Mmmh, Hunde als höhere Lebewesen - muß zugeben, daß ich wie gesagt jetzt hier keinen wissenschaftlichen, genau nachgeprüften Text produziert habe. Ist alles etwas laienhaft ausgedrückt. Insofern ist der Begriff "höheres Lebewesen" etwas vage, klar. Genauer definieren kann ich ihn glaube ich nicht - kann aber versuchen, Dir zu erklären, was ich damit meine:
Es geht ja bei der Stelle darum, daß bestimmte Dinge von Wirbeltieren (ja, vielleicht ist das die beste Umschreibung für "höhere Lebewesen"
in Lernfenstern gelernt werden und nicht einfach irgendwann. Andere (niedere) Tiere haben dagegen mehr "komplette" Erbanlagen, die nicht erst noch über bestimmte Umweltreize in bestimmten sozusagen "Fensterzeiten" fertig aufgebaut werden müssen. Ein Regenwurm muß nicht lernen, wie er sich zu verhalten hat, zumindest nicht so, wie ein Hund lernen muß, wie man korrekt mit Artgenossen umgeht. Der Wurm "weiß" einfach, wie er sich benehmen muß. Genauso eine Spinne. Oder - beliebtes Bsp. - ein Frosch: Der hat im Hirn ein Schema für "Fliege". Erscheint in seiner Umwelt etwas, was diesem Schema entspricht, kommt seine Zunge und schnappt zu. Daß tut er immer, wenn er eine Fliege sieht. Gelernt hat er das nicht - er kann's einfach.
Solche sehr fixen Erbanlagen binden aber die Tiere einer Gattung sehr eng an eine bestimmte Umwelt - in einer Welt ohne Fliegen wäre der Frosch schon lange verhungert, weil er die anderen Beutetiere nicht wahrnimmt. Sein Fliegen-Schema ist vererbt, er hat kein anderes und Modifikationen sind nicht vorgesehen.
Ganz im Gegensatz dazu die von mir als "höhere Lebewesen" titulierten meisten Wirbeltiere: Wir haben zwar auch solche fertigen Erbanlagen; aber darüberinausgehend haben wir halt auch Anlagen, die erst über Interaktion mit der Umwelt fertiggestellt werden müssen. Es wäre ziemlich doof, wenn ein Hund nur große Hunde mit bestimmten Körperformen als andere Hunde identifizieren könnte. Weil das ziemlich unvorteilhaft für sein Überleben ist, kommt er nicht mit einem fertigen "anderer Hund"-Schema auf die Welt, sondern hat nur eine mehr oder weniger vage Anlage dazu im Hirn, sein Hirn hat sozusagen eine Planstelle für "Artgenosse erkennen". Diese Planstelle wird dann während der Hirnentwicklung aufgefüllt. Idealerweise mit einem anderen Hund - es geht bei einem domestizierten Haustier wie dem Hund aber auch z.B. problemlos mit einem Menschen. Der Hund hat überhaupt kein Problem damit, Menschen als Artgenossen zu interpretieren (vgl. z.B. die Schutzhunde von Schlegel, die auf Menschen statt auf Hunde geprägt werden - prägen ist der Fachausdruck für Dinge, die ziemlich unlöschbar in den entsprechenden Lernfenstern gelernt wurden). Dadurch ist ein höheres Lebewesen nicht so festgelegt - die Planstelle "Artgenosse" oder von mir aus auch "Beute" ist nicht einfach nur mit "Fliege" belegt wie beim Frosch, sondern mit allem möglichen, was rennt und eine bestimmte Größe nicht überschreitet. Genauso bei "Artgenosse". Dadurch wird der Hund (oder auch der Mensch ;-)) wesentlich flexibler als ein niederes Tier - er kann sich an ganz verschiedene Lebensumstände anpassen; sind keine Hasen mehr da, jagt er eben Rehe oder sonstwas. Der Frosch wäre schon lange verhungert.
Hoffe, es klarer gemacht zu haben,
Grüße
josh