Hallo P.H.
mit den Absolutismen ist das so eine Sache....
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:Wenn er dann schon Blut geleckt hat, dann wirst Du die größten Probleme haben. Dann nützt nur noch Teletak, dauerndes anleinen oder Einschläfern.
Mein Hund (RR) ist hasengehorsam (eine Hasenreinheit interessiert mich nicht) und bei der Hetze zuverlässig abrufbar. Wobei er sich heute in der Regel vor dem Start an mir orientiert und auf das Hetzen verzichtet, wenn von mir kein unterstützendes bzw. abwiegelndes Signal kommt. Geht auch, wenn eine ganze Gruppe von Hunden losstartet.
Den Abruf habe ich auf eine Distanz von 200 Metern ausgedehnt, danach habe ich auf diese Übungen verzichtet.
Erforderlich waren/sind weder Teletakt, lange Leine (kann aber meist hilfreich sein) noch Einschläfern.
Stattdessen sytematsicher und stufenweise Aufbau des Trainings nebst eine Vielzahl von Beschäftigungsweisen mit dem Hund, die das natürliche Jagdverhalten des Hundes einbeziehen.
Das Verbot alleine reicht auf Dauer nicht zuverlässig aus. Das ist so, als würdest Du einen Deckel auf den Topf tun und das Gas höher drehen.
Ich kenne Hunde zur Genüge, bei denen -von renommierten Hundeausbildern-mit TT diesbezüglich gearbeitet wurde und wo man nur auf das Verbot setzte. Nach geraumer Zeit fangen die dann wieder an. Weil die Orientierung am Halter hinsichtlich jagdbar oder nicht nicht efunktioniert. Ich habe einen solchen Hund hier sitzen.
Apropos Blut geleckt: es gibt hier ein riesiges Tagebaugebiet, in dem es von Kaninchen wimmelt, das nicht bejagd wird und in dem sich Fuchs, Habicht und Bussard der vorhandenen Beute bedienen. Die Natur macht da keine moralischen oder ethischen Vorbehalte. Ich habe in diesem Gebiet meinen Hund mal mitstarten lassen, als ein Kaninchen aufsprang. Die Hunde haben es letztlich gefressen, mit meiner Billigung. Die Abrufbarkeit ist nach wie vor die gleiche.
: Den Jagtrieb darf man nie aufbauen,
Da gebe ich Dir Recht.
en muss man sofort im Keim ersticken.
Du kannst ein solches Bedürfnis nicht im Keim ersticken. Der Jagdtrieb ist nicht auslöschbar, sondern nur unter Kontrolle und unter unsere Führung zu bringen. Das Jagen ist für eine Caniden von seiner genetischen Veranlagung her existentiell, weil er nicht mit dem Gedanken an die Futterschüssel zur Welt kommt. Die Jagd auf grosses, wehrhaftes Wild ist nur gemeisnamn erfolgreich möglich, so dass das Jagen auch ein wesentlicher Grund für die soziale Organistaion des Caniden als Rudeltier ist. Bei dem einen oder anderen Rassevertreter ist es zudem durch Zuchtauslese nachhaltig aufrechterhalten.
:Wenn Du jemanden mit Wild kennst, der es eingehegt hat, dann ist es möglich, dort das ganze abzusichern, so wie ich das mache.
Das ist eine schöne Möglichkeit. Allerdings fallen mir da vorher noch eine ganze Reihe von Übungsmöglichkeiten ein, bevor ich an das Wild herangehe, was mir auch ermöglicht, ohne große Keule zu arbeiten. Wenn Du die Reize, denen der Hund nachgehen will, sowie die Distanz zum Halter nicht stufenweise steigerst, dann ist ein "Versagen" des Hundes vorprogrammiert.
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: Zudem wenn das alle so handhaben würden, dann hätten wir in kürze kein Wild mehr.
Na na na. Ich gebe Dir ja recht, dass wir unsere Hunde nicht hetzen lassen. Aber weisst Du, wieviel Wild jedes Jahr geschossen werden muss, da die Verbisschäden im Wald sonst verheerend wären? In der Regel schaffen die Jäger nicht einmal die von den Revierförstern vorgegebenen Zahlen einzuhalten. Weisst Du wieviele Tiere jedes Jahr im Strassenverkehr sterben?
Nimm` beides zusammen und Du kommst auf Hunderttausende. Das schaffen usnere Hunde nicht, nicht mal annähernd.
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:Man kann mit Klicker, mit Beute oder Futter den Hund bestätigen, aber wichtig ist dass von klein an geschaut wird
Ja, die Jugendentwicklung ist ein sehr günstiger Moment, um zu trainieren.
:und beim ersten Versuch auch nur ein bisschen die Nase in die Luft zu stellen gehandelt wird.
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Jein. Ich sagte schon, man kann das systematisch aufbauen- und dann kann man sich in Ernstfall-Situationen wagen und sehen, wie weit die Kontrolle gehen kann.
Mir ist mein Hund vor längerem mal entwischt und hinter einem Reh her. Dummerweise direkt vor der Hütte zwei Jagdpächter, die sich das ansahen. Ich habe Hund dann ca. 2 Meter hinter dem Reh abgerufen, woraufhin er eine Vollbremsung machte und im Galopp zu mir zurückkam.
Die Jagdpächter waren daraufhin sehr interessiert, wie das geht. Ohne TT.
Viele Grüße,
andreas