Seit Weihnachten ( welch Zufall) sehe ich nachmittags immer Mutter mit Tochter, ca. 12, und DSH, ca. 5-6 Monate hier auf dem Weg spazieren. Tochter hat mit stolzgeschwellter Brust den Hund an der Leine und ruckt ständig unmotiviert an der Leine, von der er auch nie abkommt. es wird auch immer schön auf dem Weg gegangen und nicht auf den großen Wiesen, sonst könnte man sich ja seine schicken Stiefelchen oder die elegante Kleidung beschmutzen. schlimm genug, daß das Kind mit dem Hund machen darf, was sie will und ihr als Erziehungsmethode das ständige Leinenrucken erzählt wurde.

vorhin dachte ich, mich tritt ein Pferd!
ich komme um die Ecke, sie mir entgegen, steuern ein Auto an und rucken wieder ständig, weil der DSH zu meinem Hund hindrängt.
Kofferraumklappe ( Mercedes-Limousine, kein Kombi!!!) auf, zwingen und heben den Hund mit Gewalt rein, Kofferraumklappe wieder zu. die Sitzbänke hinten waren auch hoch, also saß der junge Hund hinten in völliger Dunkelheit mit nicht extrem viel Sauerstoff.
ich stand sprachlos daneben. als die gerade am Einsteigen waren, fand ich meine Sprache wieder und fragte freundlich, ob sie glauben würden, daß es für den Hund angenehm sei und sich mit dem Tierschutzgedanken vertragen würde.
Schulterzucken und verächtliche Interjektionen und Gebrummel wie: kennt das, macht Auto schmutzig oder so.
ich machte sie immer noch in relativ freundlichem Ton darauf aufmerksam, daß andere Leute sowas als Tierquälerei bezeichnen würden. darauf hin ergriffen sie schlagartig die Flucht. ist ihnen wohl durchaus klar, daß es nicht erlaubt ist. aber da Papa ja schon Töchterchen den Hund ( sieht nach guter, teurer Zucht aus) geschenkt hat, hatte er wohl keine Kohle mehr für ein hundegerechtes Auto und vorne könnte er ja was schmutzig machen.

leider hatte ich das Handy nicht mit, sonst hätte ich ihnen gleich die Polizei hinterher geschickt.
ich habe eben auf dem Revier angerufen, werde dann wohl morgen hinfahren und Anzeige erstatten. Autokennzeichen habe ich.

Frage: hat sowas irgendeine Aussicht auf Erfolg?
wo genau steht es im Tierschutzgesetz, daß sowas verboten ist. vielleicht noch in der StVO? damit ich notfalls denen morgen gleich klar sagen kann, wo was steht.

oder würdet ihr das so hinnehmen, ohne was zu machen?
Zeugen hab ich nicht, aber es widerstrebt mir sehr, das einfach so hinzunehmen....

Gruß
Merlino

Hallo Merlino,
ich kenne einen Fall, da hat das ein "Hundesportler" immer so gemacht und alle Vereinskollegen haben zugeguckt - einschließlich der Leute vom Tierheim, die da in einer Augsburger Modell-Gruppe (mit ihren eigenen - nicht Tierheim-Hunden) mitgemacht haben. *megagroll*

Aber ich würde es versuchen, vielleicht reicht es ja schon, wenn die Polizei mal freundlich nachfragt.
Kann man für den armen Hund nur hoffen.

Grüße
Gabi + Kombi-Sheila

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Hallo Merllino,
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aber es widerstrebt mir sehr, das einfach so hinzunehmen....
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Und gerade deshalb würde ich Anzeige erstatten. Wenn etwas schiefläuft, kannst Du ja dran bleiben. Die werden dir ja sagen woran es liegt.
Steht nichts unter Gesetze und Verordnungen ?
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Grüße
teffi

Hi Merlino!

Ich würde so etwas auch nicht hinnehmen.
Im österreichischen Tierschutzgesetz gibt es folgenden Paragraphen:
"§ 7. Tiere sind so zu befördern, daß ihnen nicht unnötige Schmerzen, Qualen, Verletzungen oder sonstige Schäden zugefügt und sie nicht unnötig in schwere Angst versetzt werden..."
Ich nehme an, im deutschen TierSchG wird es nicht anders sein...

Lieben Gruss
Simone

Hallo Merlino,

wie wäre es mit einer Anzeige beim TSV? Ich weiss nicht ob die Polizei oder das OA da viel machen können. Aber ein TSV müsste doch eingreifen? Warum sonst werden Hunde aus dem Tierheim überprüft? Doch nicht, damit ich "mir" dann einen Welpen kaufe und mit dem machen kann, was ich will.

Die sind doch auf dem besten Weg aus einem bis jetzt noch lieben Hund einen Beisser zu machen. Die Kofferraumaktion ist der Hammer, ich glaube ich hätte ihnen den Hund entrissen. Aber auch das Ruckeln an der Leine kann doch nicht normal sein oder?

Greife da auf jeden Fall ein. Ich wünsche Dir viel Erfolg, dass dem armen Hund geholfen werden kann.

Nur hoffentlich siehst Du die Leute auch weiterhin, damit Du sie weiterhin ein wenig beobachten kannst.

Viele Grüsse

Ingrid und Sina

Hallo Merlino!

Die Kofferraumaktion ist natürlich der Hammer und ich verstehe, daß dir da der Hut hochging.
Ich kenne zwar die tierschutzrechtlichen Vorschriften nicht genau, aber ich glaube nicht, daß eine Anzeige wirklich weitreichende Konsequenzen hätte, wenn der Hund ansonsten halbwegs "artgerecht" gehalten wird. Artgerecht im juristischen, nicht in unserem Sinne!!! (Zwingerhaltung in einem der Normgröße entsprechenden Zwinger gilt z.B. als artgerecht...)

Besser würde ich es zunächst finden, den Leuten in einem freundlichen Gespräch eine gute Hundeschule zu empfehlen (bist du nicht selbst Trainerin?). Wer sich einen Schäferhund kauft, will in der Regel auch einen folgsamen Hund haben. Manche Leute glauben ja leider, daß ein DSH von Geburt an ausgebildet ist...:-((
Wenn du mit deinen eigenen,ich nehme mal an gut erzogenen Hunden unterwegs bist, stellst du doch bestimmt ein nachahmenswertes Vorbild für solche Anfänger dar und sie lassen sich vielleicht deshalb auch von dir einen Tip geben. Viele Leute sind ja wirklich dankbar für richtig angebotene Hilfe.
Auf Oberlehrermethoden reagieren sie wahrscheinlich bockig, auf eine Anzeige sowieso.
Also, ich würde es, dem Hund zuliebe, erstmal auf die diplomatische Tour probieren.
Wenn sich die Leute auch dann uneinsichtig zeigen und den Hund wirklich unter indiskutablen Bedingungen halten und erziehen, kann man immer noch die harte Welle fahren.
Viel Glück!

Grüße von Sabine S.