Chaos auf der Fährte :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Chaos auf der Fährte

von Nina(YCH) am 26. Juli 2002 08:30


Hallo liebe Fährtenexperten!
Ich habe da ein Problem mit meiner Labradorhündin (15 Monate, fährten seit 3-4 Monaten, haben knapp 40 Fährten geschafft). Da sie obwohl sie mit der Nase quasi an der Fährte klebt- immer wie eine Bekloppte über die Fährte gejagt ist, habe ich die Schritte sehr weit auseinander gezogen und in einer Linie gefährtet (war nicht gerade leicht, musste immer aufpassen, dass ich nicht umfalle...). In jedem Schritt gab es ein Lecker. So habe ich das Tempo eigentlich ganz gut in den Griff bekommen und habe bei den letzten paar Fährten (auf mäßig feuchten Äckern mit Reststoppeln) anfangen, die Schritte wieder etwas zu versetzten. Solange ich die Schritte nicht allzu weit auseinander nehme, schafft sie das auch, aber wehe, ich setze sie zu weit auseinander! Dann fängt sie an, einseitig zu suchen. Aber ich muss doch die Schritte irgendwann wieder versetzten, sonst lernt der Hund, dass die Fährte immer schnurgerade verläuft, und pendelt nicht mit der Nase von Schritt zu Schritt... Oder bin ich zu schnell vorgegangen? Winkel und Gegenstände will ich nicht anfangen, bevor wir das im Griff haben. Werde ich mit meinem Hund denn ewig nur Geraden fährten...?

Ich hoffe ihr habt wie immer ein paar Ratschläge auf Lager!

Nina & Kamikaze-Abby

von Antje(YCH) am 26. Juli 2002 08:50

Hallo Nina,

darfst sie einfach nicht vorwärts lassen wenn sie mit der Nase nicht in jeden Tritt geht. Einfach stehenbleiben, Erfolg hat sie erst, wenn sie die Fährte abbuchstabiert. Kann anfangs etwas langatmig werden, aber das gibt sich. Habe bei meiner Hündin das Problem, daß sie dazu tendiert, nur die rechten Tritte abzusuchen und die linken "links liegen" zu lassen. Nun aber geht sie in jeden Tritt, auch die linken. Und bestätigen tue ich sie auch heute noch, nach FH2, ausschließlich in den linkten Tritten.

Es ist übrigens richtig, erst mit den Gegenständen zu beginnen, wenn die Grunbegriffe des Suchens (und dazu gehört das "Abbuchstabieren"winking smiley sitzen. Aber Winkel mache ich schon beim Welpen ab der allerersten Fährte...

Viele Grüße

Antje

von Sören(YCH) am 26. Juli 2002 09:31

Hi Nina,

ist schon richtig, was Antje sagt. Bei sehr schnellen Hunden mache ich das aber eigentlich anders, ich ziehe die Schritte nicht auseinanders, sondern mache sie enger, damit sie auf engstem Raum schnell zum Erfolg kommen. Parallel dazu sind die Schritt von Anfang an stark versetzt (Die Hacke des nächsten Schrittes schließt mit der Spitze des vorherigen an, und zwar immer versetzt).

Aber ich denke eine Umgewöhnung solltest Du schon ins Auge fassen. Kannst ja am Anfang die Leine sehr kurz nehmen und mit dem Finger das Pendeln unterstützen. Und immer dran denken: Es wird kein Futter liegen gelassen, es geht erst weiter wenn alles gefressen ist. Also eine sanfte Form des "Zwangsfressens". ;-)))

Viele Grüße

Sören

von Nina(YCH) am 26. Juli 2002 10:41

Hallo Antje, Hallo Sören,

Vielen Dank für die schnellen Antworten. Also das mit dem Zwangsfressen halte ich jetzt auch immer so. Wenn sie ein Lecker "überriecht", halte ich die Leine stramm. Manschmal sucht sie es dann von sich aus, meistens muss ich's ihr aber noch zeigen. Ich finde es beruhigend, dass es bei Dir damit geklappt hat, Antje! Und zu Sören: Ich denke auch, dass ich meinen Hund langfristig auf versetzte Tritte umschulen muss. Ich habe, bevor ich mit den langen geraden Tritten angefangen habe, auch schon mehrmals versucht eine Fährte wie Du sie beschreibst zu legen. Aber dann brennen bei meinem Hund (Labrador) sämtliche Sicherungen durch. Dann hetzt sie drauflos wie verrückt und ist (obwohl ich nicht gerade ein Schwächling bin) kaum mehr daran zu hindern, Leckeli zu überrennen. Damals war es so schlimm, dass ich z.T. Freunde von mir mit auf die Fährte genommen habe, damit die mir den Hund festhalten (die waren begeistert, sich morgens in aller Herrgottsfrühe von meinem Hund über den Acker zerren zu lassen... ;-) ). So -fand ich- kontte es nicht weiter gehen. Mit den langen, geraden Tritten habe ich immerhin Ruhe in die ganze Sache gebracht und das war mir für den Anfang wichtiger. Ich kann ja mal versuchen, was sie jetzt dazu sagt, wenn ich wieder wie verrückt pflastere. Ich geh mal davon aus, dass die Spinnerei dann wieder losgeht...
Sören, was hälst Du von Antjes Vorschlag, schon Winkel zu machen?

So. Am Montag werde ich spätestens wieder fährten, dann kann ich Euch berichten, wie es bzw. mein Hund gelaufen ist.

Danke nochmal und viele Grüße

Nina&Abby

von P.H(YCH) am 26. Juli 2002 12:28

Tschau Antje

Ich versetze eine Zeit lang die Schritte richtig extrem, mit langen, großen, versetzten Schritten. Bis er das begriffen hat, dass er auch dort jeden Tramp nehmen muss. Aber das baue ich auf der Fährte ein. Mit dem meine ich, ich laufe normal, dann auf einmal 10 Schritte extrem versetzt und dann wieder normal. Beim versetzten laufen, lege ich so zirka in jeden dritten Schritt ein kleines Stück Wurst. Das ist eine der Ausnahmen, wo ich auch ein Würstchen lege. Das aus dem Grund, da diese Übung dem Hund viel abverlangt und so der Druck reduziert werden kann. Aber das Würstchen wird nicht darauf gelegt, sondern eingestampft. Er soll schon ein bisschen was machen, wenn er schon ein Würstchen bekommt. Das will ich ihm nicht ganz gratis geben.


Gruß P.H

von P.H(YCH) am 26. Juli 2002 12:51

Tschau Nina

So wird das nichts und ich finde es auch nicht gut, dass die Anzahl der Würstchen erhöht wird. Mein Tipp, reduziere die Würstchen immer wie mehr. Es wäre nicht der erste Hund, der mit dem wegnehmen der Würstchen normaler wird. Es gibt Hunde die werden ganz hektisch, wenn sie so viele Würstchen vor sich haben und können sich nicht mehr richtig konzentrieren.
Tipp zwei, der von Antje, der Hund muss jeden Tramp nehmen, mit oder ohne Würstchen.
Tipp drei, führe den Hund selber, nötigenfalls mit einem anderen Halsband, so dass Du ihn halten kannst. Wenn Du ihn nicht selber führst, wirst Du an einer Prüfung dem Hund hinterher fliegen, wenn er merkt, dass Du hinter ihm stehst. Ich selber leine den Hund mit einer Fährtenleine am Halsband an und ziehe die Leine unter allen vier Beinen durch, oder ich Fährte mit Böttcher-Geschirr. Du kannst ihn auch leicht zurück ziehen, aber vorsichtig. Ich mache das so, mit einer Hand halte ich die Leine, mit der anderen greife ich in die Leine, mache eine halbe Drehung und lasse sie wieder los. Das gibt einen ganz kleinen Ruck.

Lass den Trieb so stehen, der ist schon gut. Arbeite jetzt einfach die Schritte aus und gib ihm das Tempo vor. Er darf einfach nicht schneller gehen als Du willst.

Meine Hunde ziehen auch immer und dann gebe ich das Tempo an, in sechs Monaten hat er dann begriffen, welches Tempo das richtige ist. Dazu kommt dann noch ein wenig Unterordnung in das Fährten und dann ist man auch froh, wenn der Trieb stimmt.

Gruß P.H

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