Hund biß Fünfjährigen!
von Iris(YCH) am 08. Mai 1999 01:30
Hallo Jürgen!
Ich finde den Vorfall für Deinen kleinen Sohn und für Euch alle schrecklich, auch für den Hund!!!!
Es ist auch deswegen so schlimm, weil Ihr alle nie wieder unbefangen zusammensein könnt.
Jeder von Euch wird den Hund in Zukunft ängstlich beobachten, ob er vielleicht wieder zubeißen wird.
Was geschieht, wenn vielleicht in einem unglücklichen Moment der Hund unbemerkt auf das Kleinkind trifft????
Es kann gut gehen, es kann aber auch tragisch enden.
Das Risiko ist wegen der offensichtlichen Eifersucht des Hundes einfach viel zu hoch für die Kinder.
Sollte wieder etwas passieren, sieht es nicht nur für die Gesundheit der Kinder schlecht aus,
sondern Eure Familie könnte wegen der dann geäusserten gegenseitigen Vorwürfe zerstört werden.
Meiner Meinung nach gibt es nur einen einzigen Ausweg für Euch:
Deine Schwiegereltern müssen sich, wenn auch total schweren Herzens,
von dem geliebten Hund trennen und in Ruhe und mit größter Sorgfalt einen neuen Besitzer finden,
wo der Hund alle Liebe bekommt, aber keine Gefahr mehr für die Kinder und eventuell für Euch Erwachsene sein kann.
Es tut mir weh, einem Menschen zu empfehlen, sich von seinem geliebten Hund zu trennen,
aber das Wohl der Kinder geht vor.
Und warum sollte ein geliebter Hund unnötig durch verschiedene Maßnahmen leiden, die er sowieso nicht versteht???
Dein Sohn wird noch genug damit zu tun haben, diesen Schreck zu überwinden.
Und Ihr werdet Euch nie wieder sicher fühlen können, denn Ihr liebt Eure Kinder.
Wie könnten Oma und Opa jemals wieder eine ruhige Minute finden,
wenn der Hund wieder zubeißt und eventuell dann abgeschafft oder eingeschläfert werden müßte??????
Und wenn es unbedingt ein Hund sein soll, was ich sehr gut verstehen kann,
warum dann nicht eine unproblematischere Rasse, die grundsätzlich alle Personen liebt,
z.B. ein Bobtail (Old English Sheepdog) ???
Die Pflege schreckt ab. Der Hund hat als Hütehund auch seinen eigenen Kopf
und pariert sicher nicht so gut wie ein Dobermann.
Aber er ist sicher keine Gefahr für Kinder, jedenfalls nicht, wenn er normal erzogen wird.
Die einzige Gefahr ist wohl, daß man seine Zunge bei der freundlichen Begrüßung im Gesicht hat.
Ich habe einen Bobtail, meinen dritten neben einem Pflegebobtail seit 22 Jahren,
und zwar mit voller Überlegung, da ich viel mit Kindern zu tun habe und keinen "gefährlichen" Hund haben möchte.
Alle Bobtails, die ich kenne, sind grundsätzlich freundlich zu Menschen, besonders zu Kindern.
Dennoch würde ich auch meinen "Sozialarbeiter" trotz aller Gutmütigkeit nie mit einem kleinen Kind unbeaufsichtigt allein lassen.
Es könnte im Spiel aus Versehen doch etwas passieren.
Auf jeden Fall muß man bei einem Bobtail doch schon seeeehhhr viel falsch machen, bis er vielleicht gefährlich werden könnte.
Es sei denn, er stammt aus einer dubiosen "Zucht" ohne entsprechende Sozialisierung.
Es gibt sicher auch andere geeignete Hunderassen, die sowohl Kindern als auch Omis und Opis Freude machen können.
Sollten die Schwiegereltern aber unbedingt einen Hund "Marke Schutzhund" haben wollen,
so ist in meinen Augen das Risiko für die Kinder einfach zu hoch.
Ich wünsche Dir und Deiner gesamten Familie und auch dem Hund, dem man ja auch keinen Vorwurf machen kann,
alles Gute, besonders dem Fünfjährigen.
Möge er sein Zutrauen zu Hunden wiederfinden!
Hunde sind eine so große Bereicherung des Lebens und prima Spielkameraden für Kinder, aber eben nicht alle.
Hier bei Euch ist einfach eine unglückliche Konstellation.
Oma und Opa tun mir wirklich leid. Aber es bleibt Ihnen wohl nichts anderes übrig,
wenn sie ihre Kinder und Enkelkinder nicht verlieren wollen.
Liebe Grüße von Iris und ERIC, dem Bobtail.
P.S.: Ich habe die gesamte Diskussion mit großem Interesse verfolgt, bin aber über den Ton in manchen Beiträgen entsetzt. Schade!
Mich würde interessieren, welche Lösung Ihr findet.