von Cindy(YCH) am 02. Dezember 2002 18:21
Hallo Nora,
als unsere junge Berner-Hündin plötzlich durch einen Unfall starb dauerte es wirklich eine Weile, bis ich soweit war, einen jungen Hund zu den älteren dazuzuholen. Zumindest die ersten paar Wochen. Danach war es eher reine Vernunft, da einfach nicht die Zeit dazu da war, einen jungen Hund auszubilden. Und als Tessy dann wegen ihres Hirntumors eingeschläfert werden musste, war Yanta schon da. Das war auch gut so. Denn ích hätte mir keinen jungen Hund geholt, wenn ich vorher gewusst hätte, dass Tessy bereits einen Tumor hatte. Die ersten Symptome waren damals schon da, wurden aber für was ganz anderes gehalten. Wer geht auch schon zur Herbstzeit davon aus, dass das ständige Niesen des Hundes durch einen Tumor verursacht wird, und nicht durch einen Schnupfen. Ob wir direkt nach ihrem Tod sofort wieder einen jungen Hund geholt hätten, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich nicht total überstürzt, aber doch schon nach einigen Wochen.
Bei Berry damals war es so, dass ich dann auch keinen Berner mehr wollte. Denn das, was derzeit so als Berner rumläuft, ist im Grossen und Ganzen nicht das, was ich mir unter dieser Rasse vorstelle. Die Wurfschwester von Berry ist jetzt 9,5 Jahre alt, und läuft noch Seniorenklasse im Agility. Keine Gelenksprobleme, "Fliegengewicht" mit etwa 36/38 kg, und noch immer voll motiviert beim Arbeiten. So was findet man heutzutage bei den Bernern ganz selten. Und war auch in den 90ern schon eine Rarität. Am Anfang hatte ich sogar noch nach einem entsprechenden Berner gesucht, bin dann aber ganz schnell davon abgekommen.
Im Prinzip kann Dir keiner sagen "hol Dir gleich wieder einen Hund" oder "wart erst mal ein paar Monate". Das liegt an Dir, wenn Du dir sicher bist, dass Du einen jungen Hund ganz annehmen kannst. Mit all seinen Besonderheiten, und dass er nicht eher ein "Ersatz" ist, der immer den Vergleich mit seinem Vorgänger aushalten muss, dann ist es mE kein Problem, wenn Du dir demnächst wieder einen jungen Hund holst.
Ein mir bekannter Züchter erzählte mir einmal folgende Geschichte:
Er hatte gerade noch einen jungen Rüden aus seinem letzten Wurf über. Etwa 10-12 Wochen alt. Eine Frau fragte an, deren Hund etwa 2 Wochen vorher verstorben war. Kaum war die Frau dann da, um den Welpen mal anzusehen, und sich vorzustellen, fing sie auch schon an Vergleiche zu ziehen. Das Fell sei dunkler als bei ihrem ..... . Da würde er sich anders verhalten, das hätte ihr .... nicht so gemacht usw. Letztendlich hat der Züchter sie nach Hause geschickt, mit dem Ratschlag, erst mal über den Tod des anderen Hundes hinwegzukommen.
Ich hatte nach Berry's Tod erst mal das Gefühl, dass ich einem jungen Hund nicht gerecht werden könne, und immer Vergleiche ziehen würde. Deshalb hatte ich erst mal gar keinen Hund gewollt, dann nach ein paar Wochen habe ich angefangen, mich nach einem jungen Berner umzusehen. Erfolg siehe oben. Dann kam etwas über 2 Jahre nach Berry's Tod Yanta. Dass es dann doch so lange gedauert hat, lag wie gesagt an der Zeit.
Überstürze nichts, überleg Dir genau, ob Du jetzt schon bereit bist, Dir einen jungen Hund zu holen. Und wenn ja, dann lass Dir aber immer noch Zeit beim Suchen.
Gruss Cindy