von Inge + Bc(YCH) am 01. Oktober 2002 17:36
: -- Richtig, doch was ist "Alltagstauglich"? Vieles wird nur abgespult, nach der 5 Stunden sagen wir unseren Teilnehmern mal KW Steh, was meinst du, wie viele Hunde stehen, die wenigsten) Vielleicht liegt das daran, das einige gar nicht wirklich wollen, das ihr Hund es richtig versteht, sondern nur sagen können, ich hab die BH,
Hi Dodo,
tja, so ist es leider! Meist wird die BH ja nur "notgedrungen" abgelegt, weil sie Voraussetzung für die meisten Hundesportarten ist. Aber gerade im Zuge der LHVO's hat sie doch eine andere Bedeutung erlangt. Ich meine jedenfalls, dass die PO wirklich darauf abzielen sollte, die "Alltagstauglichkeit" des Hund-Halter-Gespanns zu überprüfen. Damit meine ich, dass der Hund in alltäglichen Situationen vom Halter beherrschbar ist bzw. so gut erzogen und sozialisiert, dass er nicht unangenehm auffällt. Ich halte es z.B. für wesentlich wichtiger, dass ein Hund ohne Schwierigkeiten vor einem Geschäft angeleint sich dort ruhig verhält, auch wenn andere Hunde oder Menschen an ihm vorbeigehen, als dass er 100%-ig exakt bei Fuß geht. Nicht falsch verstehen - ein ordentliches bei Fuß-Gehen ist sehr wichtig. Aber für den ALLTAG(!) halte ich es nicht für erforderlich, dass dies exakt in Hosennahthöhe erfolgt und der Hund einen dabei ununterbrochen anguckt (letzteres halte ich sogar für eher schädlich, denn ich will nicht, dass mein Hund deswegen versehentlich vor einen Laternenpfahl läuft - er soll gucken, wo er hintritt!)
Kurz gesagt: ich finde, die Übungen der BH sollten praxisnah sein und es sollte nicht so sehr auf formelle Dinge geachtet werden, die letztlich nur im Sport von Bedeutung sind. Es sollte also auch dann die volle Punktzahl geben, wenn der Hund Sitz macht, wenn Sitz verlangt wird - egal, in welcher Sprache und ob mit oder ohne Handzeichen der HF das Kommando gibt. Entscheiden ist doch nur zu überprüfen, ob der Hund gehorcht! Im Endeffekt finde ich, kann man bei der BH sogar ganz auf den Gehorsamsteil verzichten, wenn statt dessen der sog. Verkehrsteil mehr ausgebaut wird. Denn nur ein Hund, der sowieso gut im Gehorsam steht, wird im Verkehrsteil auch bestehen können. Wozu also dann ein einstudiertes Laufschema abverlangen? Halte ich für unnötig.
Als Grundvoraussetzung für eine sportliche Laufbahn, bei der ja ganz andere Dinge von Bedeutung sind - z.B. exakte Ausführung der Kommandos - könnte man ja statt der BH eine Gehorsamsprüfung einführen, die dann in etwa der jetzigen BH entspricht, aber die sollte dann auch nicht mehr "Begleithund"-Prüfung heißen, denn mit einem Begleithund hätte das wenig zu tun (es gibt bekanntlich nicht wenige Hunde, die im Sport super sind, aber ihren HF nicht so ohne weiteres z.B. in ein Restaurant "begleiten" können...).
Gruß
Inge