Hi Nina!

: na ja lass dich mal nicht ganz verwirren. EInen Alpha-Wurf gibt es schon in der Tierwelt...

Soweit ich weiß (nachgelesen z.B. bei Günter Bloch) wirft kein Wolf oder Hund seinen "Kontrahenten" AKTIV um. Es gibt zwar eine Unterlegenheitsgeste, bei der sich der Unterlegene auf den Rücken rollt, aber diese Geste wird lediglich durch Drogebärden (ohne Körperberührung) des dominierenden Tieres ausgelöst und NICHT durch einen "Judogriff" o.ä..

Wenn mein Hund mir mit einem "Selbst-Alpha-Wurf" seine Unterwürfigkeit demonstrieren würde, wäre dies für mich persönlich ein Zeichen, daß ich zu weit gegangen bin. Ich würde den Druck auf den Hund unverzüglich deutlich zurückfahren - ich möchte keinen Hund, der sich vor mir auf den Rücken rollt und sich evtl. dabei noch bepieselt vor Angst...

Gruß, Silke

Hi Silke,

natürlich beherrschen die Hunde keine Judogriffe ;-) oder dergleichen um einen anderen Hund zu unterwerfen. Ich denke eher das, bei der Schnelligkeit in der so etwas in der Regel abläuft, es für manche Menschen wohl so aussehen mag wie ein "Wurf".
Es wird zwar nicht aktiv "geworfen", jedoch wird diese Geste durchaus aktiv ausgelöst.
Ich habe meinem eigenen Rüden schon ein paar Mal erlebt das er lästige Jungrüden, die Vorwarnungen penetrant ignorierten, mit einer derartigen Vehemenz attackierte (natürlich ohne zu beißen), dass diese sich dann doch sehr plötzlich auf den Rücken warfen.
Dieses Verhalten kannst du in Dokumentationen über Wölfe durchaus auch beobachten und daraus entstand dann wohl die Mär des Alphawurfes ;-).

Viele Grüße
Nele

Hallo Silke,

erst mal lieben Dank für Deine Antwort! Ich hab mich sehr über diese freundlichen Einwände gefreut (läuft ja leider nicht immer so ab).

Also gerade Günter Bloch schreibt in seinen Büchern, dass der Alpha Wurf ein gutes Mittel ist! (z.B. im Hund im Wolfspelz) Natürlich nimmt der Hund keine Judogriffe - genausowenig wie er beim Schnauzgriff seine Pfoten nimmt )

Aber Nele hat im Prinzip schon recht. Es wird AKTIV dafür gesorgt, dass sich der andere untergibt. Ohne gezappel!

Ansonsten hast Du absolut recht - das Ziel sollte bestimmt nicht sein, dass der Hund sich immer hin wirft wenn er dich sieht!

Ich wollte auch niemandem raten den Alpha-Wurf anzuwenden (deswegen schrieb ich ja auch als letztes Mittel) - aber es kann in verkorksten Mensch-Hund-Beziehungen nunmal dazu kommen, dass es sein muss - dann aber bitte richtig!!!

Liebe Grüße,
Nina

Da wären wir dann bei der Art Antwort, die uns alle ungemein weiterhilft,......

Aber bitte:

Das haben schon eine Menge Leute beobachtet - lies dich einfach in die aktuelle Literatur ein.

Und wenn Dein Hund Dich beißt oder es versucht, dann hast Du sowieso schon viel Spaß mit dem Leben mit dem Hund!!!
Das kann bei einem Terrier meinetwegen noch geduldet werden (es gibt ja reichlich Haushalte wo der Hund der Boss ist), aber bei anderen Rassen (z.B. bei einem Dobermann um beim Thema zu bleiben) kann das tötlich ausgehen!!!

Das vieles schief läuft ist eine Sache, aber wenn Dich Dein Hund wirklich zu beißen versucht, und Du es dann nicht schaffst, Dich über den Hund zu stellen und Dich BEDINGSLOS durchzusetzen - na dann gute Nacht! Dann ist der Punkt, bis zu dem es halt dein Problem war deutlich überschritten - dann ist es ein unberechenbarer Hund - und dann wird vielleicht mal wieder ein Kind zum Opfer,............

Um das nochmal ganz deutlich zu machen: Ich bin kein Freund von Bestrafung o.ä. , sondern von positiver Bestärkung. Aber wenn es sein muss (was mit Sicherheit bei einem normalen Hund, der von klein auf in einer Familie ist und ordentlich erzogen wird nie passieren wird), dann muss man auch in der Lage sein der Rudelchef zu bleiben - alles andere wäre einfach fatal!

Liebe Grüße,
Nina

Hi Nina,

grundsätzlich hast du natürlich nicht ganz Unrecht. ABER: die Problematik ist letzlich doch woanders zu suchen. 1. ist es für einen Menschen schwierig zu differenzieren wann es angebracht ist den HUnd zu unterwerfen 2. gibt es nun mal wenig Hundehalter die einem ausgewachsenen Dobermannrüden tatsächlich gewachsen sind und diesen im "Ernstfall" auch wirklich rein physisch unterwerfen könnten.
Deswegen halte ich diesen Ratschlag grundsätzlich auch für sehr gefährlich. Wir sind nun mal selbst keine Hunde und haben dementsprechend auch andere Mittel um uns bei unseren Hunden druchzusetzen. Und das ist im Zweifelsfalle (sollte jedenfalls so sein *g*) eine überlegene Intelligenz. Diese einzusetzen bringt weit mehr als ein "Alphawurf" und die Gefahr den kürzeren zu ziehen ist recht gering ;-).

Viele Grüße
Nele

Und das ist im Zweifelsfalle (sollte jedenfalls so sein *g*) eine überlegene Intelligenz.

Hallo Nele,

schön formuliert )
Du hast ja recht - ich bin weder ein Fan davon, noch hoffe ich dies jemals anwenden zu müssen, ABER:
1) Fand ich die rumhackerei auf der Hundeschule unangebracht (von dem kleinen Ausschnitt)
2) Der Mann hat einen Dobermann! Ich finde bei aller Plänkerei sollte eins bedacht werden: Der Mann sucht im Forum Hilfe - ist doch klasse! Wir helfen ihm aber nicht indem wir ihn zum einen so verunsichern, dass es gar nix mehr macht (auch wenn keine Hundeschule besser als eine schlechte ist) und zum anderen scheint es mir, als ob noch einige Wissenslücken da sind. Und das ist ein Problem! Der Hund ist 8 Monate alt - warum das bisher so gelaufen ist is mir ja wurscht, aber er muss sich im klaren sein, dass er ganz schnell was ändern muss! Und meiner Meinung nach hilft da kein "böse Hundeschule - zwicken macht doch nix".
Eine schleichende und unterschwellige Dominanz kann bei so einem Riesen gefährlich werden - und der Mann muss sich dessen bewußt sein - er muss mit allen Mitteln wollen, dass er nie so ein Problem bekommen wird, erst dann wird er sich aus ausreichend damit beschäftigen (und das doch bitte lieber im Vorfeld).

Liebe Grüße,
Nina