Ständiges Ziehen an der Leine. :: Hundeerziehung + Soziales

Ständiges Ziehen an der Leine.

von Dana(YCH) am 28. Oktober 2001 10:20



: ich hätte noch eine Frage, würde dies mit nur 1 oder 2mal auch helfen wenn ein Hund beim Anblick eines anderen Hundes an der Leine sofort senkrecht steht und sich wie ein Berserker gefährdet, ansonsten aber ein total ruhiges und friedliches liebevolles Tier ist?


Hallo Lore,

du hattest diese rhetorische Frage zwar an Attila gestellt, aber ich hätte da noch einen anderen Weg anzubieten, der ohne Streß für den Hund abläuft und der den anderen HF nicht zwingt, an einem selbst vorbeizulaufen.
Wird der andere Hund vom eigenen Hund entdeckt - stehenbleiben. Sobald der eigene Hund Blickkontakt zu dir aufnimmt, beginnen ihn zu füttern (sog. Ablenkfütterung - ist der Hund nicht verfressen, mit Spiel belohnen). Nimmt er freiwillig keinen Blickkontakt auf, kannst du ein paar Schritte zur Seite gehen oder ihn ansäusln. Ziel des Ganzen ist es, den eigenen Hund nicht mit "Unterordnung" zu bestrafen, sondern mit etwas positvem zu belohnen. Bei meinen beiden hat es nicht lange gedauert, bis sie verknüpfen konnten "andere, angeleinter Hund - Futter/Spiel". Die Ablenkfütterung sollte genau solange dauern, bis der andere Hund vorbei ist.

Mir macht das inzwischen sehr viel Spaß, weil die anderen Hundehalter sehr verblüfft sind, wie desinteressiert meine Hunde an ihren ziehenden, kläffenden Hunden sind.

Andere Menschen tun dies sicher damit ab, dass dies ja kein richtiger Gehorsam sei - meinetwegen, aber unsere Hunde haben in unserer Welt so viel Streß und Gehorsam zu ertragen, dass es mein Motto ist, ihnen ihr Leben so positiv wie möglich zu gestalten.

einen schönen Sonntag,
Dana

von Dana(YCH) am 28. Oktober 2001 10:29

: Kann man das mit dem Clicker auch mit einem sehr lebendigen Hund machen? Er gerät wenn er Freude hat gleich aus dem Häuschen... und kann sich dann garnicht mehr konzentrieren (lässt sich leider rasch ablenken).

Hallo Laura,

der Einwand von Heinz ist schon o.k. Auch ich habe den clicker zu Anfang oft vergessen - deswegen hab ich für meine Hunde (der eine wird geclickt, der andere hat nur das Markerwort) auch ein Markerwort. Du brauchst den Clicker nicht zwingend, sondern kannst ein Markerwort benutzen - wichtig finde ich nur, dass es immer dasslbe Wort ist und dem Hund so als Anzeige für seine Belohnung steht. Der Hund hat aus unseren Wortschwallen eh` schon sehr viel herauszufiltern, was evtl. für ihn gelten soll - viele HF haben nicht die Disziplin, mit ihren Hunde nicht so viel zu reden.

Falls du dich für den clicker entscheiden solltest, kannst du hier im clicker-Forum eine Einleitung lesen.
Aus deiner Formulierung, dass dein Hund gleich aus dem Häuschen ist, schließe ich , dass er ein toller clicker-Hund werden könnte. Er wird nämlich tausend Sachen ausprobieren - Lernen ist sehr wichtig für unsere Hunde, die ja meist eh` keine richtige Aufgaben haben. Also bring ihm sämtliche Gimmicks bei, die dir einfallen oder von denen du liest.

viel Spaß
Dana

von Lore_1940(YCH) am 28. Oktober 2001 10:28

Hallo Dana,

danke für den Tipp, werde ich sofort ausprobieren. Ich gehe jetzt immer schon frühzeitig auf die andere Straßenseite, aber das ist alles mächtig stressig für mich, vor allem wenn es dunkel ist und ich den Hund zu spät sehe. Was mache ich, wenn ein unangeleinter Hund kommt, da werde ich trotzdem lieber auf die andere Seite gehen.

Auch dir schönen Sonntag, Lore

von Dana(YCH) am 28. Oktober 2001 10:41

zu spät sehe. Was mache ich, wenn ein unangeleinter Hund kommt, da werde ich trotzdem lieber auf die andere Seite gehen.
:

Hallo Lore,

tja, ist wirklich eine blöde Situation, da der unangeleinte sicher auf deinen zulaufen wird. Ich würde meine sofort von der Leine nehmen. Und in die andere Richtung laufen. Ohne Frauchen sind die Kerls dann plötzlich gaaanz klein. Um solche Situationen, gerade wenn zwei Rüden sich umstacksen, zu entspannen, verbreite ich gute Stimmung (klingst zwar immer etwas merkwürdig, aber ich zwitscher oder gebe sonstige hohen, freundliche Töne von mir) - jegliches Brüllen würde für die beiden Rüden die Situation nur noch anheizen.

Für Hundebegegnungen und wie diese ablaufen kann ich dir von Turid Rugas (o.s.ä.) "Calming signals" empfehlen. Gibt es wohl bei clicker.de und zeigt, wie sich Hunde untereinander verständigen und was wir aus deren Körpersignalen lernen können (und natürlich, wie wir so mit unseren Hunden reden können).

viele Grüße
Dana und ihre Jungs

von Silke(YCH) am 29. Oktober 2001 15:47

Hi Attila!

Interessehalber:

Wenn Du das Stachelhalsband verwendest, läßt Du den Hund dann einfach "reinlaufen" wie gegen eine Wand und bleibst stehen? Verstärkst Du den Ruck, den sich der Hund in diesem Fall selbst zufügt? Oder ruckst Du schon dran, bevor die Leine straff ist? Oder ziehst Du den Hund am Stachelhalsband in die gewünschte Position und gibst dann erst nach, um ein Vorlaufen schon im Keim zu ersticken? Oder ist die "Technik" von Hund zu Hund anders? Was machst Du, wenn der Hund bereits gewohnt ist, auch am Stachelhalsband zu ziehen (soll´s ja auch geben...)?

Fragen über Fragen, aber man kann dabei ja auch eine Menge falsch machen, worüber man sich hier ja auch einig ist...

Neugierige Grüße, Silke

von Attila(YCH) am 29. Oktober 2001 21:08

: Wenn Du das Stachelhalsband verwendest, läßt Du den Hund dann einfach "reinlaufen" wie gegen eine Wand und bleibst stehen? Verstärkst Du den Ruck, den sich der Hund in diesem Fall selbst zufügt? Oder ruckst Du schon dran, bevor die Leine straff ist? Oder ziehst Du den Hund am Stachelhalsband in die gewünschte Position und gibst dann erst nach, um ein Vorlaufen schon im Keim zu ersticken? Oder ist die "Technik" von Hund zu Hund anders? Was machst Du, wenn der Hund bereits gewohnt ist, auch am Stachelhalsband zu ziehen (soll´s ja auch geben...)?


Hi Silke,

zu 1: Ich bleibe nicht stehen, denn das gäbe eine Art Würgeeffekt, den ich nicht wünsche. 2: Folglich kann ich auch nichts verstärken. 3: Ich ziehe natürlich auch nicht, wenn die Leine noch nicht straff ist, denn dann hätte ich ein erwünschtes Verhalten, das Laufen an lockerer Leine, sinnwidrigerweise korrigiert. 4: Ich ziehe den Hund auch nicht in die gewünschte Position. Beim Laufen an lockerer Leine auf der Straße oder im Wald gibt es keine feste Position für mich, der Hund darf stehenbleiben, herumschnuppern usw. und soll nur eines nicht - nämlich mich durch die Gegend ziehen.

Wie also mache ich's? Sobald die Leine sich strafft, gebe ich minimal nach und ziehe die Leine dann blitzschnell an, so daß (bei einer Lederleine) ein fast schnalzendes Geräusch entsteht. Hier ist das Timing sehr wichtig, d. h., es darf dem Hund nicht gelingen, ein minimales Lockern sofort wieder für Zug auszunutzen. Es ist also wirklich nur ein blitzschnelles Zupfen ohne Kommando, ggf. mit einem Zischlaut, der den Hund kurz aufmerksam macht. Der Hund soll verknüpfen, daß jedes Straffen der Leine dieses Zupfen auslöst. Das peitschende Geräusch der Leine bzw. der Zischlaut reicht dann später aus.

Bei Hunden, die schon Stachelhalsbänder gewöhnt sind (meist werden diese ja völlig falsch eingesetzt, man erwartet, daß sie eine Art Selbstgänger seien, die dem Hund das Zerren verleiden - aber so ein Hundehals kann einiges vertragen), muß ich das Ding erst einmal weglassen. Ich führe den Hund dann eine Zeitlang mit der Leine unter dem rechten Vorderlauf hindurchgezogen (aber Vorsicht, er kann unter der Achsel wund werden - keine Stoffleinen verwenden!). Nach ein, zwei Wochen nehme ich dann ein ziemlich lockeres Stachelhalsband und verfahre wie beschrieben. Das hat sogar schon bei zwei zerrenden Hunden funktioniert, die ich gleichzeitig führte.

Gruß, Attila

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