Rauferei :: Hundeerziehung + Soziales

Rauferei

von Wiebke(YCH) am 04. Mai 2002 22:29


Hallo,

ich bin ein bisschen besorgt wegen folgendem Vorfall:
mein Rüde (fast drei Jahre, nicht kastriert) ist heute auf einen anderen Hund losgegangen. Dieser Hund ging neben seinem Besitzer ohne Leine brav bei Fuß. Wegen eines kleinen Missgeschicks gelang es mir blöder Weise nicht, meinen Hund rechtzeitig zu mir zu rufen und an die Leine zu nehmen. Jedenfalls stand mein Hund am Wegrand, als der andere neben seinem Herrchen vorbei marschierte. Dann passierte etwas, was ich bei meinem Hund noch nie gesehen hatte: er stand ganz starr dar, bis der Hund auf seiner Höhe war, dann stürmte er plötzlich ohne jede Vorwarnung auf den Hund zu, um ihn zu verprügeln. Der andere Hund quietschte und ergriff schlagartig die Flucht, während mein Hund blitzschnell hinterpreschte, um ihn zu packen. Zum Glück ließ sich meiner dann anstandslos aus dieser Verfolgungsjagd abrufen (wobei er komischerweise genauso plötzlich kehrtmachte, wie er los gelaufen war).
Nun bin ich etwas besorgt, weil ich ein solches Verhalten von meinem Hund nicht kenne. Ich kann verstehen, daß der Besitzer des anderen Hundes ziemlich sauer war, denn bisher war es so, daß eigentlich ich diejenige war, die in seiner Situation war, und ich weiß, wie einem das Herz stehen bleibt, wenn der eigene Hund in wilder Panik vor einem entschlossenen Angreifer flieht.
Um es klar zu stellen: natürlich hat mein Hund schon Auseinandersetzungen mit anderen Hunden gehabt. Aber er war immer erst vorsichtig, hat immer erst gedroht, bevor er sich wirklich auf eine Prügelei einließ. In aller Regel versucht er sogar, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen und ist selbst eher ängstlich. Deshalb bin ich so verwundert.
Meine Frage: muß ich mir Sorgen machen wegen dieses versuchten Angriffs? Falls ja- könnte es sein, daß mein Hund so reagiert, weil er in letzter Zeit nur wenigen Hunden begegnet?
Hinzufügen muß ich noch: es kann sein, daß mein Hund den anderen Hund kannte. In der Hektik habe ich es nicht erkennen können- aber es könnte sich um einen Hund gehandelt haben, den mein Hund vor einiger Zeit auf normale Weise zurecht weisen wollte, weil er ein jüngerer, aufmüpfiger Rüde ist, es aber nicht tat, weil er eben normalerweise dem offenen Kampf aus dem Weg geht.

Viele Grüße, Wiebke



von Franziska(YCH) am 04. Mai 2002 22:50

Hi Wiebke,

ich würde mir erstmal wegen dieser EINEN Sache keine größeren Sorgen um das Sozialverhalten deines Hundes machen.
Was du auf jeden Fall machen solltest: bei jedem nächsten vorbeilaufenden Hund ein Auge auf deinen Hund werfen und wenn du merkst, da ist irgendwas, kannst du rechzeitig reagieren.
Das besonders tun bei Jungrüden und eben bei diesem Hund. Unsichere Hunde (und wie ich das verstanden habe, ist dein Hund ein wenig unsicher) neigen nicht selten dazu, "schwächere" (körperlich oder physisch) zu mobben oder unterzubuttern. Das sollte man möglichst verhindern.

Bis dann

Franziska

von ute(YCH) am 05. Mai 2002 12:04

hallo wiebke
natürlich kenne ich deinen hund nicht, aber so wie du erzählst, nun ja ich habe da eine theorie. das ganz starr stehenbleiben oder das "einfrieren" wie es turid Rugaas in ihrem buch - calming signals - nennt, ist oft ein zeichen von unsicherheit und eine beschwichtigungshandlung. eine mögliche reaktion wäre in diesem zusammenhang ein kopfabwenden, die bewegung verlangsamen, einen bogen schlagen, ein schnüffeln was auch immer, alles dinge die man nicht tun kann wenn man schön bei fuss weiterlaufen muss.
es wäre also möglich, das der angriff deines hundes erfolgte aufgrund der missachtung seiner individualdistanz.
grüsse
ute

von Karli(YCH) am 05. Mai 2002 13:21

:hat immer erst gedroht, bevor er sich wirklich auf eine Prügelei einließ. In aller Regel versucht er sogar, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen und ist selbst eher ängstlich. Deshalb bin ich so verwundert.

Hismiling smiley

Ach, ich denke, dein hund ist älter geworden, und er lernt natürlich auch dazu.
Tja und hunde versuchen natürlich,
immer die best mögliche schnitte für sich zu verbuchen.


:Meine Frage: muß ich mir Sorgen machen wegen dieses versuchten Angriffs

Nö, er hat ja gewonnen!
Er ist jetzt ein klein wenig selbstbewuster geworden.

Ist doch schön für den hund!
Ein gutes gefühl, wie ich mir vorstellen könnte.

Gruss
Karli

von JanaL+P(YCH) am 05. Mai 2002 13:48

Hallo Wiebke,

das, was dein Ruede da gemacht hat, scheint mir nichts ungewoehnliches zu sein, da ich soetwas gerade bei spaetreifen Rassen (was fuer einen Hund hast du?), die bis sie zwei oder zweieinhalb sind, oft untergebuttert werden, erlebt habe. Du schreibst:
:
: er stand ganz starr dar, bis der Hund auf seiner Höhe war, dann stürmte er plötzlich ohne jede Vorwarnung auf den Hund zu, um ihn zu verprügeln. Der andere Hund quietschte und ergriff schlagartig die Flucht, während mein Hund blitzschnell hinterpreschte, um ihn zu packen.

Wieso sagst du ohne Vorwarnung, wenn er vorab starr da steht? Dein Hund hat einfach jemanden gefunden, der in der Hundewelt noch weniger zu melden hat als er selbst. Da der andere quietschend weg rannte, nehme ich an, dass es sich um einen Hund handelte, der juenger (und unerfahrener) ist als dein eigener. Eine Klasse-Gelegenheit fuer gerade erwachsen gewordene, sich profilierende Rueden!

Ich wuerde mir keine Sorgen machen, nur demnaechst besser aufpassen, damit sich dein Halbstarker nicht selbstaendig macht.

Liebe Guesse

Jana mit Liza & Plastic

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