Gehorsamsbringen / Zwangsapport
von P.H(YCH) am 20. August 2002 05:48
Tschau Inge
Ich lerne dem Hund ja nicht so die Fährte. Es ging um den Hund von Tanja, der auf der Fährte schäumt vor lauter Motivation. Nun dieser Hund kann schon fährten, ich glaube sie lief schon ein SCH 2 und die Fährte ging gut. Nun das was ich beschrieben habe sollte eine Korrektur der Übermotivation sein. Wenn es jemand als Absicherung benutz um erlerntes zu festigen, dann hat es mit Lernen auch nichts zu tun.
Ich glaube weiter unten habe ich Tanja ziemlich ausführlich geschrieben, wie ich das Fährten aufbaue.
Das mit der Motivation ist natürlich von Hund zu Hund ein wenig verschieden. Bei meinem kleinen müsste ich nie vor einer Arbeit einen Kong zeigen, dann ist es futsch mit der Konzentration. Da langt es, wenn ich es so mache wie Du beschrieben hast, dass ich ihn lobe. Das stellt für ihn einen gravierenden Unterschied dar, er hat beim Loben auch Freude, aber er dreht vor lauter Freude nicht fast durch. Mein alter war da anders, der konnte mich treiben für eine Motivation, der brauchte die Abstimmung anders. Mein kleiner würde mich auch treiben, aber da wäre ich danach durchgenagelt. Nun einer braucht etwas mehr Motivation, da er selber weniger mitbringt, der andere ein bisschen weniger. Was ich selber als falsch betrachte ist, wenn mit der Motivation zusammen trainiert wird. Also ich würde nur mit einer versteckten Motivation arbeiten, die Übung machen, loben und bei mir bestätigen. Das aber nur bei einem Hund, der das auf die Reihe bringt.
Ich las in der Zeitschrift Hunde wieder einen Bericht über Ekard Lind. Da ging es wie üblich um positive Motivation, was bei Lind hauptsächlich aus Beutetrieb besteht. Da lernen die Teilnehmer ohne Hund, wie sie am besten mit Hund spielen würden. Ich mache das anders, der Hund spielt mit mir, ich gebe ihm z.B. den Kong, und er kommt zu mir, legt diesen mir in die Hand und wenn ich die Schnur festhalte, dann zieht er daran. Oder er legt ihn mir vor die Füsse und wartet darauf, dass ich einen Kick an den Kong schlage. Ich muss doch dieses Spiel nicht lernen, der Hund kann ja selber auch was überlegen. Dauernd aktiviert man den Hund, mir ist es lieber umgekehrt.
Ich bin nicht gegen Motivation, so wie es Dildei macht, so finde ich es nicht schlecht. Mir dürfte es aber ein bisschen weniger schematisch sein, anstatt mit nur Guteli, kann man auch mit Beute bestätigen. Zudem ist der Aufbau bei mir anders, wenn ich es so mache. Ich lerne nicht sofort den Hund treiben. Zuerst lerne ich ihn, dass er Aktivität zeigen muss, dass er zum Beispiel mich verbellt und dann gebe ich ihm ein Guteli. Dann mache ich ihn frech, er kommt es selbst holen, richtiggehend aus dem Hosensack. Erst später beginne ich dann damit, dass er zum Beispiel das Guteli bekommt wenn er links von mir ist und mich bedrängt. Und so beeinflusse ich das immer weiter.
Aber das ist ein Aufbau, bei einem anderen Hund kann es sein, dass ich das total anders mache. Am Schluss will ich einfach das gleiche Resultat.
Lernen unter Druck ist sicherlich nicht das Wahre. Ich versuche das nicht zu machen. Es geht auch mit Druck, ich kann eine Rute nehmen, Platz sagen, dem Hund mit der Rute eines auf den Kopf hauen und er geht ins Platz, auch wenn er das Kommando noch nicht kennt. Nun kann ich ihn loben und sofort die Folgen bearbeiten, ihn mit der Rute streicheln und danach mit der Rute spielen. Das ist eine Variante, die aber sicherlich nicht schön ist. Es geht auch anders, mit dem gleichen Resultat. Das heisst nicht, dass ich nie Druck anwenden würde, aber nicht gleich im Aufbau.
Gruss P.H