Helfen wollen oder provilieren ? :: Rettungshunde

Helfen wollen oder provilieren ?

von suchhunde(YCH) am 06. November 2001 12:10

Macht es wirklich Sinn in jeden Einsatz zu gehen, nur, um dabei gewesen zu sein?
Dabei sein ist nicht das Thema, helfen wollen schon.

Macht es Sinn von der Arbeit weg zu rennen, um einen seit Tagen vermissten Selbstmörder zu suchen?
Während der Arbeitszeit sicher nicht - nach Feierabend sicherlich.

Macht es Sinn mitten in der Nacht in den Einsatz zu gehen, auch wenn keinerlei Anhaltspunkte da sind?
Ist jeweils eine Frage der Situation ......

Profilieren - ich weiß nicht. Bei den Einsätzen selber gibt es recht wenig um sich zu profilieren. Es ist meist dunkel, niemand sieht einen, meist regnet es, Presse ist eh keine da, Behörden oder Dienststellen auch nicht....

Das Profilieren ist bedeutend mehr im Alltäglichen zu finden, da werden die Leut was, wenn sie ihre "Uniform" anhaben und bei anderen damit angeben können.

Bei der eigentlichen "Arbeit" ist es mehr Anstregung, Frust, Erschöpfung, Müdigkeit, Trauer und selten einmal Erfolg und Freude.

Sinn .......... naja, fragt sich was man als sinnvoll ansieht. In einem Beben entscheiden die Behörden, daß es ab einem gewissen Punkt "sinnvoll" ist nicht mehr zu suchen, sondern schweres Räumgerät einzusetzen. Jetzt beim WTC entschieden die Feuerwehrler "Bring them home" und sehen keinen Sinn darin aufzuhören nach ihren toten Kameraden zu suchen.
Den Sinn wird wohl jeder selber für sich bestimmen. Ich selber halte es da wie die New Yorker Feuerwehrler - bei jedem Vermissten, denn jeder Vermisste hat Angehörige die auch erst dann mit dem Tod umgehen können, wenn der Vermisste gefunden wurde.

Presse? - im Gegenteil, ich bin froh wenn ich sie nicht am Hals habe, damit ich in Ruhe was schaffen kann.

ciao suchhunde

von Thomas(YCH) am 06. November 2001 17:12

Hall zusammenn,
beim lesen der Antworten auf dieses Posting sträuben sich mir auch die Nackenhaare. Ich freue mich über jeden RH-Führer und verneige mich respektvoll vor allen ehrenamtlichen Helfern die bereit sind ihre Freizeit zu opfern um anderen zu helfen, egal ob sie dies in einer RH-Staffel, bei der freiwilligen Feuerwehr, der Bergwacht oder in der Telefonseelsorge oder in einem der zahllosen anderen Hilfsorganisationen oder Vereinen macht. Jeder sollte sich auf die Art und Weise für andere einsetzen wie er es am besten kann und die ihm Freude bereitet.
Natürlich macht es Sinn nach einem potentiellen Selbstmörder zu suchen, solange noch die geringste Hoffnung besteht diesen lebend aufzufinden.
Dem Vermissten ist nur dann geholfen wenn er rechtzeitig gefunden wird und dann ist es ihm wohl egal ob der RH-Führer zum Einsatz gefahren ist um sich zu profilieren, weil ihm die Arbeit mit dem Hund Freude macht oder er das gesellige Vereinsleben mag.

Wenn doch nur alle unsere Mitbürger ihre Profilierungssucht mit solchen Tätigkeiten frönen würden.


Gruß


Thomas


von Sabine S.(YCH) am 06. November 2001 19:15

Hallo Thomas,

: Dem Vermissten ist nur dann geholfen wenn er rechtzeitig gefunden wird und dann ist es ihm wohl egal ob der RH-Führer zum Einsatz gefahren ist um sich zu profilieren, weil ihm die Arbeit mit dem Hund Freude macht oder er das gesellige Vereinsleben mag.

Das stimmt leider nur zum Teil.
Profilierungsucht beginnt für mich dort, wo mir meine Lorbeeren und Selbstdarstellung oder die meiner Staffel/meines Verbandes wichtiger sind als die Sache an sich (in diesem Falle: das schnelle Auffinden des vermissten Menschen).

Es ist leider gar nicht so selten, daß benachbarte Staffeln nicht mit- oder nachalarmiert werden, obwohl die betreffende Staffel gerade schlecht mit einsatzfähigen Teams bestückt ist und eine gemeinsame Suche in Zusammenarbeit mit anderen Staffeln die Wahrscheinlichkeit eines Einsatzerfolges erhöhen würde.
Da wird dann mit gespitzten Ellbogen gesucht.

Und das alles nur, damit am nächsten Tag der Name der betreffenden und nicht der Konkurrenz-Staffel in der Zeitung steht. :-(((
Wobei meiner Ansicht nach der Begriff "Konkurrenz" in diesem Zusammenhang sowieso nichts verloren hat. Wird leider oft anders gesehen.

: Wenn doch nur alle unsere Mitbürger ihre Profilierungssucht mit solchen Tätigkeiten frönen würden.

Ein kleines Helfersyndrom sei jedem verziehen, ohne das kann man die Arbeit wahrscheinlich ohnehin nicht machen.
Aber reine Selbstdarsteller sollten in einer Staffel (und auch in keiner anderen Hilfsorganisation) einen Platz haben.

Gruß
Sabine S.




von Hutch(YCH) am 06. November 2001 22:31

Hallo
: Alles Helfen macht Sinn, doch wenn man mit seinem
: Hobby auch noch helfen kann, finde ich das ausserordentlicht
: toll.
Auch nach fast 20 Jahren RH-Arbeit gehe ich in jeden Einsatz immer noch Erwartungsvoll und aufgeregt. Wenn bei mir irgend wann einmal dieses Feuer erlischt und das berühmte "Kribbeln" nicht mehr vorhanden ist, bin ich tot oder krank.
Ich will damit sagen das jede Hilfe, die wir als Rettungshundeführer mit unseren Hunden geben können und wenn es nur noch 1% Lebenserwartung gibt, gerechtfertigt ist.
Liebe Grüße von
Hutch

von Kaya(YCH) am 06. November 2001 23:48

Hallo!

: Ein Menschenleben kann man auch retten, wenn man zB die Patenschaft für
: ein Kind in Afrika übernimmt!
: Das macht auch Sinn!

Ja! Aber was hat das mit dem Versuch, mit Rettungshunden helfen zu wollen, zu tun? Ist das eine schlechter, nur weil das andere auch gut ist? Zum Profilieren gehören ja nicht nur die Einsätze, sondern vor allem das entsprechende Angeben damit. Und das ist genauso abstossend, überflüssig und krank wie ein Angeben mit Geld, das man für eine Patenschaft in Afrika ausgegeben hat.

Tschüß,

Kaya

von Eve(YCH) am 07. November 2001 06:58


Hallo Luna

: Wem ist da mehr geholfen?
: Dem Ruf der Staffel oder dem Vermissten ?

Ich wünsche Dir nicht, daß Du irgendwann mal diese Hilfe brauchst
und keiner geht hin.
Weil vielleicht einer denken könnte: Das ist doch die, die behauptet, wir machen das nur um uns zu profilieren !

Viele Grüße
Eve


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