht.


: Ich nehme hierfür verschiedene Dinge.Am Anfang hatte ich die Lieblingsleckerlies, im Moment den Ball an der Schnur.
: Der Punkt ist, daß es ihn an manchen Tagen interessiert und an manchen nicht die Bohne.

Verschiedene Motiviationsmittel im ständigen Wechsel oder teilweise sogar in der gleichen Übungsstunde sind nach meinen Erfahrungen Gift. Ich baue den jungen Hund so auf, dass ein ganz bestimmtes Ding (je nach Temperament Spieli oder Leckerli) für ihn so interessant gemacht wird, dass er sich nur durch dieses eine Spiele motivieren lässt, egal ob Spieli sichtbar oder unsichtbar. Wichtig ist, haben wir uns für ein Motivationsmittel entschieden, dann bleibe ich immer dabei und es wird nur für die Übungsstunden benutzt, in der "Freizeit" kann sich der Hund an anderen Dingen erfreuen.

: Wenn ich merke, es interessiert ihn nichts an mir,bzw. was ich im präsentiere....soll ich dann meine Übungen einstellen?? weil eigentlich bei beiden nur noch Frust aufkommt.

Nein. Aber Du solltest dann einen Schritt zurückgehen, nach Möglichkeit für mehrere Übungsstunden. D.h. es sollten die technischen Übungen weggelassen werden (Sitz, Platz u.ä.) und ein ganz kurzes Training bei Fuss mit viel Abwechslung gemacht werden. Maximal fünf Minuten. Abwechslung bringst Du mit vielen Richtungswechseln, Kehrtwendungen rein, wobei nach jedem Richtungswechsel nach 2-3 Schritten eine sehr kurze, aber überschwenglich präsentierte Motivation erfolgen muss. Ist der Hund unaufmerksam sollte auch etwas eingewirkt werden, z.B. kurzer Ruck an der Leine, Hund schaut hoch, Bestätigung. Beim Üben des Langsamschrittes baue ich auch einen Richtungswechsel nach links oder rechts ein und bestätige aus dem Langsamlaufen heraus mit dem Spieli. Auf gar keinen Fall schmeisse ich das Spieli weg, damit der Hund hinterherlaufen kann, dadurch verpufft die vorher aufgebaute Spannung. Das Spieli wird immer aus der Hand so gegeben, dass der Hund sich auch ein wenig anstrengen muss es zu erreichen (beim Ball muss dann auf jeden Fall ein Bändel dran sein), ich halte es so ungefähr in unterer Brusthöhe für einen mittelgroßen Hund und drehe mich beim Bestätigen noch etwas vom Hund weg, so dass dieser sich schon anstrengen muss und vor allem aufpassen muss, um es zu erreichen, ist er faul hat er Pech gehabt dann versuche ich es erst wieder nach ein paar Schritten mit dem Spiele, evtl. auch nochmal mit leichter Einwirkung über die Leine oder antitschen (aber sachte und kurz) auf Kopf oder Rücken. Das Abnehmen des Spielis sollte nicht im Stehen oder Vorsitz erfolgen, sondern aus der Bewegung, also Hund kriegt das Spielzeug, zergelt kurz dran rum, man bewegt sich weiter, gibt das AUS-Kommando und im selben Moment Fuss und weiter geht es. Das ganze muss von Dir sehr flüssig erfolgen, auch nicht warten wenn der Hund nicht schnell genug ist, er muss zusehen, dass er mitkommt (Leine dran zum Einwirken). Aber auf jeden Fall nur eine ganz, ganz kurze Übungseinheit, durch das schnelle Arbeiten und häufige kurze Spielen ist das sehr ermüdend für Hund und Hundeführer. Wenn Du dies eine Weile beibehälst und wirklich mit Gefühl arbeitest, immer deinen Hund "lesend" sollte dies zum Erfolg führen, d.h. selbst bei nicht sichtbarem Spieli wird er immer etwas erwarten, auch wenn die Motivationseinheiten nach und nach weniger werden, d.h. die Bestätigung in immer längeren Abständen erfolgt. Hast Du Deinen Hund in der Fussarbeit so aufgebaut, dann können zwischendurch wieder die technischen Übungen eingebaut werden, aber nie nach Schema laufen, also auch dann viel Abwechslung reinbringen. Z.B. beim Sitz nicht immer weggehen, sitzt der Hund schnell durch nur ein zwei Schritte machen und bestätigen durch kurzes Spiel (oder Leckerli). Auch hier zügig (aber ohne Hektik) weiterarbeiten, die Spannung des Hundes halten und ausnutzen. Oder Du spielst mit Deinem Hund, Spieli Aus, und aus dieser Bewegung heraus direkt ins Platz schicken (wenn er das nach ein-zweimal probieren kapiert hat, wirst Du Dich wundern wie schnell er Platz macht), dann gehst Du weg, um wie gewohnt den Hund abzurufen. Das Abrufen kann dann auch so gehen, dass der Hund nicht vorsitzen muss, sondern Du läßt ihn durch Deine Beine laufen, in dem du kurz bevor er bei Dir ist, das Spieli durch die Beine wirfst. Oder Du fängst an mit dem Ball an der Schnur zu motivieren und läßt ihn den Ball packen. Dann kurz zergeln, Spieli aus und sofort wieder zügig weiterarbeiten.
All dies sind Möglichkeiten, um im Hund Spannung zu erzeugen.

: Ich übe gleichermaßen auch für den Tunierhundesport.
: Hierbei habe ich gemerkt, daß die schnellen Übungen(z.B.Slalom) in scheints so begeistern(´Geschwindigkeit), daß er an mir klebt und er mich (den Ball)ständig anschaut.
: Also nochmal Frage: soll man bei Frust(Unaufmerksamkeit) aufhören-Pause machen-und nochmal anfangen oder es gar auf einen anderen Tag verschieben???

Siehe oben, selbst wenn man an dem Tag nicht so ganz ausgeglichen ist, kann man durch das schnelle und kurze Arbeiten sich selbst auch entspannen, besonders dann wenn man sofort aufhört, wenn man den Eindruck hat der Hund hat seine höchste Aufmerksamkeit erreicht, auch wenn dies schon nach zwei Minuten soweit ist. Zum Abschluss erfolgt dann freies Spielen, aber nicht so lange, dass der Hund total ausgelaugt ist.

Wir haben immer wieder Hunde bei uns, die nicht ganz so fix oder aufmerksam zu Beginn sind, so richtige Schlafmützen. Bislang hat das immer noch mit der oben beschriebenen Arbeitsweise funktioniert, aber nur wenn der Hundeführer konsequent mit dem Hund und vor allem mit sich selbst ist.

: Gruß
: Christiane
:


Grüße

charly

Hundeforum Login

  • Bitte geben Sie für die Anmeldung Ihren Teilnehmernamen und das Kennwort ein.
    Keinen Account? Jetzt Registrieren!





Aus dem Hundeforum Archiv

Hundebilder aus dem Hundeforum

Aktive Hundebesitzer


Hundeforum Yorkie - Statistiken

Alle Hundeforen
Themen: 43.416, Beiträge: 285.516, Hundebesitzer: 11.389.
Neuester Hundebesitzer: Tierschutzverein Sehnde.

Aktuelles Hundeforum
Themen: 4.386, Beiträge: 44.176.

Startseite | Hundeforum | Hundefotos | Neueste Beiträge | | Registrieren