Barfen = Religion? :: Hundefutter & Hunde Ernährung

Barfen = Religion?

von Franziska(YCH) am 19. Februar 2003 21:26

Hallo!

Auch auf die Gefahr hin, dass ich nach diesem Eintrag verbale Prügel beziehe:

Bislang fütterten wir unseren Hunden Solid Gold TroFu, mit dem wir sehr zufrieden sind und das wir auch unseren Kunden der Hundeschule empfehlen. Da SG nun aber mal wieder massive Lieferschwierigkeiten hat sind wir jetzt auf Frischfütterung umgestiegen. Als Bücher haben wir uns "Hilfe, mein Hund ist unerziehbar", "Naturnahe Ernährung für Hunde" und "1x1 der Hundeernährung" geholt und außerdem hier bei Yorkies gestöbert - und sind so schlau wie vorher.

In dem "1x1" Buch hat es mich ziemlich fertig gemacht, wie exakt die Tabellen da sind und wie ich nun mein Frischfleisch analysieren muss und dieses noch ausgleichen und jenes und unterschwellig doch Angst haben muss, meinen Hund fehlzuernähren. Und müssen dem guten Krautwurst da nicht die Ernährungsratschläge der Frau Frost wie Hohn vorkommen, da sie nicht haarklein alles analysiert? Dabei finde ich die Angaben in ihrem Buch ziemlich nachvollziehbar. Ich habe nun also angefangen, 1 Teil Fleisch, 1 Teil geschrotetes Getreide (eingeweicht) und 1 Teil geraspeltes Obst bzw. Gemüse zu vermengen und meiner Wonda, die 27 Kilo wiegt, 700 g von der Matsche zu geben. Unsere anderen Hunde bekommen ca. 300 g, sie wiegen 6- 8 Kilo. Natürlich kam auch noch Hokamix mit rein, Bierhefegranulat, Knofigranulat und Velcote-Öl, dass aber bald durch Fischöl ausgetauscht wird.

Die Hunde haben mit Begeisterung gefressen, was bei den drei Kleinen gar nicht selbstverständlich ist, da sie sonst ziemlich mäkeln. Sie haben aber auch aufgehört, als sie keinen Hunger mehr hatten. Sie hatten keinerlei Umstellungsprobleme, keine Blähungen und am nächsten Morgen hübsche kleine Würstchen kacken können, und das, obwohl ich mich mit dem Anmischen zuerst vertan und wohl zuviel gefüttert habe.

Nun, ich füttere frisch gerade mal seit drei Tagen, da kann man noch nichts sagen. Ich werde auch in Zukunft die Fleischarten wechseln, das Getreide variieren und immer andere Gemüse-Ost-Sorten nehmen, sie werden auch mal einfach nur ein Stück Fleisch zum Niederkauen bekommen und auch mal einen Tag fasten, aber sicher nur so, wie es mir gerade in den Sinn kommt und bestimmt nicht nach irgendwelchen Tabellen.

Wenn ich mir vorstelle, wie Streunerhunde sich ernähren, wie die Wildhunde bei Trumler ernährt werden (es werden einfach ganze Kälber ins Gehege geworfen und fertig. Da frißt jeder, was er kriegen kann..) und wie so mancher Hofhund doch mit "Abfällen" uralt geworden ist, dann denke ich mir, dass es vielleicht doch nicht nötig ist, aus dem Frischfüttern eine Religion zu machen, auf das man ständig mit schlechtem Gewissen herumlaufe, falls man doch einen Fehler gemacht haben könnte. Ist nicht eine abwechslungreiche Frischfütterung, wenn der Hund damit klarkommt, immer noch besser als das beste TroFu, auch wenn man nicht peinlich genau nach Tabellen geht? Meiner Meinung nach wird da viel zuviel Tamtam drum gemacht.

Wie seht Ihr das? (Ich ziehe ja schon den Kopf ein, in Erwartung von Haue, aber ich linse doch vorsichtig-neugierig Richtung PC)

Ciao, Franziska (und Katia) mit mittlerweile Wonda, Axel, Peter und endlich wieder Chili (falls sie jemand noch kennt)

von Heike H.(YCH) am 20. Februar 2003 05:55

Hi,
ich stimme dir eigentlich voll zu.

Du hast, wie ich auch, alle gängigen Bücher, die es zu diesem Thema gibt(und Barfer Broschüre)gelesen, und dann deine eigenen Schlüsse gezogen und dich für eine Variante: 1/3tel Fleisch, 1/3tel Getreide 1/3tel Gemüse....entschieden.
Ich habe die Variante 2/3tel Fleisch und 1/3tel Getmüse und 2 Tage Fleischfrei.....

Also denke ich, dass man auch etwas ausprobieren kann, genug Vorlagen gibt es ja, die aber auch unterschiedliches empfehlen.
Auf allen Hochzeiten kann man eh nicht tanzen.
Übrigens, ist der Calziumhaushalt mit 10 bis 30 % Knochen der Gesamtfuttermenge gut abgedeckt.

Wenn man jetzt noch ein bischen weiss wo wichtige Vitamine drinstecken, ist man auf der sicheren Seite.
Ich denke da an V K in Salat und Spinat und co. V. A in Leber, C ist ja jedem klar .........

Ich mächte meinen Hund ja etwas gezielter ernähren als einen Streuner, aber Tabellen hab ich auch nur im Schrank zum nachschlagen.
LG Heike

von Franziska(YCH) am 20. Februar 2003 06:55

Hallo Heike!

Da fällt mir echt ein Stein vom Herzen, dass ich nicht als erstes Schelte beziehe, denn Deine Antwort kam ja als erste... ;o)))

Ich freue mich jedenfalls schon auf das weitere Frischfüttern und werde auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich aus Zeitmangel dann doch mal TroFu gebe, da ich mit SG ja gute Erfahrungen gemacht habe. Ich denke auch, dass es vielen Kunden zu aufwendig erscheinen wird, selbst zuzubereiten, obwohl ich festgestellt habe, dass es nur minimal länger dauert, da die meisten Leute ja doch noch immer dies oder das auch zum TroFu tun (Gemüse, Quark etc.)

War eben wieder mit den Kötis "auf dem Klo" im Garten und bin jeden Morgen entzückt oder die Mini-Köttel. Unsere Chili ist etwas übergewichtig (ich habe sie erst seit Sonntag wieder zurück, lebte zwei Jahre bei einer Freundin, lange Geschichte) und sie wird heute wohl eine Mahlzeit mit extrem wenig Fleisch, wenig Getreide und viel Gemüse bekommen. Und wenn sie's nicht mag - dann diätet sie eben heute freiwillig total.

Morgen holen wir bei einem Metzger so leckere Sachen wir Pansen (nur in handgroße Stücke geschnitten), einen ganzen Blättermagen, ungeöffnet (brauche ich da für die Zubereitung eine Gasmaske ;o)))? und Kopfhaut mit Fell, alles frisch. Das wird Spaß machen, das zurechtzuschneiden und zuu verpacken!

Ciao, liebe Grüße von Franziska mit vier Hunden und fünf Katzen

von Andrea(YCH) am 20. Februar 2003 07:36

Hallo Franziska,

ich denke BARF als Religion hinzustellen ist wohl übertrieben, denn nicht die Methode macht sich zur Religion sondern die Leute die sie dazu erheben...

Es gibt da ebenso wie bei der Fertigfütterei Menschen die extrem sind (ich denke da nur an die vielen Steitgespräche auf dem Hundeplatz welches FeFu wohl das "Beste" ist)...

Was die Literatur darüber angeht oder überhaupt Ernährungsbücher so muss man wohl unterscheiden und kann auch hier nicht über einen Kamm scheren.
Denn es gibt da eine breite Palette, die geht von medizinisch fundierten Büchern bis hin zu Erfahrungsberichten einzelner Personen und das ist wohl kaum miteinander zu vergleichen.

Was im Endeffekt wichtig ist, ist eine Fütterungsart zu finden, die zu dem jeweiligen Hund passt und sie sollte artgerecht und abwechslungsreich sein, dass denke ich ist die Grundessenz.

Andrea

von Katharina(YCH) am 20. Februar 2003 09:06

Hallo Heike,

da hab ich doch gleich an dich mal ne Frage: Ich hab jetzt auch mit der Mischfütterung angefangen, d.h. morgens gibts immer noch Trofu /CN Huhn, abends dann gemischt frisch wie Pansen, Reis, Gemüse, Frischfleisch. Ich hab ein bisschen Bammel wegen des zu hohen Eiweißgehaltes bei der Kombination Frischfleisch/Trofu. Außerdem lässt mein Hund seit der Umstellung Winde los, die einen schwindlig machen, auch der Kotabsatz ist höher, weicher etc. Ist das eine Übergangserscheinung? Ich würde ungern zur reinen Trofufütterung zurückkehren, möchte aber auch nicht nur noch frisch füttern. Benno liebt die Abwechslung und flippt abends fast aus...
Liebe Grüße, Katharina

von Manuela(YCH) am 20. Februar 2003 12:25

Hi Franziska,

ich melde mich auch mal wieder (Bearded Collie Bonnie und mittlerweile eine Schwester Fly) Kannst du dich noch an uns erinnern ??
Ich barfe seit 9 -12 Monaten mit Begeisterung.
Da man von außen her sehr angegriffen wird " der Hunde bekommt nicht alle Nährstoffe" "Rohes Fleisch = Samonellen" "Knochen =Verstopfung" etc... habe ich "allerdings nur kurze Zeit" anfangs mit Tabellen und Listen und Nährstoffen (Barfer-Exel-Tabelle) gearbeitet. Habe meine Futterpläne is die Barfer-Liste gestellt etc..
Nach kurzer Zeit hatte ich aber alles im Griff und mach es einfach " p mal Daumen". Gemüse, Obst, Salat was von uns Menschen übrig ist- natürlich roh, Fleisch wechsel ich ab ,ebenso Knochen. Was ich am liebsten füttere sind Putenhälse, Hühnerhälse, Hühnerrücken denn da stimmt das Calzium/Phospor verhältniss. Zusätze gibt es bei mir eigentlich gar nicht. Kräutermischung von Swanie "barfer-Shop"oder mal Hokamix.
An Ölen wechsel ich auch immer ab. 1 - 2 rohe Eier mit Schale wöchentlich.
Im Urlaub nehme ich vorsichtshalber TroFu mit, da ich ja vorher nicht weiß wie die Beschaffung klappt. Da mach ích mir keinen Kopf, in den letzten Urlauben hat es gut geklaptt mal Trockenfutterm und Apfel und Möhren und Joghurt und wenn es geklappt hat Hühner.
Eigentlich ist es ganz einfach !! Wenn man es nicht zur Religion macht, aber es war ja auch nie als Religion gedacht.

Eigentlich muss ich sagen, dass die "erfahrenen Barfer" in der Barfer-Group mir sehr geholfen haben und mich überzeugt haben ,das ganze "Einfach" zu machen ohne große Rechnungen...

Ciao Manuela + the Fyling Flokaties



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