Genetik Mensch und Hund :: Hundezucht & Hundeaufzucht

Genetik Mensch und Hund

von Franziska(YCH) am 16. Mai 2002 10:59

Hi,

*auch mitmischen will ;o)*

Wenn beim Menschen das HD-Vorkommen bei 2 % der Gesamtbevölkerung liegt, mag das erblich sein, wenn es aber bei Hunden um die 20% bis 50% liegt, dann hat die Natur dem Hund (auch die Mischlinge) wohl zum "Aussterben" verurteilt oder irgendwie ungerechtfertigt bestraft ?

Du vergisst bei diesem Satz, dass bei Hunden keine natürliche Selektion stattfindet, zumindest nicht in den Industriestaaten. Es ist der "dumme" Mensch, der selektiert. Bei Menschen untereinander findet immernoch (wenn auch nicht so brutal und offensichtlich, wie bei Wildtieren) eine natürliche Selektion statt.

Bis dann

Franziska

von Tina(YCH) am 16. Mai 2002 12:28

: Hi,
:
: Du vergisst bei diesem Satz, dass bei Hunden keine natürliche Selektion stattfindet, zumindest nicht in den Industriestaaten. Es ist der "dumme" Mensch, der selektiert. Bei Menschen untereinander findet immernoch (wenn auch nicht so brutal und offensichtlich, wie bei Wildtieren) eine natürliche Selektion statt.
:

Hallo Franziska,
wie, bei Menschen findet mehr Selektion statt? Es ist doch ehr so, dass sich kein Mensch verbieten läßt sich fortzupflanzen, egal an welchem Leiden er selbst leidet ! Also wird meiner Meinung nach beim Menschen gar nicht selektiert. Menschen mit HD pflanzen sich auch fort, deshalb steigt die HD in Bevölkerung aber nicht sooo an.

Ich habe mir die Hüftgelenksbildung beim Welpen von Geburt bis zu 1 Jahr in Bildern angeschaut und tatsächlich ist die Ausbildung der Hüfte von der Geburt (3 weit auseinander stehende nicht als Hüftgelenk erkennbare Knörpel-Knöchlein) bis zur 9 Lebenswoche (deutlich ineinander und erkennbares Hüftgelenk mit Pfannendach, Kugel etc)enorm.

Ich denke, dass in den ersten 9 Lebenswochen die Fütterung der Welpen enorm wichtig ist. Die Welpen dürfen in dieser Zeit nicht so schnell wachsen, wie sie es durch unser kalorienhaltiges FeFu tun. Deshalb habe ich die letzten 2 Würfe morgens mit Joghurt, Quark und Banane gefüttert, mittags mit Frischfleisch und Reis, Nudel Kartoffel Apfel Karotten (immer abwechselnd) und abend habe ich Trockenfutter gegeben.

Die Welpen waren immer satt und hatten bei der Abgabe ca. 1 bis 2 Kg weniger Gewicht als die Würfe zuvor mit Junior FeFu aufgezogen! Sie waren aber nicht mager oder rappeldürr, sondern haben sich fest und gut angefasst!

In dem einen Buch stand auch, dass gerade der Stoffwechsel der Welpen erst nach der 8.Lebenswoche richtig funktioniert und eine evtl. Überdosierung kompensieren kann. Das stand auch in einer Hunderevue-Ausgabe, wenn ich mich recht entsinne. Leider lässt uns die Wissenschaft bzgl. HD irgendwie im Stich und so probiere ich das nun selber aus. Ich will sehen, wenn diese Würfe geröngt werden, welche Befunde herauskommen. Ich glaube schon dass es eine erbliche HD gibt, aber die ist dann meinetwegen ein Fehlen des Pfannendaches. Es gibt meiner Meinung nach aber auch eine andere HD (Abstand von Pfanne zu kugel zu groß), diese könnte ich mir vorstellen, kommt von unregelmäßigem Wachstum und oder von falscher Bewegung und Bemuskelung. Aber alle HD - Formen werden in den selben Topf "vererblich" geworfen.

Übrigens plage ich mich seit Jahren mit Kokkzidien in den Würfen herum, ob Du es mir nun glaubst oder nicht, durch die Fütterung der Milchmahlzeit hatte ich die letzten 2 Würfe keine Kokkzidien mehr! Das Immunsystem oder die Darmflora scheint sich durch die Joghurtmahlzeit gekräftigt zu haben, sodass die Darmflora die Viehcher nun von alleine in Schach hält. War ein überraschender Nebeneffekt meiner Fütterung -grins- Alle Tierärzte haben mir das nie gesagt ! Was hatte ich nicht schon alles an chemischen Keulen versucht, um es herauszubringen, war bisher alles erfolglos.

Grüße
Tina



von Franziska(YCH) am 16. Mai 2002 20:36

Hi Tina,

: wie, bei Menschen findet mehr Selektion statt? Es ist doch ehr so, dass sich kein Mensch verbieten läßt sich fortzupflanzen, egal an welchem Leiden er selbst leidet !

Eben drum: Da kommt keiner und sagt, nur du oder du oder wirst zur Vermehrung zugelassen und du und du und du nicht. Es wird der Natur freier Lauf gelassen.

: Also wird meiner Meinung nach beim Menschen gar nicht selektiert.

Nein. Es wird nicht selektiert, der Mensch selektiert sich selbst.

: Menschen mit HD pflanzen sich auch fort, deshalb steigt die HD in Bevölkerung aber nicht sooo an.

Nun ja bei Hunden ist das ja so: HD gibt es dort bei allen möglichen Rassen. Diese Rassen wurden aber als diese Krankheit explosionsartig anstieg gar nicht großartig miteinander gekreuzt. Also muss/müssen ja bei den einzelnen Rassen zum gleichen Zeitpunkt ( +- 10 bis 20 Jahre) diese Mutation/-en aufgetreten sein und zwar unabhängig voneinander. Für mich ist das nur damit zu erklären, dass in der modernen Rassehundezucht so einiges ganz im argen liegt. Dieses Beispiel könnte man auch auf andere Erbkrankheiten übertragen, die bei Hunden im Gegensatz zum Menschen extrem häufig auftreten, wie z.B. bestimmte Herzfehler. Hm, woran liegt das wohl ;o)?

Bis dann

Franziska

von Andreas(YCH) am 16. Mai 2002 20:58

Hallo,

:
: Nein. Es wird nicht selektiert, der Mensch selektiert sich selbst.

es gibt Versuche dahingehend, dass sich Menschen mit sehr unterschiedlichem Genmaterial besonders anziehend finden, hingegen von Partnern mit sehr ähnlichen Genen eher abgestossen werden: das sind die, die wir nicht riechen können :-).
Da sorgt die Natur für eine möglichst breite Streuung, deren wir uns nicht bewusst sind.

Aber welcher Rüde, welche Hündin darf sich denn seinen/ihren Partner frei wählen?
Da werden in einem anderen Thread gerade Vergewaltigungen und Zwangsdeckungen für richtig gehalten, um eine möglichst "gute" Zucht zu erreichen.
So ein Blödsinn: es wird oft gerade das Gegenteil erreicht.
Da wählen Menschen 3,4,5 Faktoren aus, die sie für ein gutes Zuchtziel halten. Dass aber noch Tausende von anderen Genen eine Rolle spielen, wird übersehen.

Gruß
Andreas

von Tina(YCH) am 16. Mai 2002 21:41

Hallo Franziska

: Nun ja bei Hunden ist das ja so: HD gibt es dort bei allen möglichen Rassen. Diese Rassen wurden aber als diese Krankheit explosionsartig anstieg gar nicht großartig miteinander gekreuzt. Also muss/müssen ja bei den einzelnen Rassen zum gleichen Zeitpunkt ( +- 10 bis 20 Jahre) diese Mutation/-en aufgetreten sein und zwar unabhängig voneinander.

Genau deshalb glaube ich bei der HD nicht so recht an eine Mutation. Vielmehr an den Zusammenhang einer unnatürlichen Ernährung.
Vor 10 Jahren waren Junior Futtermittel am Markt mit viel höheren Eiweiß und Vitamininhalten und heute gibt es Juniorfuttermittel mit drastisch weniger Eiweiß bzw. Vitaminen. Heute nennt man es "Large Breed-Junior-Futter". Also weniger drin.

Hatten die Hersteller uns damals nicht suggeriert in der Werbung, nur mit Junior-Fertigfutter ernährt man Welpen absolut richtig ? Heute steht in den Werbeprospekten selbiger Firmen, dass weniger mehr ist und die Werte wurden gesenkt weil durch zu schnelles Wachstum Skeletterkrankungen (dazu gehört auch HD) auftreten können.

Also wenn Du mich fragst, dann wußte man vor 10 Jahren schon nicht die richtige Zusammensetzung und warum sollte ich jetzt glauben, dass man sie nun weiß ? Vielleicht sagt man uns in 10 Jahren plötzlich: " Juniorfuttermittel wurde nochmals reduziert auf Werte des Erwachsenenfutters?

Du schreibst von einem Anstieg der HD quer durch alle Rassen in einem Zeitraum von 10 bis 20 Jahren. Nun könnte man auch annehmen, dass die letzten 20 Jahre der Fertigfutterkonsum weltweit auch drastisch angestiegen ist. Die letzten 20 Jahre wurden viele Hunde nur noch ausschließlich mit FeFu ernährt (und viele Junghunde mit Junior).

Selbst in den HD-Büchern von ca. 10 bis 15 Jahren stand ausschließlich Erbkrankheit, nach und nach räumt man behutsam in neueren Büchern ein, die Ernährung hätte einen "kleinen Einfluß" auf die HD-Ausbildung.
Nicht auszudenken was in 10 Jahren in den Büchern steht. Die Wissenschaftsgläubigkeit in unserer Gesellschaft ist einfach so enorm, obwohl die Wissenschaft sich in der Geschichte schon so oft getäuscht hat, schenken wir ihr weiterhin uneingeschränkten Glauben (nicht Wissen).

Wie es mit Herzfehlern aussieht in anderen Rassen und was deren Häufigkeit betrifft habe ich keine Zahlen. Denke aber, daß deren Prozentsatz weit unter dem HD-Prozentsatz liegt, sonst würde man mehr darüber erfahren. Nimmt man eine Rasse z.B. Dalmatiner und das Taubheitsproblem, oder Cocker und Cockerwut, etc...ok, diese Rassen haben damit ein "Rassespezifisches" Problem aber doch nicht alle Hunderassen, warum sollte die HD über alle Rassen hinweg mutieren ? Das finde ich unlogisch.

Viele Grüße
Tina



von Franziska(YCH) am 16. Mai 2002 22:04

Hi Tina,

interessante Diskussion ;o).

: Du schreibst von einem Anstieg der HD quer durch alle Rassen in einem Zeitraum von 10 bis 20 Jahren.

Eben nicht durch alle Rassen, sondern durch viele. Insbesondere sehr beliebte Rassen, so scheint mir, bei denen viel schneller hintereinander neue Generationen entstehen, weil sie viel gezüchtet werden.

: Nun könnte man auch annehmen, dass die letzten 20 Jahre der Fertigfutterkonsum weltweit auch drastisch angestiegen ist. Die letzten 20 Jahre wurden viele Hunde nur noch ausschließlich mit FeFu ernährt (und viele Junghunde mit Junior).

Wie gesagt, einige Rassen sind ganz gut von der HD verschont geblieben, obwohl sie mit dem selben FeFu ernährt wurden. Wie ist das zu erklären? Ich denke, dass eine Prädisposion für Gelenkdeformationen schon erblich sein kann, bzw. teilweise auch die Deformation selbst. Falsche Ernährung trägt dann ihr übriges dazu bei. Das bekommen auch die Vetmeds mittlerweile so gelehrt.

: Nicht auszudenken was in 10 Jahren in den Büchern steht. Die Wissenschaftsgläubigkeit in unserer Gesellschaft ist einfach so enorm, obwohl die Wissenschaft sich in der Geschichte schon so oft getäuscht hat, schenken wir ihr weiterhin uneingeschränkten Glauben (nicht Wissen).

: Wie es mit Herzfehlern aussieht in anderen Rassen und was deren Häufigkeit betrifft habe ich keine Zahlen. Denke aber, daß deren Prozentsatz weit unter dem HD-Prozentsatz liegt, sonst würde man mehr darüber erfahren. Nimmt man eine Rasse z.B. Dalmatiner und das Taubheitsproblem, oder Cocker und Cockerwut, etc...ok, diese Rassen haben damit ein "Rassespezifisches" Problem aber doch nicht alle Hunderassen, warum sollte die HD über alle Rassen hinweg mutieren ?

Moment! Herzfehler treten bei manchen Rassen auffällig gehäuft auf. Mir ist das zumindest genauso bekannt, wie die Cocker-Wut und der Zusammenhang zwischen Fellfärbung und Taubheit/Blindheit. Letztens habe ich einen Artikel gelesen, dass Golden Retriever eine Prädisposition für eine bestimmte Art von Tumor besitzen und nun anhand von Studien davon auszugehen ist, dass das bei Boxern ebenso der Fall ist. Wie nun soll das genetisch von der Golden-Retrievern an die Boxer weitergegeben worden sein (oder umgekehrt), wenn man diese Rassen gar nicht miteinander kreuzt?

: Das finde ich unlogisch.

Nun ja. Erst prangerst du an, dass der Wissenschaft zuviel Glauben geschenkt wird, und dann findest du eine Möglichkeit unlogisch, die aber in Betracht gezogen werden sollte. Was meinst du denn, woran es liegt, dass Haushunde in unseren Breiten zum größten Teil so auffällig abnormal krank sind? Nur wegen der Ernährung? Ich rede jetzt nicht nur von HD.

Bis dann

Franziska

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