Da muß ich jetzt auch nochmal einhaken *g*.

: Aber wenn es sein muss (was mit Sicherheit bei einem normalen Hund, der von klein auf in einer Familie ist und ordentlich erzogen wird nie passieren wird), dann muss man auch in der Lage sein der Rudelchef zu bleiben - alles andere wäre einfach fatal!

Der Moment, "wo es sein muß", ist für mich NICHT der Moment, in dem man versuchen sollte, Rudelchef zu BLEIBEN, sondern der Moment, in dem ich mich an meine eigene Nase fassen muß, um rauszufinden, wie ich wieder der Rudelchef WERDE. Denn wenn mein Hund mich anknurrt, bin ich schon lange kein Rudelchef mehr - auch wenn es vorher den Anschein hatte ;-)

Und wenn ich in dem Moment versuchen würde, meine Chefposition plötzlich durch einen für den Hund völlig überraschenden Alphawurf "zurückzuerobern", kann das in meinen Augen nur in die Hose gehen. Das ist ja so, als wenn ich zu meinem Chef gehe, ihm eine knalle und ihn zum Rücktritt auffordere, weil ich besser bin als er! Wenn er nicht ein absolutes Weichei ist (und ich 2 m groß und preisgekrönter Boxer), wird er mich dafür rauswerfen, aber sicher nicht sagen "Du hast recht, Du hast mich jetzt so beeindruckt - ich gehe!" *g*.

Nee, andersrum wird ein Schuh draus! Ich muß mir den Respekt meines Chefs erarbeiten, ich muß besser sein, als er, er muß merken, daß ich ihm (bzw. der Firma = dem Rudel) was GEBEN kann - dann wird er mich eventuell als seinen Nachfolger vorschlagen. Und das Ganze ist ein Prozeß, der - je nachdem, wie tief man schon "gesunken" ist - ziemlich lange dauern kann. Nützt aber nix, alles andere wäre unglaubhaft.

In diesem Zusammenhang finde ich die Idee von Aldington ganz gut (auch wenn seine Methoden etwas veraltet sind, unterliegt sie einem guten Grundgedanken), der in solchen Fällen eine 3-Wochen-Kur empfiehlt, in der man sich selbst an die Nase fassen und zusammenreißen muß und dann absolut konsequent daran arbeitet, sich wieder den Respekt und die Glaubwürdigkeit gegenüber dem Hund zu erarbeiten.

LG, Silke