von Sandra(YCH) am 05. Juni 2002 10:49
:Hallo Saskia,
jetzt ist zwar schon einige Zeit vergangen, seitdem Du Deine Frage hier im Forum gestellt hast, aber vielleicht hilft Dir meine Antwort ja doch noch. Ich selbst habe eine kurzbeinige Jack Russel Terrier-Hündin, die jetzt 5 Jahre alt ist. Ich habe sie damals von einem Bauernhof gekauft, als sie 9 Wochen alt war. Von Anfang an habe ich sie überall mit hingenommen, was aufgrund ihrer Größe nie ein Problem war. Somit war sie seltenst alleine, immer beschäftigt und wurde problemlos sozialisiert. Ich habe mit ihr zweimal wöchentlich einen Welpentreff besucht und in dieser Hundeschule mit ihr gemeinsam die Grunderziehung erlernt. Sie hat mir nie Probleme gemacht und ist bis heute sehr anhänglich. Mit etwa drei Jahren ist sie merklich ruhiger geworden, aber auch heute noch ist sie nicht zu halten, wenn ich einen Ball raushole oder das Fahrrad aus der Garage schiebe. Nur in seltenen Fällen nehme ich sie überhaupt an die Leine, da sie sehr gut hört. In den Wald kann ich allerdings nur gehen, wenn ich den Ball dabei habe. Sobald ich merke, dass sie eine interessante Spur gefunden hat, brauche ich den Ball nur kurz auftippen lassen und schon sitzt sie mit funkelnden Augen vor mir. Somit ersticke ich jedes Jagdverhalten im Keim. Ein Ballspiel mit mir ist ihr auf jeden Fall wichtiger als Futter oder jagen, und das habe ich mir bei ihrer Erziehung zu Nutze gemacht. Ich kann auch nicht bestätigen, dass sie nervös ist, allerdings kann sie im Spiel mächtig aufdrehen, und dabei ist sie unermüdlich. Im Großen und Ganzen denke ich, dass eine solide Sozialisierung mit vielen Hunden und verschiedensten Alltagssituationen die beste Voraussetzung für ein harmonisches Miteinander ist. Mein Fazit war zu dieser Zeit: Ich gehe nur dorthin, wo meine Emma mitkommen kann. Trotzdem habe ich sie natürlich auch stundenweise allein gelassen, damit sie auch dieses lernen konnte. Wie Du siehst, kann ich Dir zu dieser Rasse nur positives aus eigener Erfahrung berichten, denke aber, dass man mit Jackies viel Zeit verbringen sollte und besonders konsequent sein muss.
Auf jeden Fall darf man nicht vergessen, dass - und sei er auch noch so klein und niedlich - der Jackie ein Hund ist, der Grenzen braucht. Ich behaupte, dass bei vielen Jackies der Fehler gemacht wird, ihn vermenschlichen zu wollen und man dazu neigt, Grenzüberschreitungen mit einem Lächeln im Gesicht bewußt zu "übersehen" - und dann hat man ihn: den verzogenen, frechen und kläffenden Terrier.
Hast Du noch Fragen? Dann meld Dich gerne!
Sandra