Wozu dienen Meisterschaften ? :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Wozu dienen Meisterschaften ?

von Reinhold + Ayko(YCH) am 03. Januar 2000 15:08

Jürgen schrieb am 03.01.2000 01:28 in "Erziehung + Soziales"

Ist eine Meisterschaft nur für das Ego des Hundeführers wichtig?
Oder gibt es andere Gründe, eine solche auszurichten?



Hallo Jürgen,

das ist eine wirklich höchst interessante Frage. Ich habe mir alle Gründe, die mir spontan eingefallen sind und die für die Austragung von Meisterschaften sprechen, gründlich durch den Kopf gehen lassen. Ich habe keinen einzigen gefunden, der den Einsatz von Teletakt und Konsorten in Ausbildung, Training und Meisterschaftsvorbereitung rechtfertigen könnte. Ganz im Gegenteil. Auch daraus ergab sich für mich also kein Sinneswandel in meiner Einstellung zu Teletakt.

Unter einer Meisterschaft verstehe ich eine Veranstaltung, bei der

mehrere Teams,
jeweils bestehend aus Hund und Hundeführer
gegeneinander konkurrieren.

Nun bin ich aber sehr gespannt, welche Gründe Du anführst, Meisterschaften auszutragen. Und natürlich bin ich dabei noch mehr gespannt, ob Deine Gründe den Einsatz von Teletakt rechtfertigen und wie Du dabei argumentierst.

Viele Grüße
aus Deutschlands Wildem Südwesten
Reinhold + Ayko


von Ursula, Nora & Gwen(YCH) am 03. Januar 2000 16:09

: Darauf bin ich auch gespannt !

Ich bin der Meinung, jemand, der seinen Hund für den Hundesport mit besagten Hilfsmitteln traktiert, um möglichst schnell, ziemlich gut nach oben zu klettern, tut das nur für sich, er will einaml Sieger sein, wenn es auch über den Hund ist !!

Warum machen solche Leute keinen anderen Sport, bei dem nur sie selber eine Rolle spielen, da könnten sie ja jedes Mittelchen ausprobieren, an sich selbst natürlich !!

Aber dann könnte man ja keinen für eine Niederlage verantwortlich machen, außer sich selbst ....

Traurige Grüße, Ursula, Nora & Gwen

von Jürgen(YCH) am 04. Januar 2000 00:10

Hallo Reinhold,

eigentlich wollte ich Dir ja nicht mehr antworten, denn der Vergleich E-Gerät / Landminen ist schon ziemlich - ach, was ist er denn?

: Ist eine Meisterschaft nur für das Ego des Hundeführers wichtig?
: Oder gibt es andere Gründe, eine solche auszurichten?

Welche Hundtypen braucht unsere Gesellschaft?
Wo und wie werden arbeitende Hunden gebraucht?

Anmerkung: Du hattest da irgendwas geschrieben, dass der der Hund einen
leichten E-Gerät-Reiz nur spürt, wenn er vorher einen starken Schmerz
gespürt hatte.
Hatte ich das richtig verstanden?

Grüße
Jürgen

von Reinhold + Ayko(YCH) am 04. Januar 2000 02:47

Hallo Jürgen,

Landminen habe ich lediglich als anschauliches, einleuchtendes Beispiel dafür erwähnt, dass man nicht alles in der Hand gehabt haben muss, was man ablehnt. Du hattest mich nämlich gefragt, ob ich es in Ordnung finde, etwas abzulehen, was ich noch gar nie in der Hand gehabt habe. Das ist alles, was dahintersteckt. Bitte lies das noch einmal sorgfältig nach. Von einem Vergleich E-Reiz-Gerät / Landminen kann dabei keine Rede sein. Bitte bleib fair.


:: Ist eine Meisterschaft nur für das Ego des Hundeführers wichtig?
:: Oder gibt es andere Gründe, eine solche auszurichten?

: Welche Hundtypen braucht unsere Gesellschaft?
: Wo und wie werden arbeitende Hunden gebraucht?

Diese Gegenfrage steht für mich zunächst nicht im Zusammenhang mit Meisterschaften und entfernt sich damit vom angepeilten Thema "Meisterschaften", was ich ganz bewußt in die Rubrik "Freizeit + Sport" gestellt habe.

Trotzdem eine Aufzählung,
jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Rettungshunde
Lawinensuchhunde
Blindenhunde
Behindertenbegleithunde
Therapiehunde
Jagdhunde
Polizeihunde
Zollhunde (z.B. für die Rauschgiftsuche)
Hunde zum Aufspüren von Sprengstoff
Hütehunde (z.B. Schafherden)
Wachhunde
Hunde als Sozialpartner (z.B. Familienhunde)


Für Schutzhunde im Sinne der üblichen Schutzhundeausbildung (SchH-Prüfungen) sehe ich keine zwingende Notwendigkeit in unserer Gesellschaft. Ich lasse mich aber gerne belehren. Für mich ist Schutzhundeausbildung eine rein sportliche Disziplin und der Name "Schutzhund" ist irreführend. Daraus den Schluss zu ziehen, dass ich Schutzhundeausbildung ablehne, wäre falsch.



: Anmerkung: Du hattest da irgendwas geschrieben, dass der
: der Hund einen leichten E-Gerät-Reiz nur spürt, wenn er vorher
: einen starken Schmerz gespürt hatte. Hatte ich das richtig verstanden?

Aber nein, es geht nicht ums Spüren, sondern um das Erreichen einer erwünschten Wirkung. Ich habe geschrieben, dass Du die von Dir erwünschte Wirkung mit einem leichten Stromimpuls nur dann erreichen kannst, wenn Du zuvor mit starken Impulsen gearbeitet hast. Ein leichter Impuls muss vorher konditioniert werden, bevor er eine von Dir erwünschte Wirkung erzielen kann. Das hat mit dem "Spüren" nichts zu tun.

Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko

von Antje(YCH) am 04. Januar 2000 06:33

Hallo Reinhold,


: Ich habe geschrieben, dass Du die von Dir erwünschte Wirkung mit einem leichten Stromimpuls nur dann erreichen kannst, wenn Du zuvor mit starken Impulsen gearbeitet hast.

Das widerspricht jetzt genau dem, was die "großen internationalen Trainer" über den Einsatz des E-Gerätes sagen...


: Ein leichter Impuls muss vorher konditioniert werden, bevor er eine von Dir erwünschte Wirkung erzielen kann.

Das stimmt; der Hund wird auf den leichten Impuls konditioniert, aber nicht mit einem starken Impuls, sondern z.B. durch Bewegung des Hundeführers oder mittels einer Leine.


Viele Grüße

Antje

von Antje(YCH) am 04. Januar 2000 06:45

Hallo Reinhold,

eine Meisteschaft (jetzt mal rein SchH-bezogen) hat für mich den Sinn, herauszustellen, welcher Hund der "Beste" ist. In Bezug auf die Zucht ist das eigentlich immens wichtig, um weiterhin ausbildungsfähige Gebrauchshunde, z.B. für den Einsatz bei Polizei, Zoll und BGS zu züchten.

Leider erheben sich in letzter Zeit bei mir Zweifel an dem in unserem Land üblichen PO-Schema, denn irgendwie erfolgt inzwischen eine "Übertypisierung" in Bezug auf den Unterordnungsteil (ähnlich der abfallenden Rückenlinie beim DSH), aber das ist vielleicht eine deutsche Angewohnheit.

Da werden die Leistungen im Bereich der Unterordnungsübungen in den Sparten B und C immer weiter hinaufgeschraubt, während die Belastbarkeit und Härte der Hunde irgendwo auf der Strecke bleibt. Das Ergebnis sind Hunde, die einmal Landessieger werden (weil sie in Unterordnung und Schutzdienst ihren Unterordnungsteil so schön schnell und korrekt ausführen), auf der nächsten Veranstaltung aber, wo die Helfer den Belastungswert nur ein kleines bisschen höher ansetzen, mit Kampftrieb "nicht vorhanden" vom Platz gegen.

Errungene Lorbeeren auf Meisterschaften sind zumindest in unserem Land kein Kriterium mehr für die Zucht! Gottlob gibt es ja noch andere Länder, die unseren Bedarf an brauchbaren Hunden inzwischen sicherstellen.

Viele Grüße

Antje


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