Hallo und guten Morgen!
Wir besitzen einen 11-monatigen Labbirüden und liebäugeln mit einem kleinen Hund aus dem Tierheim.
Ist meiner noch zu jung für Zuwachs? Der Tierheimhund wäre älter als unser Kleiner. Was meint Ihr dazu?
Für Eure Erfahrungsberichte schon mal herzlichen Dank!
Anna

Hallo Anna

Wenn du das Forum etwas durchforstest, dann gibt es gaaanz viele Meldungen zu diesem Thema.

Das Alter deines Labis spielt eigentlich weniger eine Rolle, als der Erziehungsstand. Auch kommt es darauf an, wie gut erzogen und sozialisiert der Hund aus dem Tierheim ist. Sehr wahrscheinlich wird euer Labi mit so 1.5 Jahren nochmals einen Pubertätsschub machen, wo du dann u.U. alle Hände voll zu tun hast. Wenn du dann auch noch einen zweiten Hund hast, der obwohl älter, noch viel Erziehung braucht, wird es ganz schön anstrengend. So schnell kann man gar nicht überall schauen, wie sie was anstellen. Und es ist auch ganz gut, wenn man regelmässig mit jedem einzelnen geht, was wieder mehr Zeitaufwand bedeutet. Und es muss dir bewusst sein, dass der eine auch schon mal die Unarten des anderen abschauen kann. Was mühsam sein kann.

Im Prinzip kommt es also darauf an, wieviel Zeit und Arbeit du dir aufs Mal aufhalsen möchtest/kannst. Es ist nicht zu unterschätzen! In der Regel heisst es, dass ein 2. Hund erst einziehen soll, wenn der erste schon zuverlässig in allen Situationen hört. Und diese Regel hat durchaus ihre Berechtigung... ;-)

Grüässli
Jenny

Hallo Anna -
super Idee- noch einen zweiten Hund hinzuzunehmen. Wir bekommen in zwei Wochen einen Zweiten,-von daher kann ich dir darüber wenig berichten, da wir noch keine Erfahrung haben. Ich habe eine zweijährige Golden Hündin und bekomme einen 8 Wochen alten Golden Welpen, auch Mädel, hinzu.
Ich muss dir ebenfalls sagen, teste wie sich dein Hund mit anderen Hunden versteht und wie weit sein Erziehungsstand ist.
Für mich stand fest, kein zweiter Hund bevor nicht die Erziehung meines ersten Hundes fast vollkommen abgeschlossen ist, dazu gehört für mich wenigstens das Level der Begleithundeprüfung- die wir im Okt. 2000 absolviert hatten. Ich denke auch dass 2 Jahre ein super Alter ist, sie sind bereits ausgewachsen und stecken nicht mehr in der Pubertät. Ich denke auch, dass dein Rüde nochmals pubertieren wird und du damit alle Hände voll zu tun hast.
Vielleicht testet du auch einmal den zweiten Hund- wie alt ist der Hund und ist dieser vielleicht schon super erzogen ??? Sollte dieser zweite Hund vielleicht 4 oder 5 Jahre sein und sehr gut hören und ein Mädel sein denke ich würde es super gehen. Ist es aber ein Rüde und noch nicht besonders gut erzogen, würde ich zunächst die Finger lassen. Dein Rüde wird sich einer Hündin bestimmt unterordnen.
Vielleicht schreibst du noch etwas über den bereits auserwählten Hund.
Gruß Malaika & Talua und bald mit "Schwester"

Hallo Anna,

ich schließe mich meinen beiden Vorrednerinnen an. Die Regel, dass bei Einzug des Zweithundes der erste Hund die Grunderziehung schon gut beherrschen sollte, hat ihre Berechtigung, damit man sich nicht überfordert. Umgekehrt (dass der Zweithund schon gut erzogen ist) funktioniert natürlich auch.
Natürlich spielen aber auch die Emotionen und das Gefühl, dass es einfach passt, eine große Rolle und manchmal geht man das Abenteuer zweier "Grünschnäbel" dann trotzdem ein. Bei mir war es z.B. so, meine Große war auch noch nicht ganz stattelfest, als ich mich in die Kleine verliebt habe. Man muss sich halt darüber im Klaren sein, dass es dann erstmal eine recht stressige Zeit gibt. Auch muss man es so regeln können, dass man immer mal wieder mit den Hunden getrennt spazieren geht, weil man dann besser üben kann, ohne dass es Chaos gibt.
Da Dein Labbi noch einige kritische Phasen vor sich hat und Du noch nicht weißt, wie er sich später mal anderen Hunden (v.a. Rüden)gegenüber verhält, würde ich auch nicht unbedingt einen Hund gleichen Gechlechts mit gleicher Körpergröße und Kraft als Zweithund wählen. Das könnte irgendwann mal Probleme geben (muss bei entsprechendem Verhalten der Besitzer natürlich auch nicht unbedingt so kommen). Aber da Du von einem kleinen Hund schreibst und ich mal davon ausgehe, dass Du damit nicht das Alter, sondern die Größe meinst, ist es zumindest ziemlich wahrscheinlich, dass sich unter den beiden die Rangordnungsfrage recht schnell und recht stabil klärt.
Solltet Ihr Euch dafür entscheiden, den Kleinen aufzunehmen, ist es natürlich wichtig, dass ihr vorher mit den beiden öfter zusammen spazieren geht. Auch würde ich testen, wie der Kleine im Tierheim (was er ja wahrscheinlich im Moment als sein Zuhause ansieht) auf Deinen Rüden reagiert. Dein Rüde wird mit seinen elf Monaten wahrscheinlich sehr freundlich zu dem anderen sein, aber es kann ja sein, dass der andere in seinem Territorium giftig auf andere Hunde reagiert. Dazu müssten Euch aber auch die Pfleger ganz gut Auskunft geben können.
Liebe Grüße
Conny

Hallo Anna,

meine Gina wuchs mit dem Hund meines damaligen Freundes auf.
Sie war 6 Monate alt, als ich sie bekam. Der andere Hund, Cliff,
3 Monate älter.
Die schönen Seiten: Es ist herrlich, wie 2 Hunde miteinander spielen. Wenn man zusieht, wird deutlich, dass kein Mensch seinem Hund einen vierbeinigen Gefährten ersetzen kann.
Die Schattenseiten: Mehr Anstrengung - gerade wenn Du Hunde beide noch nicht so alt und damit nicht so zuverlässig sind.
Bedenke, dass Du mit den beiden gleichzeitig zum Gassi musst. Das ist weitaus stressiger als mit einem Hund.
Natürlich kommt es sehr darauf an, wie gut beide Hunde erzogen sind. Wenn der Kleine aus dem TH z. B. ein eher ruhiger, gemütlicher ist, dann wird es nicht so schwierig sein. Ich hatte damals zwei junge ungestüme Schäferhunde an der Leine, die zu jedem anderen Mensch& Tier natürlich unbedingt hinwollten. Das war wirklich nicht mehr sehr entspannend ;o)
Doch - auch wenn es sich in meinem letzten Abschnitt nicht so anhört - ich finde es toll, wenn man zwei Hunde hat.
Geh doch einfach mal mit dem Kleinen aus dem TH spazieren und nimm Deinen Labbi mit - dann siehst Du, ob sie sich mögen. Teste auch unbedingt, wie es in eurer Wohnung ist - nimm ihn z. B. mal einen Tag lang mit nach Hause (hihi, und wenn es klappt, behalt ihn gleich ;o)).

Finanziell gesehen ist es natürlich auch alles doppelt so teuer, aber das hast Du sicher selbst schon durchdacht.

Ich wünsche euch, dass ihr die für euch richtige Entscheidung trifft.
Halte uns doch auf dem Laufenden!

Liebe Grüsse,

Danni mit Schäfi Gina

Hallo, wir haben jetzt seit gut 7 Jahren 2 Hunde. Unsere Gina (Border Mix) war als Susi (Terrier Mix) als Welpe zu uns kam gut 10 Monate jung - und unser erstes gemeinsames Jahr war im Nachhinein eine Katastrophe mit Happy End. Einen älteren Hund hat Gina damals in ihrem Haus nicht akzeptiert und so haben wir uns dann für einen Welpen entschieden. Gina war noch nicht fertig erzogen - und kam kurze Zeit nach Susis Ankunft in die Pubertät (Klasse!!!) - Susi war ein Tierheim-Welpe, der viele, viele schwierige Macken hatte und sie ist ein typischer Terrier. Im ersten Jahr hatten wir definitiv zwei Einzelhunde, die sich nicht besonders mochten - war immer, in jeder Situation sehr stressig - außerdem konnte Susi nicht alleine bleiben, auch nicht 5 Minuten ohne das gesammte Haus zusammen zu schreien, sie hat Gina richtig tyrannisiert - bis Gina sich endlich als Susi schon fast ein Jahr war, durchgesetzt hat.
Ich kann Dir da sicher noch einige Geschichten zu erzählen.
Die Zeit danach (ab Gina 2 und Susi 1 Jahr) wurde dann richtig schön und ist es bis heute noch.
Auch nach dem Tod unsere jetzigen Beiden (die hoffentlich noch viele Jahre bei uns verbringen!!!) werden wir sicher wieder Hunde haben und es werden auch sicher wieder 2 werden - nur werde ich dann warten bis Hund Nr. 1 erwachsen und erzogen ist - oder gleich 2 Welpen aus einem Wurf kaufen!!!