von Tanja(YCH) am 07. August 2002 18:59
Hallo Sabine,
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: Noch kurz 'ne Frage:
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: Wie genau unterscheidet sich die Prägung eines Familienhundes von dem eines Sporthundes und was hast Du mit Deiner Kleinen anders gemacht als in der Welpengruppe mit den "Normalos"?
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Ich denke einfach, daß die Ansprüche sehr unterschiedlich sind.
Was zum Beispiel Gehorsamsübungen angeht: ich lerne meinen Hunden, daß das Kommando "Hier" bedeutet eng und gerade vorzusitzen. Später wird das von mir einfach in Verbindung mit Platz aus der Bewegung kombiniert und das paßt dann.
Somit heißt für mich "Hier" nicht gleich: komm zu mir gelaufen.
Das sind nur so Kleinigkeiten, daß ich manche Kommandos eben ganz anders erlerne.
Noch ein Beispiel, zwar aus der Junghundegruppe, aber es drückt schon das aus, was ich meine:
eine Frau hat mit ihrer Schäferhündin das Sitz trainiert. Nach fünfmaligem Sitz-Kommando hat sich die Hündin sehr widerwillig, sehr zögerlich, krottenschief hingesetzt und hat in die andere Richtung geschaut. Die Frau hat die Hündin furchtbar gelobt.
Als ich sie gefragt habe, wofür sie den Hund denn jetzt gelobt hat, war sie sauer und sagte: es hätte ja schließlich nicht jeder die Ambitionen auf Deutschen Meisterschaften zu starten und so wäre die Sitzübung für sie klasse.
Ich habe ihr dann erklärt, daß Sitz einfach so und so auszuführen ist und wenn ihre Kinder aus der Schule kommen und sagen 2 und 2 gibt 5, sagt sie ja auch nicht: o.k., ihr wollt ja nicht Mathematikprofessor werden.
Sie war jedenfalls absolut mit ihren Ergebnissen zufrieden.
Und was für mich noch sehr wichtig ist:
Forscher sagen, daß Hunde die nach der achten Woche nicht gelernt haben, daß der Mensch nicht nur ein liebes Wesen ist, das man mag und dem man begeistert die Hand abschleckt, sondern auch ein Wesen ist, mit dem man spielen und zusammenarbeiten kann und indess mehr Kontakt zu anderen Hunden, als zur "Arbeit und Beschäftigung" mit dem Menschen haben, in ihrem eigentlichen Sozialverhalten grundsätzlich mehr auf Hunde bezogen sind.
Generell würde ich jedoch sagen, daß die Welpenzeit von den Hundebesitzern eher dafür genutzt wird (vor allem auch durch die Welpengruppen), möglichst viel Hundekontakt zu ermöglichen, um ja eine gute Sozialverträglichkeit zu bekommen. Da wird eine intensive Zusammenarbeit eher noch auf später vertagt.
Viele Grüße
Tanja
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