von Briard-Jutta(YCH) am 16. Februar 1999 11:18
Hallo an alle,
ich bin spontan auf diese, etwas provokative, Meldung eingestiegen, weil mir die Emotionaliät, mit der die Futterdiskussion z.T. geführt wird, ziemlich unverständlich ist.
Ich denke, letztendlich geht es um HUNDEfutter und manchmal habe ich das Gefühl, daß sich die Menschen weit weniger Gedanken um ihre eigene Ernährung machen, als um die ihres Vierbeiners. Die pervertierte Tierfutterwerbung in Anbetracht Millionen hungernder Menschen auf der Welt erwähne ich nur am Rande.
Für mich sind die Kriterien für "gutes Futter" z.B. schlicht und ergreifend diese: Frißt es mein Hund gerne, verträgt er es und ist er dabei gesund und fit? Kann ich es mit geringem Arbeitsaufwand zubereiten? Eignet es sich, um ohne Probleme in den Urlaub mitgenommen zu werden? Diese Dinge kann ich beurteilen. Natürlich bin ich des Lesens mächtig und kann die Inhaltsstoffe auf der Packung studieren. Und ich kann 20 verschiedene Gutachten mit 20 verschiedenen Ergebnissen lesen, je nachdem, wer das Gutachten in Auftrag gegeben hat.
Danach weiß ich als biochemischer Laie aber immer noch nicht, was nun jeweils "gut" oder "schlecht" daran sein soll. Mein Futtermittelhändler hat beispielweise die von ihm vertriebenen Sorten von einer Biochemikerin untersuchen lassen. Nicht auf Nährwert, sondern auf Pilze, Streptokokken u.ä. Dabei kam heraus, daß es drei Sorten von Futter gab: Solches, das als regelrechtes "Biotop" für diese Dinge diente und solches, auf dem überhaupt nichts lebte, obwohl angeblich frei von Konservierungsstoffen. Und schließlich die Sorten, die ein (nach Aussage der Biochemikerin) "gesundes" Verhältnis dieser Kulturen hatte. Witzigerweise sind die letzteren wieder genau die Futtersorten, die anderswo als völlig "minderwertig" in Verruf geraten.
Wir sollten vielleicht mal darüber nachdenken, daß wir in einer Zeit leben, die von "Natürlichkeit" in der Ernährung nicht mehr viel übriggelassen hat. Ich bin überzeugt, jeder unserer Hunde würde sofort sein xy-Spitzentrockenfutter für ein Stück blutiges rohes Fleich stehenlassen oder begeistert einem Kaninchen den Garaus machen. Aber das ist nun wieder ebenso gesundheitsproblematisch, wie moralisch nicht vertretbar.
Also werde ich weiterhin die Entwicklung meiner Hunde beobachten und das füttern, was mir nach meinen persönlichen Kriterien als passend erscheint.
Liebe Grüße,
Jutta