Hallo Leute,

ich habe einen Bekannten, der hält einen gut fünfjährigen Golden- Retriever-Rüden, ein an sich liebes und wesensfestes Tier. Der Hund schläft Seite an Seite mit ihm auf dem geräumigen Bett. Vor ein paar Tagen nun erwachte mein Freund mit einem fürchterlichen Schmerz: der Hund hatte ihn kräftig in den Unterarm gebissen, so daß mein Freund morgens den Arzt aufsuchen mußte. Er hat, so berichtete er mir, den Hund sofort am Fell genommen, zu Boden geworfen, sich auf ihn gekniet und ihn kräftig niedergedrückt, bis das Tier ruhig wurde.

Ich halte diesen Zwischenfall schon für ziemlich dramatisch. Wie aggressiv der Hund zu Werke ging, kann ich nicht beurteilen, aber ich habe meinem Bekannten gesagt: Du hast mit dem Hund ein Rangordnungsproblem - bzw. der Hund mit dir. Und das kommt so: Der Hund wird morgens gegen sechs Uhr kurz in den Park geführt, um sein Geschäft zu machen - das dauert keine zehn Minuten. Anschließend verläßt mein Freund das Haus zur Arbeit, der Hund bleibt allein. Sein Futter wird ihm nicht eingeteilt, sondern er kann sich immer aus einem gefüllten Napf bedienen. Um die Mittagszeit kommt eine Studentin, die dann den Hund für ca. eine Stunde ausführt, ihn irgendwo ableint und laufen läßt, ohne sich mit ihm zu befassen, da sie von Hundehaltung nichts versteht. Gegen neunzehn Uhr kommt dann mein Bekannter zurück, führt den Hund wieder in den bewußten Park - das war's! Anschließend verläßt er entweder wieder das Haus in Richtung Freundin oder Kneipe (Hund darf nicht mit, da die Freundin einen aggressiven Chow-Chow hat), oder er stiert in die Glotze bis zum Abwinken, während der Hund sich gelangweilt auf dem Boden rollt. Kurzum: Beschäftigung mit dem Hund, gemeinsame Spaziergänge, Ausbildung, alles das, was die Bindung zwischen Herr und Hund befestigt, finden nicht statt. Wie soll der Hund wissen, wer sein Herr ist? Wie soll eine intakte Rangordnung entstehen?

Was meint Ihr dazu?

Gruß, Attila

: Was meint Ihr dazu?

Dummheit und Gleichgültigkeit muß bestraft werden. Schade um den Hund.

Gruß
Kathi

wobei letzterer (der Hund) sich in seiner Rolle als Chef sicher noch so richtig entfalten wird.

Gruß
Kathi

: wobei letzterer (der Hund) sich in seiner Rolle als Chef sicher noch so richtig entfalten wird.


Hi Kathi,

das denke ich auch. Ich würde anstelle meines "Freundes" (wer meine Freunde, die Hunde, so behandelt, kann mein Freund nicht sein) den Hund nachts schon mal ausquartieren, ehe ich ihn an der Kehle hängen hätte. Am Ende steht in solchen Fällen dann das Tierheim oder die Einschläferung, obwohl man besser den Halter entsorgen sollte.

Gruß, Attila

Hi Attila,

ohne Frage, ein anderes Herrchen wäre für diesen Hund eine Wohltat - unabhängig von dem Vorfall.

Allerdings würde ich das Tier so oder so dem TA vorstellen, denn auch in unserem "Rudel" kommt es vor, dass sich der "ranghöhere" des Nachts vom "rangniedrigeren" belästigt fühlt...da wird es aber erst laut und ein Abschnapper kann folgen, der unter ganz ungünstigen Umständen mal ein Loch wo hinterläßt - aber ohne Vorwarnung richtig zubeißen? Nee, kommt mir sehr merkwürdig vor (oder ist der Mann hörgeschädigt?).

Grüßlis
Anke

Hi,

: Ich würde anstelle meines "Freundes" (wer meine Freunde, die Hunde, so behandelt, kann mein Freund nicht sein) den Hund nachts schon mal ausquartieren,

ja, so "einfach" kann man das "Problem" wohl auch zu "lösen" versuchen.
Ändern wird sich dadurch aber nichts.

Gruß
Kathi