Hund giftfest machen :: Hundeerziehung + Soziales

Hund giftfest machen

von Wiebke(YCH) am 17. Juni 2002 23:37

Hi,

erkläre mir eine Methode, mit der ein älterer Hund lernt, zuverlässig nur mehr in bestimmten Situationen Futter zu nehmen - und ich überlege mir das für meine durchaus auch.

Nach meinem derzeitigen Wissenstand halte ich eher nur 'Früh-Fehlprägung'diesbezüglich für ausreichend sicher - wenn ich den Hund stundenlang allein im Garten lassen würde, wo jemand was híneinwerfen könnte (was ich derzeit einfach nicht täte).

Fortpflanzung mit Futter vergleichen?
Gene weitergeben ist sicher tief verwurzelt. Um das tun zu können, muss ich a) mal überleben b) dafür trinken und essen.

In der Natur - ist die Fortpflanzung auf einige wenige beschränkt und findet schon gar nicht 2xjährlich statt - bei Wölfen.
Subdominante werde ihr Futter verteidigen - und von Paarung allenfalls träumen.
Welches Verhalten kann der menschliche Alpha also wohl eindeutiger bzw. leichter unter Kontrolle kriegen?

Im übrigen: hast Du Dir Christines Aufbau angeschaut - machst Du das auch so? (wir ja) - allerdings: auch hier die von Dir erwähnte Signalkontrolle und keine vollautomatische 'Vorsicht' in jedem Fall...

Tschüs, dann, ich sehe derzeit nichts mehr Neues.

Wiebke

von ute(YCH) am 18. Juni 2002 03:50

Hallo Andreas,
wie man welches Problem lösen kann kommt m.E. auch stark auf das Individuum und die Rasse an.

Bei meinem Rüden habe ich mich mit ihm daruf geeinigt, daß er mir gefundene Freßalien bringt und gegen Superleckerli eintauscht. Funktioniert sehr oft, doch auch nicht immer, z.B. wenn das Fundstück sehr klein ist.
Meiner Hündin würde das nicht einfallen. Sie hat massive Defizite aus der Welpenzeit. Wenn man ihr den Rücken zu dreht hat man verloren.
Bin ich aufmerksam genug funktioniert das "Laß dasssss" gut, doch noboddy ist perfekt.

Im innerstädtischen Bereich ist die Zuverläßigkeit logischerweise größer, auch in Freifolge als im freien Gelände.
Ich bin der Auffassung, daß es sehr wesentlich ist das beachtete PFUI oder LASS DASS etc. auch konsequent zu belohnen, was leider zu häufig unterlassen wird.

Findet mein Welpi etwas Fressbares bekommt er bei beachtetem LASS DASS ebenso eine Futter-Bestätigung wie, wenn er "nur" Blickkontakt aufnimmt und damit das Fundstück anzeigt. Findet er irgend welchen "Müll", wird er auch für das Bringen immer belohnt, wenn ich das AufHEBEN nicht verhindern konnte.

Erwische ich einen meiner Hunde allerdings beim Verschlucken fährt meine Hand rigoros in den Rachen, egal ob ich etwas erwische oder nicht und ich zeige sehr deutlich meine Verärgerung durch Knurren und brummige Mißachtung.

Auf eingezäumtem Gelände würde ich versuchen mit allen möglichen und unmöglichen vergällten Fressalien arbeiten, die von möglichst fremden Personen über den Zaun geworfen werden. Dies sollte jedoch immer wieder aufgefrischt werden und der Hund auch für das Anzeigen eines solchen Wurfobjektes auf dem Grundstück fürstlich belohnt werden.
Gut funktioniert auch, wenn der Hund an das Wurfobjekt gehen will ein Kübel mit Wasser über die Mauer gekippt oder das pötzliche Ertönen eines Signalhorns etc.,doch das kommt auch sehr auf die Örtlichkeiten an.

liebe Grüße

Ute

von andreas(YCH) am 18. Juni 2002 07:13

Hallo Christine,

es geht nicht darum, was besser ankommt sondern zunächst mal darum, welche Erfahrungen die einzelnen Beteiligten gemacht haben. Hat man aufrichtig und ohne Beschönigung Ergebisse ausgetauscht, dann kann ein jeder für sich entscheiden, welchen Weg er denn beschreiten möchte.

Da nach einer Zusammenfassung gefragt war, läßt sich wohl sagen,dass für den Bereich der Signalkontrolle verschiedene Wege angeboten werden.

Auch der Weg über positive Bestärkung kommt nicht ohne die Möglichkeit aus, zu verhindern, dass der Hund das Lockobjekt frisst. Das hat mit Ignorieren also nichts zu tun, sondern ist ein mechanisches Verhindern.
Ignorieren würde bedeuten, der Hund hat die Möglichkeit zum Fehlverhalten, nimmt sie auch war und Halter tut nichts.

Ausserhalb des Bereichs der Signalkontrolle liegen bislang nur Vorschläge über negative Bestärkung vor.

Das Ziel ist klar formuliert: Hund frisst nichts, was er vorfindet, ob unter Beobachtung durch seinen Halter oder ohne.

Beispiele sind ebenso klar zu formulieren:

Hund verschwindet im Gebüsch um dort sein Geschäft zu erledigen, weil er gut erzogen ist und nicht auf die Strasse kackt.

Die Hunde rasen im Pulk von der Hundewiese in den angrenzenden Wald.

Hund hält sich auf dem Grundstück auf, weil Halter das nicht zuletzt dazu hat und den Hund nicht jedesmal einsperrt, wenn er das Haus verläßt.

Hund wird vom Jäger als Stöberhund benötigt.

Es gibt etliche denkbare Situationen, in denen Halter nicht in permanentem Alarmzustand unterwegs ist, unterwegs sein kann udn daher seinen Hund auch nicht ständig beobachtet.

Selbst außerhalb eines Gebrauchszwcks würde das bedeuten, den Bewegungsfreiraum des Hundes erheblich einzuschränken. Im Winter wird es ab 17:00 dunkel, da ist man jeden Tag mit dem Hund im stockfinsteren unterwegs und sieht ohnehin nicht, was er so treibt.

Daher war die Frage: geht es oder geht es nicht und wenn ja, wie. Wer hat welche Erfahrungen gemacht? Die Wertungen kann dann ein jeder selbst anstellen und sich für eine der Vorgehensweisen entscheiden, so denn mehrere gegeben sind.

Gruß,

andreas



von Yna(YCH) am 18. Juni 2002 08:28

Hi Christine!

Ich denke du tust jetzt doch einigen Unrecht. Es ging ja nicht um den Signalaufbau, sondern um das Meideverhalten außerhalb der Signalkontrolle, sprich: Du bist grad nicht da, ganz woanders, siehst es nicht oder was auch immer. Das ist meines Erachtens ein Riesenunterschied. Die Frage von Andreas zielte genau auf diesen Tatbestand ab, denn wie schon geschildert hat er das Problem des Fressens unter Signalkontrolle ja auch nicht. Ich kann meinen Hunden auch verbieten etwas zu fressen, wenn ich in der Nähe bin, aber wenn ich es nicht sehe, dann entscheiden meine Hunde allein und das leider nicht so wie ich es gerne hätte. Und die Frage ist schwer zu beantworten, wie einen Hund ohne deinen direkten Einfluss dazu bringen jedewedes Fressbare zu meiden?

Lieben Gruß,
Yna

von ChristineHd(YCH) am 18. Juni 2002 13:11

Hallo Yna und Andreas,

einem Hund ein völlig natürliches Verhalten absolut zu verbieten, diese Frage stelle ich mir nicht. Aus dem Grund, weil ich nicht weiß, welchen negativen Schwanz das nach sich zieht.
ich weiß, wie es ist, wenn der eigene Hund vergiftet wird, meinem alten ist das nämlich passiert, ich weiß auch, wie es ist, wenn der Hund an Infusionen hängt, Blut vorne und hinten rauskommt (Rattengift) und man nicht weiß, ob er überhaupt überlebt und wenn ja, mit welchem Schaden.
Wie macht man seinen Hund 100 % straßensicher, autosicher, wie vermeidet man 100 %, daß der Hund... - gar nicht, denn es genügt 0,01 % Unsicherheit, und das wird immer bleiben.
Vielleicht ist also die Frage besser so: Nicht - wie mache ich meinen Hund 100% funktionierend, sondern, wie gehe ich damit um?

Und wenn Du meinst, ich sei unfair: Diese Diskussion lesen nicht nur Profis oder so, weißt Du wie das geht? A erzählt B, mit TT würds funktionieren. Oder mit MP, oder mit Discs. Und dann wird fleißig "geübt".
Wem gegenüber bin ich unfair? Hundehaltung ist eine ganzheitliche Verantwortung.
Christine

von andreas(YCH) am 18. Juni 2002 15:41

Hallo Christine,
:
: einem Hund ein völlig natürliches Verhalten absolut zu verbieten, diese Frage stelle ich mir nicht.

Diese Frage wurde auch von keinem anderen gestellt. Wo wird denn ein natürliches Verhalten (Fressen) absolut verboten, wenn Hund aus seinem Napf, aus der Hand oder erst nach einem Verbellen fressen darf?

Das natürliche Bedürfnis des Fressens besteht doch nicht zu 100 % im Einsammeln herumliegenden Mülls.

Im übrigen verbietet jeder Hundehalter seinem Hund einige völlig natürliche Verhaltensweisen in absoluter Weise. Tag für Tag, das ganze Hundeleben lang.

Welcher Hund darf hetzen, Beute reissen und diese anschliessend fressen?
Das natürlichst eder Welt, etwas was den Beutegreifer ausmacht und etwas, das maßgeblich zur sozialen Organisattzion des Hundes als Rudeltier geführt hat.

Wieviele Hunde dürfen sich fortpflanzen? Wieviele Rüden dürfen immer wieder mal Hündinnen besteigen? Wieviele Hündinnen dürfen wenn sie heiss sind bestiegen werden und gebären?

Entscheidet man sich für eine Kastration, dann ist damit ebenfalls eine absolute und 100 %ige Ausschaltung natürlicher Bedürfnisse verbunden.

Gruß,

andreas


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